Zukunft der Schweizer Textilindustrie ? - ETH Zürich

Zukunft der Schweizer Textilindustrie 9
Erste Erkenntnisse und Aussagen
lagen bei diesem Vorgehen schnell
auf dem Tisch. Am Beispiel der
Wertschöpfungsanalyse (siehe Tabelle 2)
aber auch an der Produktionskettenanalyse
(siehe Abbildung 3) wurde schnell deutlich,
dass der Spiel- und Handlungsraum der
Schweizer Textilindustrie sehr eingeschränkt
ist. So ist die Marge in der gesamten Wertschöpfung
für die meisten Betriebe äusserst
gering, da die bewirtschaftete Produktionskette
in der Regel nur aus wenigen Gliedern
besteht. Zentral ist in einem solcherweise
strukturierten System das Zusammenspiel
mit der Vor- und Nachprozesskette, materiell
wie finanziell.
Im Projekt wurden aus diesem
Wertschöpfungsanalysen
Grund exemplarische Wert-
offenbaren einen schmaschöpfungsrechnungen
für len Handlungsspielraum
Herrenhemd, Büstenhalter, Sporttrikot
und Mehlsieb durchgeführt. Die
Kalkulationen offenbaren die schmale Marge
aber auch die besseren Möglichkeiten im
attraktiven Hochqualitätssegment, welche
für das unternehmerische Handeln vieler
Schweizer Unternehmen gegenwärtig den
Zielbereich darstellt.
Tabelle 2: Wertschöpfungsberechnung für ein Velo-Shirt aus 100% PES – weiss für Druck – bedruckt – konfektioniert
(alle Angaben in CHF).
Produzierendes Preis Produzierendes Preis
Land Land
Verkauf Schweizer Fachhandel Schweizer Warenhaus
Marke (Funktionalität) Gonso (hoch) Nicht Markenartikel (minimal)
Garn Europa 2.50 Europa 2.-
Stricken Schweiz 1.25 Italien 0.50
Fertigware Schweiz 1.25 Italien 0.70
Zuschnitt Deutschland 2.- Italien 1.50
Druck Deutschland 10.- Italien 7.-
Konfektion Portugal 11.- Italien 5.-
Verpackung Portugal 1.- Italien 1.-
Einstandspreis 39.50 26.-
Preis im Laden 130.- 80.-