Zukunft der Schweizer Textilindustrie ? - ETH Zürich
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Abb. 1.2: Mo<strong>der</strong>ner Appenzeller Produktionsbetrieb.<br />
Während dem neunzehnten Jahrhun<strong>der</strong>t lebte die Heimarbeit<br />
in Nischenmärkten fort. Sie erschloss neue Tätigkeitsfel<strong>der</strong>,<br />
führte beson<strong>der</strong>s anspruchsvolle Arbeitsschritte<br />
aus und kompensierte so die Verluste, die sie im<br />
Appenzeller <strong>Textilindustrie</strong> (Vorversion)<br />
Massenmarkt durch die Maschinen erlitt. Erst zu Beginn<br />
des zwanzigsten Jahrhun<strong>der</strong>ts war <strong>der</strong> Kampf endgültig<br />
verloren: die Maschine und mit ihr die Fabrik und die Arbeiter<br />
hatten sich fast vollständig durchgesetzt.<br />
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Um 1910 erreichte die <strong>Textilindustrie</strong> in <strong>der</strong> Schweiz ihren<br />
Höhepunkt. Im Kanton Appenzell Ausserrhoden<br />
spielte sie eine herausragende Rolle. Hier arbeiteten über<br />
fünfzig Prozent <strong>der</strong> Beschäftigten in <strong>der</strong> <strong>Textilindustrie</strong>,<br />
fünfmal mehr als im schweizerischen Durchschnitt.<br />
<strong>Schweizer</strong>ische Stickwaren waren für kurze Zeit das<br />
wichtigste Exportgut. In dieser Zeit lebten im Kanton Appenzell<br />
Ausserrhoden mehr Menschen als heute<br />
(Schläpfer, 1984).<br />
Einen ersten drastischen Einschnitt brachten <strong>der</strong> erste<br />
Weltkrieg und die nachfolgenden wirtschaftlichen Krisenjahre<br />
mit sich. Die Märkte vor allem für Luxusgüter<br />
brachen ein. Um die lange Depression zu bekämpfen,<br />
schotteten sich die Nationen gegen Ende <strong>der</strong> Zwanziger<br />
Abb. 1.3: Erwerbstätige in <strong>der</strong> <strong>Textilindustrie</strong> nach Kantonen um 1880 (oben links), 1910 (oben rechts), 1930 (unten<br />
links) und 1950 (unten rechts) (Bundesamt für Statistik, 1999a).<br />
UNS-Fallstudie 2002 5