Zukunft der Schweizer Textilindustrie ? - ETH Zürich
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Appenzeller <strong>Textilindustrie</strong> (Vorversion)<br />
#PCN[UG FGT 5[UVGOITÑUUGP WPF<br />
'KPHNWUUHCMVQTGP<br />
Ziel dieses Arbeitsschrittes war, wesentliche Elemente,<br />
welche die <strong>Textilindustrie</strong> beeinflussen o<strong>der</strong> von ihr beeinflusst<br />
werden, zu identifizieren. Damit sollte <strong>der</strong> Ist-<br />
Zustand des Systems <strong>Textilindustrie</strong> in seiner Komplexität<br />
erfasst und beschrieben werden. Es wird zwischen internen<br />
und externen Faktoren unterschieden. Interne<br />
Faktoren o<strong>der</strong> Systemgrössen sind Variablen, die von den<br />
untersuchten Betrieben selbst beeinflusst werden können.<br />
Demgegenüber wirken externe Faktoren (Einflussfaktoren)<br />
von aussen auf die Betriebe, ohne von diesen selbst<br />
direkt beeinflusst zu werden. Sie beschreiben das Systemumfeld.<br />
Für eine detaillierte Darstellung des gewählten<br />
Verfahrens verweisen wir auf den Leitfaden <strong>der</strong><br />
CHASSISGRUPPE zur Systemanalyse.<br />
Abb. 2.2: Studierende erarbeiten sich gemeinsam mit Akteuren<br />
<strong>der</strong> Textilwirtschaft das notwendige Wissen.<br />
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HCMVQTGP<br />
Die Auswahl <strong>der</strong> Systemgrössen und Einflussfaktoren erfolgte<br />
in folgenden Bereichen: Politik, Geld, Humankapital,<br />
Ressourcen- und Materialflüsse, Know-how und Innovationen,<br />
Produkt, Produktvermarktung und Handel<br />
sowie Markt und Gesellschaft. Aufgrund <strong>der</strong> Leitfrage <strong>der</strong><br />
Fallstudie (siehe Kap. 1.3) mussten alle drei Dimensionen<br />
<strong>der</strong> Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie, Gesellschaft)<br />
abgedeckt werden. Die Systemgrössen und Einflussfaktoren<br />
wurden in einer Kleingruppe von vier Personen mittels<br />
Brainstorming ermittelt und in <strong>der</strong> Grossgruppe anschliessend<br />
diskutiert, ergänzt und bereinigt. Schliesslich<br />
wurden die ausgewählten 16 Systemgrössen und 18 Einflussfaktoren<br />
unter Rückgriff auf einschlägige Literatur<br />
definiert.<br />
'KPHNWUUOCVTKZ<br />
Das Zusammenwirken <strong>der</strong> Systemgrössen bzw. Einflussfaktoren<br />
untereinan<strong>der</strong> wird mit Hilfe einer Einflussmatrix<br />
(siehe Tab. 2.1) analysiert. Diese erhält man, indem<br />
man die Wirkung <strong>der</strong> Elemente aufeinan<strong>der</strong> abschätzt und<br />
in die Matrix einträgt. Der direkte Einfluss kann dabei<br />
Werte zwischen 0 und 2 annehmen, wobei 0 keinen direkten<br />
Einfluss, 1 einen geringen direkten Einfluss bedeutet<br />
und 2 für einen starken direkten Einfluss steht. Die<br />
Bewertung erfolgt jeweils zeilenweise. Die Zeilensumme<br />
ergibt die Aktivität eines Elements, d.h. je höher <strong>der</strong><br />
Wert, desto bestimmen<strong>der</strong> wirkt das entsprechende Element<br />
im System. Korrespondierend zeigt die Spaltensumme<br />
die Passivität des jeweiligen Elements. d.h. je höher<br />
<strong>der</strong> Wert, desto stärker wird das Element durch die<br />
an<strong>der</strong>en beeinflusst.<br />
Die Bewertung <strong>der</strong> Einflüsse wurde von einer Gruppe<br />
von Studierenden vorgenommen, wobei jede Person eine<br />
unabhängige Bewertung durchführte. Anschliessend wurden<br />
die Bewertungen in <strong>der</strong> Gruppe diskutiert und eine<br />
Konsensmatrix erstellt.<br />
5[UVGOITKF ITCRJ<br />
Die Einflussmatrix lässt sich als Systemgrid darstellen<br />
(Scholz & Tietje, 2002, S. 99). Der Systemgrid entspricht<br />
einem zwei-dimensionalen Koordinatensystem, das die<br />
Aktivität und die Passivität <strong>der</strong> Elemente darstellt (Abb.<br />
2.3). Dabei repräsentiert die X-Achse die Passivität, die<br />
Y-Achse die Aktivität. Die Mittelwerte <strong>der</strong> Aktivitätsbzw.<br />
<strong>der</strong> Passivitätswerte teilen das Koordinatensystem in<br />
vier Quadranten. Ambivalente Elemente, im rechten oberen<br />
Quadranten dargestellt, haben eine hohe Aktivsumme<br />
und eine hohe Passivsumme, d.h. sie haben sowohl starke<br />
Wirkung auf an<strong>der</strong>e Elemente, werden an<strong>der</strong>erseits von<br />
an<strong>der</strong>n Elementen stark beeinflusst. Umgekehrt nennt<br />
man ein Element mit niedriger Aktivität und niedriger<br />
Passivität puffernd (linker unterer Quadrant), d.h. dieses<br />
beeinflusst an<strong>der</strong>e Grössen kaum und wird auch kaum beeinflusst.<br />
Die Einflussmatrix kann zur Veranschaulichung auch<br />
mit einem Systemgraph dargestellt werden (Scholz &<br />
Tietje, 2002, S. 101). Diese Darstellung veranschaulicht<br />
vor allem die Beziehungen zwischen den Elementen. Der<br />
Einfluss eines Elementes auf ein an<strong>der</strong>es wird mit einem<br />
Pfeil dargestellt. Der Pfeil zeigt in die Richtung des Einflusses<br />
(gerichtete Graphen). Die Darstellung <strong>der</strong> Wechselwirkungen<br />
in einem Systemgraph visualisiert gut die<br />
Aktivität und Passivität <strong>der</strong> Elemente. Elemente mit vielen<br />
abgehenden Pfeilen stellen aktive, solche mit vielen<br />
ankommenden Pfeilen passive Elemente dar.<br />
12 UNS-Fallstudie 2002