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EQUAL-Partnerschaft „Keine Behinderungen trotz Behinderung“<br />
Konzepte und Instrumente der Qualitätssicherung im Übergang Schule – Beruf - <strong>BAG</strong> <strong>UB</strong> 2002-2005<br />
Innerhalb handlungstheoretischer Modelle steht somit die Reflexion zielgerichteter Tätigkeiten<br />
im Vordergrund. Für ‚organisationales Lernen‘ ist es dann von Bedeutung, daß diese Reflexion<br />
auch im Team geführt und damit transparent und nutzbar gemacht wird34 . Dies erfordert<br />
und fördert neben methodischen gleichzeitig auch sozial-kommunikative Kompetenzen,<br />
so auch die Fähigkeit zu gemeinsamer Entscheidungsfindung und konstruktiver Konfliktbewältigung35<br />
. Ein solches Lernen setzt allerdings sowohl weitgehend übereinstimmende Ziele<br />
als auch ein annähernd gemeinsames Problembewußtsein der Beteiligten voraus. Dafür ist es<br />
von besonderer Relevanz, daß diese Ziele – auf der Grundlage des Auftrages einer Einrichtung<br />
– soweit operationalisiert werden (können), daß eine Kontrolle der jeweiligen Wirkungen<br />
von Handlungen im Sinne einer Überprüfung der Zielerreichung möglich wird. Der durch<br />
das Prinzip der Selbstorganisation geschaffene Gestaltungsspielraum erfährt so die notwendige<br />
auftrags- und bedarfsbezogene Zielorientierung, wodurch einer Beliebigkeit des Handelns<br />
entgegengewirkt wird (vgl. ENGELHARDT u.a. 1996, 84f.).<br />
Zu 2.: Aufgrund der in sozialen Systemen bestehenden Wechselwirkungen zwischen den<br />
Handlungen der Individuen und den Organisationsstrukturen ist es, neben der Qualifizierung<br />
des Personals, für eine ‚lernende Organisation‘ von entscheidender Bedeutung lernförderliche<br />
Arbeitsbedingungen zu gestalten und auszubauen. Hierfür trägt das Management einer Einrichtung<br />
- auf der Grundlage eines kooperativen Leitungskonzeptes, das ggf. zu entwickeln ist<br />
- eine besondere Verantwortung Weitere wichtige Rahmenbedingungen für ‚organisationales<br />
Lernen‘ wurden bei der Darstellung des Lean-Management-Konzeptes und adäquater Weiterbildungsangebote<br />
bereits skizziert. Im folgenden sollen einige lernförderliche Arbeitsstrukturen<br />
konkreter gefaßt und in Verbindung damit Kriterien für ‚lernende Organisationen‘ aufgestellt<br />
werden (vgl. SCHWARZ/ BECK 1997, 138ff.; WILKESMANN 1999, 17f.; EBERL 1996,<br />
114ff.):<br />
� Erforderlich ist eine ‚Lernkultur‘, in der nach dem Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung<br />
eine Reflexion über die eigene Tätigkeit und ein Austausch hierüber mit anderen,<br />
sowie innovatives Denken und Handeln erwünscht sind. Arbeitsprozesse sollen Lernprozesse<br />
auslösen, ermöglichen und fördern. Statt ‚Bloß keine Fehler machen bzw. zeigen!‘<br />
gilt ‚Aus Fehlern lernen!‘ 36 .<br />
� Zu diesem Zweck sind Informations- und Kommunikationsstrukturen in und zwischen<br />
Arbeitsteams zu installieren, in denen solche Reflexionen (auch über weitere Handlungsstrategien<br />
und Maßnahmen) produktiv und transparent erfolgen können. Dazu gehören<br />
70er Jahre, die verschiedenen Ansätze im Rahmen seiner Ausführungen zur Arbeitspsychologie unter dem Begriff<br />
‚psychische Regulation von Arbeitstätigkeiten‘ zusammengeführt und weiterentwickelt (‚Theorie der Handlungsregulation‘).<br />
34 Nach EBERL (1996, 97) erfolgt der Übergang vom ‚individuellem zum kollektiven Lernen‘ im wesentlichen<br />
durch den Prozeß der ‚reflexiven Auseinandersetzung‘ einzelner Mitarbeiter mit den Auffassungen der ‚anderen‘,<br />
d.h. der Kollegen und auch der Leitung. Dabei sind die Erfahrungen, daß es i.d.R. sowohl Gründe der ‚anderen‘<br />
gibt, die unbestreitbar sind, als auch, daß der eigene Standpunkt nicht von allen geteilt wird, von grundlegender<br />
Bedeutung. Sie bilden die Basis für jene Inhalte, die letztendlich von der Gruppe gemeinsam akzeptiert<br />
und damit als handlungsrelevant anerkannt werden.<br />
35 Die hier skizzierten Fähigkeiten stellen gewisse Anforderungen an die Qualifikation der Beteiligten. Insbesondere<br />
Weiterbildungsangebote zum Themenkreis Sozial- und Methodenkompetenz sowohl für Mitarbeiter als<br />
auch für das Management können somit wichtige Voraussetzungen für ‚organisationales Lernen‘ sein.<br />
36 Diese Reflexionsprozesse basieren nicht nur auf dem persönlichen Erfahrungs- und Qualifikationshintergrund<br />
der Beteiligten. Wichtig sind hierbei auch die spezifischen ‚Rollen‘, die die Mitarbeiter für das Unternehmen<br />
einnehmen. Daher sind solche ‚Interpretationen des Handelns‘ nicht ausschließlich individuell, sondern auch<br />
systemisch zu verstehen (vgl. EBERL 1996, 130).<br />
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