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EQUAL-Partnerschaft „Keine Behinderungen trotz Behinderung“<br />
Konzepte und Instrumente der Qualitätssicherung im Übergang Schule – Beruf - <strong>BAG</strong> <strong>UB</strong> 2002-2005<br />
streicht der Kundenbegriff die Wahrnehmung der NutzerInnen als eigenverantwortliche Individuen,<br />
in dem er ihr ‚kundig sein‘ in Bezug auf die eigenen Bedürfnisse betont. In diesem<br />
Sinne verweist er auf das Konzept ‚Empowerment‘.<br />
Die Klärung, was Kundenorientierung bedeutet und wie sie verwirklicht werden kann, soll<br />
nun für die zentralen Kundengruppen im Übergang Schule-Beruf, nämlich NutzerInnen und<br />
Betriebe, weiterentwickelt werden. Kundenorientierung im engeren Sinne heißt, Strukturen<br />
und Tätigkeiten von Anbietern so zu planen und zu gestalten, dass die Interessen und Bedürfnisse<br />
der NutzerInnen und Betriebe angemessen erfüllt werden. Es soll dabei sichergestellt<br />
werden, dass NutzerInnen und Betriebe auf die Gestaltung des Angebotes Einfluss nehmen<br />
können (wobei die ‚Gestaltungsmacht‘ der verschiedenen Kundengruppen natürlich variiert).<br />
Einfluss kann dabei auf folgende Arten ausgeübt werden:<br />
1. durch die Einflussnahme auf die Gestaltung der Leistungen,<br />
2. durch die Bewertung der erbrachten Leistungen.<br />
1. Die Einflussnahme auf die Gestaltung der Leistungen kann z.B. so aussehen, dass Nutzer-<br />
Innen darauf drängen, dass der Dienst barrierefrei zu erreichen ist, dass die Angebote auf ihre<br />
spezifische Behinderung hin angepasst werden oder dass für die Dauer der Begleitung personelle<br />
Kontinuität gewährleistet ist. Betriebe bestehen beispielsweise darauf, über die Behinderung<br />
der einzustellenden NutzerInnen umfassend informiert zu werden, verlässliche Ansprechpersonen<br />
zu haben oder in Krisen umgehend und flexibel Hilfe angeboten zu bekommen.<br />
Will man sicherstellen, dass die beteiligten Kunden auf die Gestaltung der Angebote effektiv<br />
Einfluss nehmen können, so setzt dies voraus, dass die jeweiligen Dienste Wege zur Erschließung<br />
von Kundeninteressen entwickeln. Dies kann auf verschiedene Arten erfolgen: Ausgangspunkt<br />
ist häufig die gezielte Sammlung von Kundenerwartungen, die Fachkräfte bei<br />
NutzerInnen und Betrieben beobachten konnten. Einen weiteren Weg stellt das ‚Sich-Hinein-<br />
Versetzen’ in den Nutzer und den Betriebsvertreter dar. Systematische Verfahren wären z.B.<br />
regelmäßige Auswertungstreffen von Kunden (‚Kundenbeiräte’) oder allgemein gesagt, ein<br />
Beschwerdemanagement. In diesem Zusammenhang kann auch eine Befragung der Kunden<br />
erfolgen.<br />
2. Als weiteres Element von Kundenorientierung kann auch die Bewertung der erbrachten<br />
Leistungen durch NutzerInnen und Betriebe angesehen werden. Denkbar sind, neben wiederum<br />
Befragungen, Seminare mit NutzerInnen etc., in denen diese die Möglichkeit bekommen,<br />
ihre Erfahrungen mit der Begleitung, ihre Zufriedenheit mit den erreichten Erfolgen, der Beziehungsgestaltung<br />
zwischen Fachkräften und NutzerInnen etc. deutlich zu machen. Diese<br />
Seminare müssen auf die spezifischen Bedürfnisse der unterschiedlichen Behindertengruppen<br />
hin konzipiert werden. Die Auswertungen der verschiedenen Bewertungsverfahren geben<br />
schließlich Hinweise auf weitere Kundenerwartungen.<br />
Insgesamt sollten unter Beachtung von Aufwand und Nutzen Instrumente zur Kundenorientierung<br />
so gewählt und entwickelt werden, dass sie aussagekräftige Informationen sowohl zu<br />
Erwartungen als auch zu Bewertungen von Kunden geben können.<br />
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