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Zukunft der Schweizer Textilindustrie ? - ETH Zürich

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Appenzeller <strong>Textilindustrie</strong> (Vorversion)<br />

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Zum Aufbau <strong>der</strong> neuen Standorte sind hohe Anfangsinvestitionen<br />

von mehr als 12% des Umsatzes <strong>der</strong> einzelnen<br />

Firmen notwendig. Die Investitionen für Umweltschutzmassnahmen<br />

im Rahmen dieser Variante werden verdoppelt.<br />

Mit einem anfänglich hohem Verschuldungsrisiko<br />

<strong>der</strong> einzelnen Betriebe ist zu rechnen.<br />

Die erhöhte Konkurrenzfähigkeit des voll integrierten<br />

Unternehmens kann bei den Banken zu einer grösserer<br />

Kreditwürdigkeit führen.<br />

Die grössere Unternehmensstruktur ermöglicht breitere<br />

Ausbildungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Arbeitskräfte. Die volle<br />

Integration führt zu einem einschneidenden Strukturwandel,<br />

welcher anfänglich einen Verlust von Arbeitsplätzen<br />

und Autonomie mit sich bringt. Langfristig sollte die verbesserte<br />

Konkurrenzfähigkeit (Marktanteilgewinne, erhöhte<br />

Profitabilität, hoher Innovationsgrad) das Arbeitsplatzangebot<br />

positiv beeinflussen (mehr o<strong>der</strong> hochwertigere<br />

Arbeitsplätze). Es wird erwartet, dass neu bis zu 50%<br />

<strong>der</strong> Stellen hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an den Arbeitnehmerschaft<br />

stellen.<br />

Die heute selbstständigen Unternehmer müssten sich in<br />

eine neue übergeordnete Betriebsstruktur einfügen und<br />

können künftig bestenfalls Management-Funktionen ausüben.<br />

Zwar werden die mehrheitlich in den Betrieben<br />

geltenden familiären Betriebsstrukturen beibehalten, die<br />

Struktur des integrierten Betriebes ist jedoch stark hierarchischer<br />

Natur mit bis zu 14 Strukturebenen.<br />

Durch die höhere Komplexität des neuen Unternehmens<br />

nimmt <strong>der</strong> Aufwand für betriebsinterne Kommunikation,<br />

Koordination und Verwaltung zu, dürfte jedoch durch effizientere<br />

Produktion und optimalere Vermarktung mehr<br />

als kompensiert werden.<br />

Die volle Integration <strong>der</strong> Produktionsschritte ermöglicht<br />

die Erarbeitung und Überprüfung von einheitlichen Umweltkonzepten<br />

und -visionen, die in den Bereichen Schadstoffausstoss,<br />

Energieverbrauch, Recycling und Wassermanagement<br />

über Schadensbehebung hinausgehen und zu<br />

wesentlichen Kosteneinsparungen führen werden.<br />

Durch die vollständige Vertikalisierung <strong>der</strong> Produktion<br />

können viele Synergien genutzt werden. Das Know-how<br />

<strong>der</strong> einzelnen Produktionsbereiche <strong>der</strong> textilen Kette<br />

bleibt durch die Integration <strong>der</strong> bestehenden Betriebe erhalten<br />

und kann, wie die Vorzüge einer Teamarbeit, durch<br />

das Zusammenlegen verschiedener betrieblicher Vorteile<br />

zusätzlich ausgebaut werden.<br />

Notwendiges Know-how ist auf dem Markt durch gestärktes<br />

gemeinsames Auftreten <strong>der</strong> Betriebe einfacher<br />

einzukaufen.<br />

Da die Verbandsaktivität <strong>der</strong> Betriebe nicht von ihrer<br />

Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Betrieben abhängt, bietet<br />

diese Variante keine, aus <strong>der</strong> Situation zwingend folgende<br />

Aussage über die verän<strong>der</strong>te Verbandsaktivität.<br />

Das Produzentennetzwerk wird durch die voll integrierte<br />

Produktion in ein einziges vollständig vertikalisiertes<br />

Unternehmen mit wenigen Standorten massiv gestärkt.<br />

An den heutigen Standorten <strong>der</strong> integrierten Betriebe<br />

wird in <strong>Zukunft</strong> nicht mehr produziert. Das neue Unternehmen<br />

führt alle Produktionsschritte, die zur Herstellung<br />

eines Textils notwendig sind, an neu bestimmten Standorten<br />

aus.<br />

Durch gestärktes Auftreten <strong>der</strong> vereinten Betriebe kann<br />

die Abhängigkeit zu Lieferanten und Kunden zwar nicht<br />

verringert werden, die Struktur wir sich jedoch hin zu<br />

mehr Stammlieferern und -kunden entwickeln. So wird<br />

eine Reduktion von 33% <strong>der</strong> Nicht-Stammlieferern und -<br />

kunden erwartet. Dank integriertem Know-how dürfte die<br />

Produktpalette stärker am Markt orientiert werden können.<br />

So kann auch einfacher und flexibler auf die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Marktes reagiert werden. Ein neuer, einheitlicher<br />

Marktauftritt kann definiert und umgesetzt werden.<br />

Die Kundenfokussierung kann professionalisiert<br />

werden; adäquate Produkte und Dienstleistungen führen<br />

zu erhöhten Marktanteilen. Die vollständige Vertikalisierung<br />

vereinfacht die Einführung von Zertifikaten und Labels,<br />

da <strong>der</strong> Betrieb die Kontrolle über die gesamte textile<br />

Kette hat.<br />

44 UNS-Fallstudie 2002

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