Epidemiologische Untersuchungen - Stiftung Tierärztliche ...
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5.8 Tiergesundheit und Betriebsform, bzw. Betriebsgröße<br />
Die 16 reinen Mastbetriebe erreichen einen durchschnittlichen HGS-Scorewert von 4,6. Dem<br />
gegenüber beträgt der durchschnittliche HGS-Scorewert der drei Betriebe, die in einem<br />
geschlossenem System produzieren, 3,7.<br />
Auch in den Arbeiten von HARMS (1995) und JENSEN (1997) weisen die Schweine in<br />
geschlossenen Systemen eine an den Schlachtbefunden gemessene bessere Tiergesundheit<br />
auf, als die Tiere aus anderen Produktionsformen. Im Gegensatz dazu kommt SKORACKI<br />
(1996) zu dem Schluss, dass das geschlossene Produktionssystem keine besseren<br />
Mastergebnisse und keinen besseren Gesundheitsstatus gewährleisten kann.<br />
Die geringe Anzahl von nur 19 Betrieben reicht nicht aus, um im Rahmen der vorliegenden<br />
Arbeit sichere Aussagen zu dem Zusammenhang zwischen Organisationsformen der<br />
Schweinefleischproduktion und dem Tiergesundheitsstatus zu machen.<br />
Vergleicht man die Größe der einzelnen Betriebe mit ihren ermittelten HGS-Scorewerten, so<br />
zeigt sich, dass diejenigen Betrieb mit 401 bis 800 Mastplätzen die beste Tiergesundheit<br />
aufweisen (Tabelle 103).<br />
Die schlechtesten HGS-Scorewerte findet man auf den Betrieben mit mehr als 1200<br />
Mastplätzen. Dieses Ergebnis deckt sich mit anderen <strong>Untersuchungen</strong> (BÄCKSTRÖM u.<br />
BREMER (1978); MEHLHORN et al. 1986), die bei einer Tierkonzentration von über 1000<br />
Schweinen pro Betrieb eine signifikante Verschlechterung der Tiergesundheit verzeichnen<br />
konnten. Auch AALUND et al. (1976) beschreiben den negativen Einfluss der Größe von<br />
Tierbeständen auf die Tiergesundheit und begründen dieses mit der Annahme, dass sich keine<br />
stabile Herdenimmunität ausbilden kann, solange empfängliche Tiere in einen Betrieb neu<br />
eingestallt werden. Sie führen allerdings an, dass eine große Anzahl von Mastplätzen oft mit<br />
dem Merkmal des Ferkelzukaufs aus mehreren Herkunftsbeständen verbunden ist, und so eine<br />
Überlagerung der negativen Auswirkungen dieser beiden Betriebsmerkmale möglich ist. Dies<br />
steht im Gegensatz zu der Untersuchung von JENSEN (1996), bei der die Betriebsgröße kein<br />
Kriterium des tiergesundheitlichen Risikos darstellt.