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EQUAL-Partnerschaft „Keine Behinderungen trotz Behinderung“<br />
MODUL QUALITÄTSSICHERUNG UND CASEMANAGEMENT – <strong>BAG</strong> <strong>UB</strong> 2002-2005<br />
• sowie der Einschätzung potentieller Leistungsträger über Art und Ausmaß<br />
der erforderlichen Hilfe.<br />
Eine absolute Deckung dieser drei Systeme ist real kaum möglich, so dass eine Suche<br />
nach Kompromissen erforderlich wird. Es ist nun die Aufgabe eines Case Management<br />
die Beziehungen zwischen den drei Systemen mit dem Ziel der Optimierung<br />
professionell zu bearbeiten und einen personenbezogenen Versorgungszusammenhang<br />
aufzubauen. Das Case Management übernimmt hier Aufgaben eines Systemagenten,<br />
es organisiert, koordiniert und unterhält ein Netzwerk aus formellen und<br />
informellen Unterstützungsmöglichkeiten und Aktivitäten. Damit versucht der Case<br />
Manager den verschiedenen Aspekten der Lebenslage seiner hilfebedürftigen Klienten<br />
möglichst effektiv und effizient zu begegnen. In diesem Zusammenhang erfüllt<br />
Case Management drei zentrale, zugleich konkurrierende Kernfunktionen:<br />
• Anwaltschaftliche Schutzfunktion zur Vertretung von Klienteninteressen<br />
(advocacy function),<br />
• Vermittlung bedarfsgerechter Leistungen entsprechend des jeweiligen Versorgungsbedarfs<br />
(broker funktion),<br />
• Steuerung des Zugangs zur Versorgung sowie eines effizienten Mitteleinsatzes<br />
(gatekeeper funktion).<br />
Dabei ist der Case Manager bestrebt, die Fähigkeit des Klienten zur Wahrnehmung<br />
sozialer Unterstützungssysteme und Dienstleistungen zu entwickeln. Die Potentiale<br />
sozialer Netzwerke und relevanter sozialer Dienste werden im Interesse der Klienten<br />
entwickelt. Darüberhinaus sollen die Effektivität und Effizienz der sozialen Dienstleistung<br />
gesteigert werden. (Vgl. Wendt; 1991 20) Das Case Management hilft einerseits<br />
dem Klienten sein persönliches Netzwerk sowie das soziale Dienstleistungssystem<br />
zu nutzen. Andererseits unterstützt das Case Management spezielle in institutionelle<br />
Gegebenheiten eingebundene Dienste dabei, dem Klienten in seiner komplexen Situation<br />
gerecht zu werden. Damit bietet er eine „Übersetzungsleistung“ für beide an,<br />
bei der das Case Management eine disziplin- und bereichsübergreifende Schlüsselposition<br />
einnehmen muss. Die Möglichkeiten eines Case Managements variieren<br />
dabei hinsichtlich Qualität und Quantität erheblich, diese sind von den vorhandenen<br />
Ressourcen und der Leistungsfähigkeit der Sozialverwaltung abhängig.<br />
Der Prozess des Case Managements<br />
Dem ökonomischen Ansatz des Case Managements folgend, verläuft der Prozess<br />
des Case Managements in funktionellen Phasen:<br />
• Bedarfsabklärung von individuellen und sozialen situativen Gegebenheiten,<br />
Bedürfnissen, Ressourcen (assessement)<br />
• Maßnahme- und Prozessplanung von Bewältigungs- und Unterstützungsaktivitäten<br />
(planing)<br />
• Durchführung in Form von direktem Klientenkontakt, indirekten Dienstleistungen<br />
im sozialen Umfeld, administrativen System (intervention)<br />
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