Epidemiologische Untersuchungen - Stiftung Tierärztliche ...
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Der Einsatz spezifischer immunprophylaktischer Arzneimittel, also von Impfungen, wird auf<br />
den 19 untersuchten Betrieben sehr unterschiedlich gehandhabt.<br />
Betrachtet man die mithilfe des Herden-Gesundheits-Score (HGS) ermittelte Tiergesundheit<br />
in Bezug auf die Intensität immunprophylaktischer Maßnahmen (Tab. 108), so zeigen sich<br />
keine nennenswerten Unterschiede zwischen den verschiedenen „Impfgruppen“.<br />
Große Unterschiede zeigen sich jedoch, wenn man den Einsatz von Impfstoffen mit dem<br />
Aufwand antibiotischer Behandlungen in Relation setzt (Tab. 110). Es zeigt sich, dass die<br />
Betriebsleiter entweder über Vakzinationen oder über prophylaktischen Arzneimitteleinsatz<br />
ihren Tierbestand gesundzuerhalten versuchen.<br />
Entsprechend werden auf den Betrieben, die ihre neu aufgestallten Mastferkel regelmäßig<br />
einer antibiotischen Behandlung unterziehen, am wenigsten immunprophylaktische<br />
Maßnahmen durchgeführt. Umgekehrt weisen die Schweine, die die meisten<br />
Schutzimpfungen erhalten haben, den geringsten TBI auf, sie mussten also am wenigsten<br />
antibiotisch behandelt werden.<br />
Diejenigen sechs Landwirte, die ihren Schweinen im Mittel 2,2 Schutzimpfungen zukommen<br />
lassen, dafür aber einen durchschnittlichen TBI von 8,2 aufweisen, benötigen für die Mast<br />
ihrer Tiere im Durchschnitt 119 Tage. Dies sind neun Tage weniger, als die Mastdauer auf<br />
den sieben Betrieben mit im Mittel nur 1,3 Schutzimpfungen und einem TBI von 17,9 beträgt.<br />
Ausgehend von einem zusätzlichen Gewinn von 0,19 Euro je eingespartem Masttag und<br />
durchschnittlich 2315 pro Jahr an den Schlachthof gelieferten Mastschweinen ergeben sich<br />
zusätzliche Einnahmen in Höhe von 3959,- Euro je Betrieb allein durch die verkürzte<br />
Mastdauer.<br />
Ohne durch diese Zahlen einen kausalen Zusammenhang nachweisen zu können, zeigt sich,<br />
dass auf den Betrieben mit geringerem Arzneimitteleinsatz dafür aber einer intensiveren<br />
Immunprophylaxe effizienter und somit rentabler Schweine gemästet werden.