JAHRESBERICHT 2010 - Staatliche Kunstsammlungen Dresden
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Die Zeichnung Johann Mocks, »Verleihung des Hosenbandordens<br />
an den Kurfürsten Johann Georg iV. von<br />
sachsen im riesensaal 1693«, nach der restaurierung.<br />
und mit einem Passepartout versehen.<br />
Um neue Schäden zu vermeiden, ist die<br />
ganze Konstruktion gerahmt und luftdicht<br />
verschlossen worden.<br />
museum für sächsische Volkskunst mit<br />
Puppentheatersammlung<br />
Im Rahmen der Ausstellung »Kunst der<br />
Aufklärung«, Chinesisches National<br />
Museum Peking 2011, wurden einige<br />
außergewöhnliche Objekte restauriert:<br />
• Das OehmeTheater<br />
ein Zimmertheater aus dem Besitz der<br />
Zittauer Ratsfamilie Oehme, das um 1800<br />
als Modell einer großen Schauspielbühne<br />
mit kompletter Bühnentechnik (Verwandlungen,<br />
Versenkungen, verdunkelbare<br />
Lichttechnik) angefertigt und um 1850 zu<br />
einer Heimpuppenbühne umgebaut<br />
wurde. Die besondere Herausforderung<br />
bei der Restaurierung bestand darin, dass<br />
das Theater ursprünglich ohne einen einzigen<br />
Nagel oder eine einzige Schraube<br />
gebaut und komplett zerlegbar war. Spätere<br />
Veränderungen sollten zwar dokumentiert,<br />
aber nicht rückgängig gemacht<br />
werden.<br />
• Transparentzug »Die Fronleichnamsfeier<br />
in Rom« (Sachsen, zweites Viertel bis<br />
Mitte 19. Jahrhundert)<br />
Das über elf Meter lange (und ursprünglich<br />
noch längere) Leuchtbild wurde vor<br />
Das Oehme-Theater stellte die restauratoren<br />
vor eine Herausforderung: es wurde seinerzeit<br />
ohne einen einzigen Nagel gebaut<br />
den Augen der Zuschauer unter Musikbegleitung<br />
abgerollt. Dabei beleuchtete<br />
man es von hinten. Kleine Perforationen<br />
in der Leinwand wirkten wie »Glanzpunkte«<br />
auf den prächtigen Kleidungsstücken<br />
der kirchlichen Würdenträger.<br />
Die Schwierigkeit bei der Restaurierung<br />
bestand in der Größe des Objekts, das nun<br />
auf großen Trommeln aufgewickelt wird.<br />
Außerdem hatte die Farbe teilweise großflächig<br />
die Bindung verloren. Da das Bild<br />
bei seiner Präsentation von hinten durchleuchtet<br />
wird, kann man keine Trägermaterialien<br />
von hinten aufbringen.<br />
münzkabinett<br />
• Russische Herrschermedaillen<br />
des 18. Jahrhunderts<br />
Im Rahmen der wissenschaftlichen Bearbeitung<br />
des Sammlungsbestandes des<br />
Münzkabinetts wurden in diesem Jahr<br />
u. a. die russischen Herrschermedaillen<br />
des 18. Jahrhunderts (Zar Peter I. bis Zarin<br />
Katharina II.) erfasst. Dabei zeigte sich,<br />
dass 21 der insgesamt 161 zu diesem Konvolut<br />
gehörenden Medaillen dringend<br />
einer restauratorischen und konservatorischen<br />
Überarbeitung bedurften. Bei den<br />
zu bearbeitenden Medaillen handelte es<br />
sich, bis auf eine Ausnahme, ausschließlich<br />
um Prägemedaillen aus Silber, Kupfer<br />
bzw. Zinn. Eine aus verkupfertem Zinn<br />
bestehende Medaille lag in gegossener<br />
Form vor. Die z. T. sehr stark schwarz<br />
russische Herrschermedaille aus silber,<br />
18. Jahrhundert: oben vor der restaurierung,<br />
darunter nach der reinigung und<br />
anschließenden Konservierung<br />
fleckig angelaufenen Silberoberflächen<br />
mussten, um die Lesbarkeit wiederherzustellen,<br />
gereinigt und anschließend mit<br />
einem transparenten Lacküberzug neu<br />
konserviert werden. Auf den in Kupfer<br />
geprägten Medaillen waren, neben der<br />
Entfernung partiell vorhandener Korrosions<br />
produkte, die Abnahme verbrauchter<br />
Konservierungsschichten und eine Neukonservierung<br />
mit mikrokristallinem<br />
Wachs erforderlich. Der Entfernung eines<br />
massiven, das Medaillenbild stark verunklärenden<br />
Paraffinauftrages auf der einzigen<br />
Gussmedaille schloss sich ebenfalls<br />
eine abschließende Konservierung mit<br />
mikrokristallinem Wachs an. Auf gleiche<br />
Weise wurden nach erfolgter Reinigung<br />
auch die Zinnmedaillen konserviert.<br />
rüstkammer<br />
• Jagdwaffengarnitur mit Smaragdbesatz<br />
aus dem Besitz von Johann Georg I.<br />
Zu den besonderen Objekten der Rüstkammer<br />
zählt die mit Smaragden<br />
besetzte Prunkwaffengarnitur von 1608.<br />
Kurfürst Christian II. von Sachsen hatte sie<br />
beim Meister und Hofgoldschmied<br />
Ga briel Gipfel in Auftrag gegeben. Am<br />
Weihnachtsfest des gleichen Jahres<br />
erhielt sie sein Bruder Herzog Johann<br />
Georg I. zum Geschenk. Der Garnitur sind<br />
Leibgurt, Hirschfänger mit Scheide sowie<br />
ein Waidmesser mit Scheide und Besteckteilen<br />
zugeordnet. Ferner zählen dazu<br />
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