JAHRESBERICHT 2010 - Staatliche Kunstsammlungen Dresden
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Um die Türckische Cammer zu bewerben,<br />
wurden über zwei Millionen Dönertüten<br />
deutschlandweit verteilt …<br />
… und auch die Plakate zur ausstellung<br />
waren echte »Hingucker«<br />
Cammer aufmerksam machten. Was viele deutsche Passanten<br />
zunächst nicht wussten: »Kültür« ist tatsächlich<br />
die türkische Version unseres Wortes »Kultur«. Von Anfang<br />
an waren sämtliche Aktivitäten von Presse und Marketing<br />
auf enge und wohlwollende Zusammenarbeit mit türkischen<br />
Partnern, Multiplikatoren und Medien in Deutschland<br />
und in der Türkei aufgebaut. Die türkischen Kollegen<br />
und Partner fanden Kampagne und Wortspiel von Anfang<br />
an richtig, zeigte es doch auf einen Blick: Hier geht es um<br />
das Aufeinandertreffen zweier Kulturen, um die Fremdheit<br />
und Begegnung und um die Faszination, die von der<br />
osmanischen Kunst ausgeht. Die Idee, mehr als zwei Millionen<br />
Dönertüten deutschlandweit mit Werbung für die<br />
Türckische Cammer zu bedrucken, sorgte zusätzlich für<br />
viel Aufmerksamkeit und Mundpropaganda der besonderen<br />
Art. Mit großem Engagement haben Dönerhersteller<br />
und –lieferanten Tüten, Plakate und Flyer verteilt und<br />
haben nicht nur bei ihren Kunden Neugier auf die Dresdner<br />
Eröffnung geweckt. Zuallererst waren es die Betreiber<br />
der Restaurants und Geschäfte in der Dresdner Innenstadt,<br />
die berichteten, dass seit der Eröffnung zunehmend<br />
türkische Gäste begrüßt werden konnten. Zwar hörte man<br />
viele türkische Gespräche und Führungen, aber bei der<br />
Postleitzahlenerfassung waren die türkisch sprechenden<br />
Gäste aus Deutschland als Berliner, Dresdner oder Stuttgarter<br />
erfasst. Damit war eine klar definierte, neue Zielgruppe<br />
der Einladung gefolgt: die türkischen Einwanderer<br />
der ersten, zweiten, sogar dritten Generation, die nach<br />
<strong>Dresden</strong> reisen, um hier etwas über die eigene Kultur zu<br />
erfahren. Diese Art der Kültürbegegnung war sicherlich<br />
einer der schönsten Erfolge des neueröffneten Museums.<br />
Eines der Plakate zur Wiedereröffnung<br />
des albertinums<br />
Am deutlichsten in die Zukunft weisend war die Eröffnung<br />
des »neuen Albertinums« mit »Kunst von der Romantik<br />
bis zur Gegenwart«. Das altbekannte Museum mit seiner<br />
wechselvollen Geschichte wurde nicht nur durch Umbau<br />
und Sanierung neu geprägt. Die neu konzipierte Präsentation<br />
der Sammlungen der Galerie Neue Meister und der<br />
Skulpturensammlung erschuf das Profil eines modernen<br />
Museums, das international Kunstinteressierte anzieht.<br />
Plakate und Anzeigen bauten auf die Vielfältigkeit von<br />
Skulptur und Malerei von Romantik bis Gegenwart. Im<br />
Frühsommer gelangte ein kurzer Filmspot vor allem in die<br />
Freiluftkinos und weckte Interesse. Bei den kurz vorher<br />
stattfindenden Kunstmessen art Basel und der Berlin<br />
Biennale konnte die Eröffnung durch gezielte Promotion<br />
ins Gespräch gebracht werden. Aber um die spektakuläre<br />
Architektur zu vermitteln, brauchte es doch mehr Worte.<br />
In enger Zusammenarbeit mit dem Staatsbetrieb Sächsisches<br />
Immobilien und Baumanagement entstand ein<br />
Magazin mit Aufsätzen zur architektonischen und inhaltlichen<br />
Konzeption.<br />
Eine Stippvisite im neuen Albertinum ist inzwischen<br />
wieder zum Pflichtprogramm für alle <strong>Dresden</strong>Besucher<br />
geworden – genauso wie ganz neu die Besichtigung der<br />
Türckischen Cammer.<br />
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