Zukunft der Schweizer Textilindustrie ? - ETH Zürich
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Appenzeller <strong>Textilindustrie</strong> (Vorversion)<br />
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Wie in <strong>der</strong> Abbildung zur allgemeinen wirtschaftlichen<br />
Entwicklung des 2.Sektors (Abb. 3.6) ersichtlich ist, hat<br />
sich die industrielle Produktion in <strong>der</strong> Schweiz seit 1993<br />
sehr stark gewandelt. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk sei auf den<br />
steten Nie<strong>der</strong>gang <strong>der</strong> Produktionszahlen <strong>der</strong> Textilenund<br />
<strong>der</strong> Bekleidungsindustrie zu legen. Dieser Trend,<br />
welcher schon seit Mitte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts zu beobachten<br />
ist, wirkte sich jedoch unterschiedlich auf verschiedene<br />
Sparten <strong>der</strong> Herstellung und des Vertriebes von<br />
Textilien aus. Aus <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Schweizer</strong>ischen<br />
Textil- und Bekleidungsproduktion (Abb. 3.7) zeigt sich,<br />
dass vor allem die Webereien und Spinnereien von hohen<br />
Produktionseinbussen betroffen waren und sind.<br />
Relativ unberührt von dieser Entwicklung blieben hoch<br />
spezialisierte Unternehmen, dessen Ausrichtung sehr stark<br />
nischenorientiert ist (Textilverband Schweiz, 2001, S. 10).<br />
Beson<strong>der</strong>s im Jahr 2001 bewegte sich die <strong>Schweizer</strong>ische<br />
Industriebranche in einem sehr schwierigen Umfeld.<br />
Abb. 3.5: Wichtigste Elemente <strong>der</strong> Wirtschaftsebene<br />
<strong>der</strong> textilen Industrie. Hell<br />
hinterlegt sind diejenigen Elemente, die<br />
auf die <strong>Textilindustrie</strong> wirken; bei den<br />
dunkel unterlegten Faktoren geht die<br />
Wirkrichtung von <strong>der</strong> <strong>Textilindustrie</strong><br />
aus.<br />
Abb. 3.6: Produktionsentwicklung<br />
des<br />
2. Sektors in <strong>der</strong><br />
Schweiz 1993-2001<br />
(Bundesamt für Statistik,<br />
2002b).<br />
So zeichnete sich gegen Ende des Jahres ein Einbruch <strong>der</strong><br />
Konjunktur ab. Kennzeichnend für diese Konjunkturflaute<br />
in <strong>der</strong> Textilbranche sind die rückläufige Investitionstätigkeit<br />
<strong>der</strong> Unternehmen und <strong>der</strong> zusehends schwierigere<br />
Welthandel. Als Ursachen dafür können die restriktive<br />
Geld- und Wirtschaftspolitik <strong>der</strong> USA und weiterer Staaten,<br />
sowie die steigenden Preise für Energieträger, allen<br />
voran für Erdöl genannt werden. Jedoch wirkte sich auch<br />
<strong>der</strong> starke Frankenkurs gegenüber dem Euro negativ auf<br />
die <strong>Textilindustrie</strong>, insbeson<strong>der</strong>e auf die Exporte, aus. Die<br />
schlechte Wirtschaftslage liess den Gesamtumsatz von<br />
Textil- und Bekleidungsindustrie um 3.8% des Vorjahresergebnisses<br />
auf 4.17 Mrd. CHF schrumpfen. Dabei waren<br />
die Sparte Gewebe und Gewirke (Rückgang um 69<br />
Mio. CHF) sowie Unternehmen im Bereich <strong>der</strong> Garnherstellung<br />
(Rückgang um 45 Mio. CHF) wertmässig am<br />
stärksten betroffen. Gegenläufig verhielt es sich allerdings<br />
bei <strong>der</strong> Bekleidungsindustrie (Konfektion), die dank Produktionsauslagerung<br />
und Handelsware ihren Umsatz um<br />
22 UNS-Fallstudie 2002