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Zukunft der Schweizer Textilindustrie ? - ETH Zürich

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20<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Erhebungen<br />

Das hohe Lohnniveau ist<br />

unter den eingangs genann-<br />

ein Erschwernis, stellt<br />

aber keinen Killerfaktor<br />

ten 13 Unternehmen, ergibt<br />

dar<br />

<strong>der</strong> einhellige Tenor, dass die hohen<br />

Lohnkosten zwar einen erschwerenden<br />

Faktor, aber keineswegs den «Killerfaktor»<br />

darstellen. Vielmehr scheint es so,<br />

dass diejenigen Unternehmen, welche ihre<br />

schlechte Lage vorwiegend auf die Lohnkosten<br />

schieben, den Anschluss an die technologische<br />

Spitze verloren haben. Der technologische<br />

Vorsprung kann – wenn er<br />

genutzt wird, gepaart mit entsprechenden<br />

Marktfähigkeiten – die erhöhten Lohnkosten<br />

kompensieren. Dabei ist in <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

davon auszugehen, dass sich <strong>der</strong> Lohnkostenvorteil<br />

<strong>der</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong> weiter<br />

reduziert, was als zusätzlicher positiver Faktor<br />

für den Fortbestand <strong>der</strong> <strong>Schweizer</strong> <strong>Textilindustrie</strong><br />

zu betrachten ist.<br />

Grosse Sorge findet man in <strong>der</strong> Branche<br />

auch bezogen auf den Technologie-Vorsprung.<br />

Die Frage lautet hier:<br />

Ist <strong>der</strong> Technologie-Vorsprung <strong>der</strong><br />

<strong>Schweizer</strong> Unternehmen gefährdet?<br />

Die Unternehmen und<br />

<strong>der</strong> Verband müssen<br />

dringlich Massnahmen<br />

einleiten, um den<br />

Technologievorsprung<br />

auszubauen<br />

Diese für die <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong><br />

Branche äusserst kritische<br />

Frage muss vermutlich mit<br />

einem bedingten «ja» beantwortet<br />

werden. Ein Ursachenfaktor für den<br />

verlustig gegangenen Technologievorsprung<br />

liegt darin, dass die<br />

<strong>Schweizer</strong> Maschinen-Fabrikanten seit einiger<br />

Zeit dazu übergegangen sind, nicht nur<br />

<strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweizer</strong> <strong>Textilindustrie</strong><br />

die Maschinen zu verkaufen, son<strong>der</strong>n<br />

Komplettpakete zu transferieren, in welchen<br />

das gesamte Know-how, teilweise sogar die<br />

Zugänge zum Markt, eingeschlossen sind.<br />

Dieser Umstand führt dazu, dass sich die<br />

Unternehmen heute in einem Innovationszwang<br />

befinden.<br />

Die Notwendigkeit zur Innovation,<br />

z.B. technisches Gewebe, die<br />

Erfüllung <strong>der</strong> Qualitätsnormen<br />

und Zuverlässigkeit, werden in <strong>Zukunft</strong> eine<br />

noch grössere Rolle spielen. Betrachtet man,<br />

dass einzelne Unternehmen – auch aufgrund<br />

ihrer Grösse – hier überfor<strong>der</strong>t sind, so<br />

lässt sich in <strong>der</strong> jetzigen Technologie-<br />

Entwicklung ein wichtiger Entwicklungsbedarf<br />

identifizieren. Eine internationale Bedrohung<br />

stellen Verän<strong>der</strong>ungen in den Abkommen<br />

<strong>der</strong> WTO und EU dar. So wurde von<br />

den <strong>Schweizer</strong> Spinnereien die Frage aufgeworfen:<br />

Stellt das ATC (Multifaserabkommen)<br />

eine weitere Bedrohung <strong>der</strong><br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Textilindustrie</strong> dar?<br />

Generell gilt es, das ATC (Agreement<br />

on Textiles and Clothing,<br />

vorm. Multifaserabkommen) differenziert<br />

zu betrachten, darin geregelte<br />

Quoten sollen per 1. Januar 2005 aufgehoben<br />

werden. So schreibt das ATC für die EU<br />

keinerlei Quoten für Baumwollfasern vor, jedoch<br />

gibt es entsprechende Quoten in den<br />

USA zum Schutz <strong>der</strong> dortigen Baumwoll-<br />

Betriebe. Nach Auskunft des Deutschen

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