Appenzeller <strong>Textilindustrie</strong> (Vorversion) benötigt, was sich unweigerlich in einem erhöhten Lohnniveau nie<strong>der</strong>schlagen wird, folgert <strong>der</strong> Textilverband. Die Lohnstrukturerhebung 2000 zeigt eine interessante Verän<strong>der</strong>ung gegenüber 1998: Im Vergleich zu 1998 sind die durchschnittlichen Bruttolöhne <strong>der</strong> Textilbranche um rund 5% auf 4262.- CHF gestiegen, im Vergleich zum schweizerischen Mittel überproportional. Und dies, obwohl die Löhne für Tätigkeiten mit hohen Anfor<strong>der</strong>ungen markant gesunken sind, von 6992.- auf 6477.- CHF. Gestiegen sind primär Löhne, bei denen Berufs und Fachkenntnisse vorausgesetzt werden, wobei in diesem Bereich <strong>der</strong> Anstieg vor allem bei den Männern zu verzeichnen ist. Kaum Verän<strong>der</strong>ungen lassen sich bei den einfachen und repetetiven Tätigkeiten feststellen (Bundesamt für Statistik, 2001b). Gemäss Angaben <strong>der</strong> Sefar AG wurden die Löhne bei <strong>der</strong> Division Druck 2001 um gesamthaft 2.5%, 2002 um 2.7% erhöht, allerdings fehlen Angaben zur Verteilung auf die Tätigkeitsbereiche (Angaben: O. Forster, Sefar AG, pers. Mitteilung 20. August 2003). (QTOCVKXG 5\GPCTKQCPCN[UG � 5[UVGOOQFGNN In den nachfolgenden Abschnitten werden die Resultate von einzelnen Schritten <strong>der</strong> formativen Szenarioanalyse chronologisch dargestellt. 5 Dabei fliessen die Informationen und Erkenntnisse <strong>der</strong> vorangehenden Kap. 3.1-3.5 in die weitere Arbeit ein. Ziel <strong>der</strong> formativen Schritte ist, ein Set von beschreibenden (System-) Elementen zu definieren, ihre Verknüpfungen untereinan<strong>der</strong> abzuschätzen und somit ein Abbild, ein Modell des realen Systems hinreichend zu beschreiben. Mit geeigneten Ausprägungen, die den jeweiligen Elementen zugeordnet und miteinen<strong>der</strong> kombiniert werden, lassen sich abschliessend Varianten und Szenarien entwickeln (formativer Weg). 5[UVGOITGP\GP In Anlehnung an die im einleitenden Kapitel gestellte Leitfrage (Kap. 1.3) können mehrere Ebenen <strong>der</strong> Systemabgrenzung festgestellt werden. Unser System umfasst: • inhaltlich, die textilen Produktionsbetriebe, • räumlich, die Kantone Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden, sowie • zeitlich, den Zeithorizont von 20 Jahren. 5[UVGOGNGOGPVG Einer <strong>der</strong> zentralen Schritte <strong>der</strong> formativen Szenarioanalyse ist das Finden und Definieren geeigneter Kenngrössen, die das System hinreichend genau und differenziert beschreiben. Im Hinblick auf die Konstruktion von Varianten und Szenarien hat sich eine Richtgrösse von 10 bis 15 Beschreibungselementen etabliert. Die spätere Bewertung <strong>der</strong> Varianten nach Nachhaltigkeitsgesichtspunkten setzt voraus, dass sich die Beschreibungselemente auf die drei Aspekte Ökologie, Wirtschaft und Soziales erstrecken und dies idealerweise in paritätischer Aufteilung. Um klare Aussagen zu erhalten, wo und wie das System aktiv regulierbar ist und welche Faktoren von aussen wirken, also nicht unmittelbar beeinflussbar sind, wurden die Elemente in (interne) Systemgrössen und in (externe) Einflussfaktoren differenziert. 5[UVGOITÑUUGP Die Systemgrössen beschreiben das Innere des Systems. Es handelt sich um die von den Akteuren <strong>der</strong> Textilbetriebe aktiv steuerbaren Elemente (....was kann getan werden, dass die Textilwirtschaft in 20 Jahren...). Insgesamt wurden 16 Systemgrössen definiert, die im weiteren Verfahren auf 12 reduziert wurden (siehe Kap. 3.6.5). Tab. 3.6 zeigt die Systemgrössen, wobei an dieser Stelle auf die Darstellung <strong>der</strong> Definitionen verzichtet wird. Eine ausführliche Tabelle mit dem definitiven Set <strong>der</strong> Systemgrössen ist weiter unten in Kap. 3.6.6 dargestellt. 'KPHNWUUHCMVQTGP Die Einflussfaktoren beschreiben die wichtigsten Faktoren des Systemumfeldes. Sie wirken von aussen auf das System, können aber durch die Akteure nicht unmittelbar beeinflusst werden. Es handelt sich also um die Rahmenbedingungen, denen die Appenzeller Textilwirtschaft ausgesetzt ist. Insgesamt wurden 18 Einflussfaktoren bestimmt (Tab. 3.7); im Verlauf des weiteren Szenarioprozesses wurde das Set auf 13 Elemente reduziert (siehe Kap. 3.6.5). Eine ausführliche Tabelle mit den zugeordneten Definitionen und Ausprägungen des definitiven Sets <strong>der</strong> Einflussfaktoren ist weiter unten in Kap. 3.6.6 dargestellt. 'KPHNWUUOCVTKZ In <strong>der</strong> Einflussmatrix werden die Systemelemente gegeneinan<strong>der</strong> aufgetragen und die Wirkung <strong>der</strong> Elemente aufeinan<strong>der</strong> in einer Skala von 0 (kein Einfluss), 1 (schwa- 5Details zum Prozess <strong>der</strong> Bestimmung und Auswahl von Einflussfaktoren und Systemgrössen werden nicht beschrieben. Das Fallstudienteam folgte dem Vorgehen bei <strong>der</strong> Fallstudie Perspektive Grosses Moos (Scholz, 1995). 32 UNS-Fallstudie 2002
Tab. 3.6: Set von 16 internen Systemgrössen, die für den Schritt Einflussmatrix des formativen Verfahrens verwendet wurden. -CRKVCNUVTWMVWT +PXGUVKVKQPURQNKVKM &GDKVQTGP -TGFKVQTGP #WUDKNFWPIUOÑINKEJMGKVGP 1TICPKUCVKQPUUVTWMVWTGP KPVGTP #TDGKVURNCV\SWCNKV¼V (KTOGPMWNVWT 4GE[ENKPI $GVTKGDKPVGTPG ( ' 8GTDCPFUCMVKXKV¼V 2TQFW\GPVGPPGV\YGTM 8GTVKMCNG +PVGITCVKQP $G\KGJWPIGP .KGHGTCPVGP $G\KGJWPIGP -WPFGP $G\KGJWPIGP 'PFMQPUWOGPVGP