Zukunft der Schweizer Textilindustrie ? - ETH Zürich

A2 Anhang A – Textilindustrie weltweit
Agreement on Textiles and Clothing (ATC)
Bis zur sogenannten Uruguay-Runde des GATT (General Agreement on Tarifs and Trade) unterlag ein
großer Teil des Textil- und Bekleidungshandels speziellen Einfuhrquoten und stand somit ausserhalb der
normalen GATT-Regeln. Am 1. Januar 1995 wurde das alte Multifaserabkommen durch das «Agreement
on Textiles and Clothing (ATC)» abgelöst und setzte einen fundamentalen Wandlungsprozess in Gang.
Mit diesem Übereinkommen über Textilwaren und Bekleidung verpflichteten sich alle WTO-Länder,
innerhalb von zehn Jahren sämtliche Ein- und Ausfuhrquoten abzubauen und den Textil- und
Bekleidungshandel vollständig dem GATT Regelwerk zu unterstellen [http://www.igmetall.de/download/
branchen_wirtschaftsbereiche/textil_bekleidung/stellungnahme_atc_studie.pdf]. Ab dem 01. Januar 2005
erhalten durch dieses Abkommen alle WTO Mitglieder uneingeschränkten Zugang zu den europäischen,
kanadischen und amerikanischen Märkten [http://trade-info.cec.eu.int/textiles/index.cfm].
Major textile exporters worldwide (2000) Major apparel exporters worldwide (2000)
(in billions of $) (in billions of $)
Country/Zone 1997 2000 Country/Zone 1997 2000
1 EU (outside EU-15) 23.00 22.30 1 China 31.08 36.07
2 China 13.83 16.14 2 Hong-Kong 23.10 24.22
3 Hong-Kong 14.60 13.44 3 EU (outside EU-15) 15.76 14.97
4 South Korea 13.34 12.78 4 United States 8.67 8.65
5 Taiwan 12.73 11.69 5 Turkey 6.69 6.53
6 United States 9.19 10.96 6 South Korea 4.19 5.03
7 Japan 6.75 7.02 7 Thailand 3.68 3.95
8 India 5.24 nd 8 India 4.34 nd
9 Pakistan 4.61 4.53 9 Indonesia 2.90 4.73
10 Turkey 3.35 3.67 10 Taiwan 3.41 2.97
Source: WTO – World Trade Organization, 2000/2001 Report, Geneva, October 2001
Tabelle A1: Wichtige
Textil- und Bekleidungsexporteure
weltweit
[http://www.textile.fr:
81/uitfr/pages_en/ind
ex0.htm].
Auswirkungen des ATC auf die Textilindustrie
In der liberalisierten Textilindustrie der EU haben im Gegensatz zur Bekleidungsindustrie (wo zwei Drittel
der Quoten noch nicht liberalisiert sind) bereits weitreichende Umorientierungen zu höheren Preis- und
Qualitätssegmenten, sowie zu Spezial- und Nischenprodukten (insbesondere technischen Textilien) stattgefunden.
Durch die neue Bestimmung wird bei der Herstellung billiger Textilien der Konkurrenzdruck
künftig zunehmen, obwohl angesichts des weitgehend gesättigten EU-Marktes ein sprunghafter Anstieg
der Importzahlen nicht zu erwarten ist. Somit wird der Wettbewerbsdruck bei dem Kampf um Marktanteile
zunehmen. Vor allem Länder, die nicht der WTO angehören, werden Anteile verlieren. Aber auch kleinere
Lieferanten werden im Preiskampf gegen den grossen Konkurrenten China verlieren. Um ihre Zukunft zu
sichern, müssen sich die Unternehmer industrialisierter Länder auf Qualität, Design, Know-how und
flexible Produktion konzentrieren. [http://www.igmetall.de/download/branchen_wirtschaftsbereiche/textil_
bekleidung/stellungnahme_atc_studie.pdf].