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EQUAL-Partnerschaft „Keine Behinderungen trotz Behinderung“<br />

MODUL QUALITÄTSSICHERUNG UND CASEMANAGEMENT – <strong>BAG</strong> <strong>UB</strong> 2002-2005<br />

Im Folgenden soll die Methode Case Management zur Gestaltung der Schnittstelle<br />

bzw. der Schnittstellen von der Schule in das Berufsleben beleuchtet werden, wobei<br />

unter Berufsleben Ausbildungs- und Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

sowie qualifizierende – vor allem betriebliche - Maßnahmen der Berufsvorbereitung<br />

(inklusive Berufsbildungsbereich der WfbM) zu fassen sind. Es soll darum gehen,<br />

die schulische Vorarbeit und die Erkenntnisse der Lehrkräfte zu nutzen, den<br />

Prozess zu begleiten, und die Ressourcen des Umfelds einzubeziehen, um so<br />

Perspektiven für die berufliche Zukunft zu entwickeln. So sollen die Schülerinnen<br />

und Schüler sowie deren Eltern darin unterstützt werden, fundierte Entscheidungen<br />

zu treffen um einen beruflichen Weg zu erschließen, ohne den Weg kostenintensiver<br />

und motivationsraubender Maßnahmelaufbahnen zu beschreiten.<br />

Zunächst soll auf den Hintergrund von Case Management eingegangen und seine<br />

Handlungsorientierung beschrieben werden. Dann soll das Netzwerk rund um die<br />

Schnittstelle aufgezeigt und die Notwendigkeit einer koordinierenden Funktion deutlich<br />

gemacht werden. Zum Abschluss soll ein Modell eines Case Managements an<br />

der Schnittstelle und seine organisatorische und institutionelle Einbindung entworfen<br />

werden.<br />

Grundverständnis der Methode<br />

Case Management gilt als Verfahren, das den Nutzer in den Mittelpunkt stellt. Durch<br />

die Einbeziehung sämtlicher Möglichkeiten und Dienste soll die Effizienz und Effektivität<br />

sozialer Dienstleistungen gesteigert und damit auch Kosten gesenkt werden.<br />

Sinnvoll ist der Einsatz eines Case Managements in komplexen Übergangsprozessen.<br />

Es wird auf der politischen Ebene propagiert und findet in der Praxis seit einiger<br />

Zeit in der Fallsteuerung Anwendung.<br />

Hintergrund und Entstehung<br />

Die erste Aufgabe von Case Management war es, Hilfe für den Einzelfall passend<br />

heranzuziehen. Den Ausgangspunkt von Case Management bildete ein Konzept von<br />

sozialer Einzelfallhilfe (Case Work), mit dem die angemessene und kombinierte Versorgung<br />

von hilfebedürftigen Menschen gewährleistet werden sollte. Case Management<br />

ist als methodisches Instrument in der Sozialarbeit in den USA in den siebziger<br />

Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstanden und als Modell des methodischen<br />

Vorgehens weltweit verbreitet. Aufgrund der Probleme, die sich im Zuge der Reorganisation<br />

psychiatrischer und anderer Großeinrichtungen und der ambulanten Versorgung<br />

der Klienten in der Gemeinde zeigten, wurde Case Management als neue Methode<br />

der Sozialarbeit entwickelt. Politisch hielt man die Versorgung und Betreuung<br />

von Klienten und Patienten in Anstalten nicht mehr für vertretbar, darüber hinaus war<br />

deutlich, dass die Versorgung das Klientel lebensuntüchtig machte und kostenintensiv<br />

war. Die radikale Auflösung vieler Großeinrichtungen in den USA erforderte den<br />

Aufbau eines am Einzelfall orientierten ambulanten Hilfesystems, das die Problemlagen<br />

aus den unterschiedlichen Lebensbereichen der Personen aufgriff und die jeweiligen<br />

Ressourcen des Klienten in die Hilfeplanung einbezog. Es kam dabei auf „service<br />

integration“ an, die fallbezogene Zusammenführung und Koordination von<br />

Diensten, unter Beteiligung des betroffenen Menschen und seiner Familie. Diese<br />

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