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EQUAL-Partnerschaft „Keine Behinderungen trotz Behinderung“<br />
Konzepte und Instrumente der Qualitätssicherung im Übergang Schule – Beruf - <strong>BAG</strong> <strong>UB</strong> 2002-2005<br />
gleichberechtigten Beteiligung der NutzerInnen (hier: Menschen mit Behinderungen) bei der<br />
Qualitätsbestimmung und –bewertung eine besondere Bedeutung. Zur aktiven Einbindung der<br />
NutzerInnen wurden ihre Interessen u.a. durch eigene Workshops erfasst und integriert.<br />
Durch die EP ‚Keine Behinderungen trotz Behinderung’ wurde zudem das Forum ‚Übergang<br />
Schule-Beruf’ eingerichtet, innerhalb dessen sich 2mal pro Jahr die verschiedenen AkteurInnen<br />
zur Teilhabe am Arbeitsleben (u.a. Menschen mit Behinderungen, Eltern sowie VertreterInnen<br />
aus Schule, Integrationsfachdienst, Werkstatt für behinderte Menschen und Bildungsträger)<br />
treffen und Erfahrungen im Sinne von ‚best-practice’ austauschen. Diese Erfahrungen<br />
sollen Hinweise und Anregungen zur Optimierung der jeweils regionalen Angebotsstruktur<br />
geben. In diesem Zusammenhang können ergänzend die im Rahmen der transnationalen Aktivitäten<br />
der EP entwickelten Qualitätsstandards im Übergang Schule-Beruf besonders hilfreich<br />
sein. Bezogen auf den Auf- und Ausbau effektiver und effizienter regionaler Vernetzungsstrukturen,<br />
sei darüber hinaus verwiesen auf das Konzept der ‚Berufswegekonferenz’, wie es<br />
in Deutschland in Baden-Württemberg entwickelt wurde und erprobt ist. Innerhalb der EP<br />
fanden hierzu erste Informations- und Fortbildungsveranstaltungen statt.<br />
Im Folgenden sind die konzeptionellen Grundlagen des innerhalb der EP verwendeten Qualitätsmanagementansatzes<br />
dargestellt (vgl. BUNGART u.a. 2001):<br />
ENTWICKLUNG VON QUALITÄTSMANAGEMENT IM SOZIALEN DIENSTLEISTUNGSBEREICH<br />
Die in den 80er Jahren in Deutschland zunehmend intensiver geführte Qualitätsmanagementdiskussion<br />
im erwerbswirtschaftlichen Bereich – ausgehend und beeinflusst vor allem durch<br />
US-amerikanische und japanische Entwicklungen – hat sich seit Anfang der 90er Jahre mehr<br />
und mehr auf den sozialen bzw. ‚Non-Profit-Bereich‘ ausgeweitet 2 . Als zentrales Stichwort ist<br />
insbesondere die DIN EN ISO 9000ff. 3 , ob kritisch betrachtet oder vehement befürwortet,<br />
mittlerweile in fast allen Auseinandersetzungen über qualitätsbezogene Fragestellungen anzutreffen.<br />
Die KritikerInnen dieser und anderer Normierungen bezweifeln eine direkte Übernahme<br />
qualitätssichernder Verfahren aus der Wirtschaft in den sozialen Dienstleistungsbereich<br />
oder sehen die Gefahr einer begrifflichen und damit letztendlich fachlichen Verfremdung<br />
sozialer und bildender Arbeit. Die BefürworterInnen sehen in einer weitgehenden Übernahme<br />
entsprechender Vorgehensweisen eine Chance zur genaueren Beschreibung der Leistungen,<br />
weiteren Professionalisierung und damit Steigerung der gesellschaftlichen Anerkennung<br />
sozialer Dienstleistungen (vgl. BOBZIEN u.a. 1996, 12 u. 17f.; ARNOLD 1998, 278). Es ist<br />
somit von zentraler Bedeutung möglichst aktiv die in der Qualitätsdebatte liegenden Chancen<br />
wie z.B. die Möglichkeit einer transparenten Darstellung der Leistungen der Dienste an Außenstehende,<br />
z.B. Leistungsträger (Auftrag- und Mittelgeber) und NutzerInnen, und die weitere<br />
Professionalisierung der eigenen Arbeit wahrzunehmen.<br />
Die Diskussion zu Fragen des Qualitätsmanagements in Feldern der sozialen und bildenden<br />
Arbeit sollte sich daher nicht in der Übertragung betriebswirtschaftlicher Modelle und Denkweisen<br />
erschöpfen, sondern versuchen, diese Modelle mit den eigenen Traditionen zu verbinden.<br />
In Begriffen wie Fachlichkeit, Professionalisierung und methodischem Arbeiten lassen<br />
2 Der Begriff umfasst hier auch den Bereich schulische Bildung. In Schulen werden seit einiger Zeit ebenfalls<br />
Verfahren zur Qualitätssicherung erprobt und weiter entwickelt, z.B. durch systematische externe Beobachtung<br />
und Bewertung des Unterrichts.<br />
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