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Zukunft der Schweizer Textilindustrie ? - ETH Zürich

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8% gegenüber dem Vorjahresergebnis steigern konnte.<br />

(Textilverband Schweiz, 2001).<br />

#WUUGPJCPFGN<br />

Die Betrachtung des Aussenhandels lässt einen allgemeinen<br />

Einblick in die <strong>Schweizer</strong>ische <strong>Textilindustrie</strong> zu und<br />

im Beson<strong>der</strong>en in die Produktionsschritte, die von Appenzeller<br />

Betrieben durchgeführt werden. Dabei muss bei den<br />

folgenden Betrachtungen im Auge behalten werden, dass<br />

es sich bei <strong>der</strong> textilen Produktion um ein stark vernetztes<br />

System handelt, das es erschwert, den Werdegang eines<br />

Gutes im System nachzuvollziehen. So kommt es vor,<br />

dass fertige Webwaren importiert, in <strong>der</strong> Schweiz veredelt<br />

und gleich wie<strong>der</strong> exportiert werden. Ähnlich verhält es<br />

sich beispielsweise beim Garn, das als Rohstoff importiert,<br />

in <strong>der</strong> Schweiz zum fertigen Produkt gebracht und<br />

als konfektioniertes Textil wie<strong>der</strong> exportiert wird. Anhand<br />

gemessener Zolldeklarationen lässt sich jedoch die Import-/Exportmenge<br />

ins/aus dem System <strong>Schweizer</strong>ische<br />

Textil- und Bekleidungsindustrie sowohl monetär wie<br />

auch stoffmengenmässig darstellen und bilanzieren (Abb.<br />

3.8). Ausser bei <strong>der</strong> Garnherstellung, wo die Exporte die<br />

Importe überwiegen, ist <strong>der</strong> <strong>Schweizer</strong>ische Markt mengenmässig<br />

importorientiert. Monetär zeigt sich ein an<strong>der</strong>es<br />

Bild: Die qualitativ hochwertigen Produkte des Exports<br />

erzielen einen höheren Preis als die quantitativ<br />

überlegenen Massenimportwaren.<br />

Appenzeller <strong>Textilindustrie</strong> (Vorversion)<br />

#DPGJOGT .KGHGTCPVGP XQP VGZVKNGP 2TQFWMVGP<br />

Die Gesamtsumme <strong>der</strong> Textilexporte (Warengruppe 3.1)<br />

für 2001 entspricht rund 2.5 Mia. CHF. Hauptabnehmer<br />

von schweizerischen Textilprodukten sind mit rund 70%<br />

die EU-Mitgliedsstaaten wobei Deutschland eine Spitzenstellung<br />

einnimmt (Abb. 3.9). Seit 1990 sind die Exporte<br />

um ein Drittel gefallen. Mit Ausnahme von Spanien, das<br />

2001 gegenüber 1990 zulegte, ist bei allen europäischen<br />

Län<strong>der</strong>n ein Minus zu verzeichnen, wobei volumenmässig<br />

<strong>der</strong> stärkste Rückgang bei Deutschland zu verzeichnen ist.<br />

Dieser markante Rückgang <strong>der</strong> Exporte in den europäischen<br />

Raum liess sich durch ein Plus in den nahen Osten<br />

und die USA nur leicht kompensieren.<br />

Erstaunlicherweise sind im betrachteten Zeitraum auch<br />

die Importe ebenfalls markant zurückgegangen; sie liegen<br />

2001 bei rund 2.3 Mia. CHF. Das ist ein Indiz dafür, dass<br />

die Schwierigkeiten beim Export sich unmittelbar auf die<br />

Gesamtproduktion <strong>der</strong> <strong>Schweizer</strong> Textilwirtschaft nie<strong>der</strong>schlägt<br />

(es werden weniger Vorläuferstoffe für die weitere<br />

Verarbeitung in die Schweiz importiert). Diese Einschätzung<br />

wird durch die rückläufigen Umsatzzahlen<br />

(siehe Kap. 1.1, Abb. 1.6) gestützt.<br />

Im Prinzip heisst das, die <strong>Schweizer</strong> <strong>Textilindustrie</strong><br />

verliert zunehmend an Bedeutung, und sie nähert sich<br />

wohl einer kritischen Grenze, bei <strong>der</strong> das textile Netzwerk<br />

zusammenzubrechen droht.<br />

.CDGNKPI<br />

Abb. 3.7: Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Schweizer</strong>ischen<br />

Textil- und Bekleidungsproduktion von 1980<br />

bis 2001 (Textilverband Schweiz, 2002).<br />

Im Gegensatz zu den Deklarationsvorschriften bei Lebensmitteln<br />

ist die Anwendung von Labels freiwillig. Labels<br />

informieren über beson<strong>der</strong>e Merkmale eines Pro-<br />

UNS-Fallstudie 2002 23

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