Zukunft der Schweizer Textilindustrie ? - ETH Zürich
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Appenzeller <strong>Textilindustrie</strong> (Vorversion)<br />
am besten bewertet; in <strong>der</strong> intuitiven Bewertung durch die<br />
Akteure schneidet diese aber am schlechtesten ab. Offenbar<br />
gibt es intuitive Ressentiments gegen eine weitgehende<br />
Integration und Fusionierung, die sich bei einer dekomponierten<br />
analytischen Bewertung auflöst.<br />
Wie oben gesehen, zeigen sich gerade bei <strong>der</strong> Variante<br />
Volle Integration auch die grössten Unterschiede zwischen<br />
den Akteursgruppen: die Gruppe Betrieb bewertet<br />
diese Variante deutlich positiver, zeigt sich also näher <strong>der</strong><br />
datengestützten Bewertung. Interessant ist hier die Gegenüberstellung<br />
mit <strong>der</strong> Gruppe Region: intuitiv wurde<br />
von dieser Gruppe die Variante Volle Integration deutlich<br />
schlechter bewertet, in <strong>der</strong> kriteriengestützten Bewertung<br />
normierter Nutzen<br />
1.00<br />
0.75<br />
0.50<br />
0.25<br />
0.00<br />
0.52<br />
0.74<br />
0.05<br />
0.48<br />
0.97<br />
1.00<br />
zeigt sie sich aber ähnlich gut, wie die Varianten AR textile<br />
network und Ressourcensharing. Wie zu erwarten<br />
war, scheint also die Gruppe Betrieb realistischere Einschätzungen<br />
geben zu können als die Gruppe Region.<br />
In <strong>der</strong> kriteriengestützten Bewertung <strong>der</strong> Akteure zeigen<br />
sich die Varianten volle Integration, AR textile network<br />
und Ressourcensharing annähernd gleich gut bewertet.<br />
Mit Ausnahme <strong>der</strong> Variante minimale Kooperation<br />
werden die Varianten datengestützt und durch die Akteure<br />
kriteriengestützt relativ ähnlich bewertet. Die datengestützten<br />
Bewertungen liegen aber eher tiefer. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
bei <strong>der</strong> Variante Ressourcensharing zeigen sich hier<br />
bemerkenswerte Unterschiede.<br />
0.92<br />
1.00<br />
minimale Kooperation volle Integration AR textile network Ressourcensharing<br />
58 UNS-Fallstudie 2002<br />
0.81<br />
intutiv (Akteure) kriteriengestützt (Akteure) datengestützt<br />
Abb. 5.4: Vergleich <strong>der</strong> Bewertungsmethoden MAUT I und MAUT II. Unterschiede zwischen <strong>der</strong> datengestützten und<br />
<strong>der</strong> akteursbasierten Bewertung zeigen sich vor allem bei <strong>der</strong> Varianten Minimale Kooperation sowie Volle Integration,<br />
in geringerem Umfang auch bei AR textile network und Ressourcensharing.<br />
/GVJQFGPMTKVKM<br />
Die Arbeit <strong>der</strong> Synthesegruppe Textilwirtschaft könnte als<br />
ein durch die Fallstudienmethodik geleiteter Dialogprozess<br />
zwischen Hochschule und Praxis sowie innerhalb <strong>der</strong><br />
<strong>Textilindustrie</strong> interpretiert werden. Die Vorbereitungsarbeiten<br />
<strong>der</strong> Fallstudienleitung, die formative Szenarioanalyse,<br />
die transdisziplinären Elemente, wie <strong>der</strong> Fall- und<br />
Erfahrungstag, die Variantenbewertung und die Begleitgruppentreffen<br />
gaben den Studierenden Halt und Struktur<br />
bei <strong>der</strong> Bearbeitung einer komplexen Fragestellung, in <strong>der</strong><br />
1.00<br />
0.99<br />
0.73<br />
sie inhaltlich (Situation und Produktionsweisen <strong>der</strong> <strong>Textilindustrie</strong>)<br />
kaum Vorkenntnisse hatten.<br />
Allerdings zeigten sich auch Reibungspunkte zwischen<br />
inhaltlicher Auseinan<strong>der</strong>setzung und methodischem Vorgehen:<br />
Aus zeitlichen Gründen mussten Massnahmen und Varianten<br />
parallel zur Durchführung <strong>der</strong> formalen Schritte<br />
(Systembild, Einflussfaktoren und ihre Ausprägungen,<br />
Sensitivitätsanalyse, Variantenberechnung) <strong>der</strong> formativen<br />
Szenarioanalyse entwickelt werden. Obwohl die beiden<br />
parallel arbeitenden Gruppen intensiv kommunizier-