Zukunft der Schweizer Textilindustrie ? - ETH Zürich
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Die <strong>Schweizer</strong> <strong>Textilindustrie</strong> befindet<br />
sich mittelfristig in einem<br />
Konsolidierungsprozess unter<br />
harten Wettbewerbsbedingungen. Um in<br />
diesem Prozess zu überleben und erfolgreich<br />
zu wirtschaften, bedarf es verstärkter Kooperationen<br />
zwischen den Betrieben und<br />
einer konzertierten Profilierung <strong>der</strong> Unternehmen<br />
und ihrer Produkte.<br />
Kooperationen sind in verschiedenen<br />
Bereichen notwendig<br />
Kooperationen sollten (a) im Bereich<br />
des internationalen Marktauftritts,<br />
(b) bei <strong>der</strong> Abstimmung<br />
<strong>der</strong> Produktpalette, (c) in <strong>der</strong> Produktinnovation<br />
z.B. durch Errichtung von Innovationszentren,<br />
(d) in <strong>der</strong> Ausbildungs- und Nachwuchssicherung,<br />
(e) beim Zugang zu fairen<br />
Kapitaldienstleistungen, (f) <strong>der</strong> optimierten<br />
Ressourcen- und Energienutzung sowie (g)<br />
im Bereich <strong>der</strong> Qualitäts- und Umweltzertifizierung<br />
bzw. Labeling vorgenommen werden.<br />
Da die Branche auch durch das Wegbrechen<br />
von wesentlichen Glie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Produktionskette<br />
am Standort Schweiz bedroht<br />
ist, besteht eine wesentliche Aufgabe darin,<br />
durch horizontale und vertikale Kooperationen<br />
sowie Vorkauf- bzw. Rückkaufverträge<br />
die kritische Masse <strong>der</strong> einzelnen Glie<strong>der</strong> zu<br />
sichern.<br />
Schlussfolgerungen<br />
<strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweizer</strong> <strong>Textilindustrie</strong><br />
Die besten und innovativsten Firmen<br />
sind gefor<strong>der</strong>t<br />
Um Kooperationen, welche jenseits<br />
<strong>der</strong> unfreundlichen Übernahme<br />
stehen, zu realisieren,<br />
bedarf es eines Umdenkens, neuer Firmenphilosophien<br />
und <strong>der</strong> Herstellung von Vertrauen<br />
unter den Unternehmen. Gefor<strong>der</strong>t<br />
sind hier die besten und innovativsten<br />
Unternehmen. Bei bestimmten Themen, wie<br />
etwa <strong>der</strong> Optimierung von Umweltleistungen<br />
sind auch regionale Kooperationscluster<br />
gefor<strong>der</strong>t.<br />
Verschiedene Formen <strong>der</strong><br />
Kooperation prüfen und realisieren<br />
Fragt man, in welchen Formen die<br />
Kooperationen in den genannten<br />
Bereichen zu realisieren sind, so gilt<br />
es, eine Reihe von Möglichkeiten zu prüfen,<br />
welche je nach Aufgabe und internationaler<br />
Marktlage von Foren/Tischrunden über Verbandsuntereinheiten<br />
(Projekte), Interessengemeinschaften<br />
(Vereine/Projekte), Unterfirmen<br />
für Einkauf, Verkauf o<strong>der</strong> Marketing,<br />
Holdings bis hin zur Gründung einer grossen<br />
Fusionsgesellschaft «Swiss Textiles AG» reichen<br />
20 .Im Sinne eines «sustainable entrepreneurship»<br />
sind hier die besten und innovativsten<br />
Unternehmen gefor<strong>der</strong>t, einer Auflösung<br />
<strong>der</strong> <strong>Schweizer</strong> <strong>Textilindustrie</strong> entgegenzuwirken<br />
und damit verbundene negative<br />
ökonomische, ökologische und soziale<br />
Folgen sowohl für die Schweiz als auch<br />
weltweit zu vermeiden.<br />
Wir möchten in diesem Zusammenhang auf den Berichtsteil «Appenzeller <strong>Textilindustrie</strong>» des Fallstudienbandes<br />
hinweisen. Dort zeigte sich, dass aus <strong>der</strong> Sicht von Textilunternehmern die Idee einer<br />
«Swiss Textiles AG» durchaus intuitiv und in differenzierten Bewertungen eine bemerkenswerte Akzeptanz<br />
und Attraktivität besitzt (Schöll, R., Hofer, A. & Kooijman C. (2003). Appenzeller <strong>Textilindustrie</strong>.<br />
In R.W. Scholz, M. Stauffacher, S. Bösch & P. Krütli (Hrsg.). 2003. Umwelt Wirtschaft Region – Der Fall<br />
Appenzell Ausserrhoden. <strong>Zürich</strong>: Rüegger).