Epidemiologische Untersuchungen - Stiftung Tierärztliche ...
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Dabei wurden für die Ausprägung der Gesundheitsmerkmale „Atemwegserkrankungen“,<br />
„Durchfall“, „Hautveränderungen“, „Gliedmaßenerkrankungen“, „Kannibalismus“ und<br />
„ungleichmäßiges Wachstum innerhalb der Mastgruppe“ Punkte vergeben, die letztendlich<br />
eine „Punktzahl für die klinische Untersuchung“ ergaben, welche für einzelne<br />
Schlachtpartien, für Mastgruppen aber auch für den gesamten Tierbestand eines Betriebs<br />
ermittelt wurde.<br />
Auf Basis der Ergebnisse dieser intensiven klinischen <strong>Untersuchungen</strong> wurde die indirekte<br />
Erfassung der Tiergesundheit mithilfe des Herden-Gesundheits-Score (HGS) auf ihre Güte<br />
hin untersucht.<br />
Der Herden-Gesundheits-Score (HGS) setzt sich zusammen aus den vier einfach zu<br />
bestimmenden Komponenten „Mortalitätsrate“, „Häufigkeit pathologisch-anatomischer<br />
Organbefunde an Tieren eines Bestands innerhalb der letzten sechs Monate“, dem<br />
„Tierbehandlungsindex (TBI)“ sowie der Angabe zur „Dauer der Mastperiode“. Jede<br />
Einzelkomponente kann ganzzahlige Werte von 0 bis 3 annehmen, so dass der additive<br />
Scorewert des HGS zwischen 0 und 12 liegt. Der so ermittelte Scorewert bezieht sich auf die<br />
Tiergesundheit einer Partie von Schlachtschweinen und kann anschließend für eine ganze<br />
Gruppe von Mastschweinen und entsprechend auch für den gesamten Tierbestand ermittelt<br />
werden.<br />
Zur Überprüfung und Evaluierung wurden die HGS-Scorewerte mit den „Punktzahlen für die<br />
klinische Untersuchung“ auf einen linearen Zusammenhang hin geprüft und einer<br />
Regressionsanalyse unterzogen.<br />
Obwohl die Grundvoraussetzungen zur Schweinemast auf allen 19 Betrieben ähnlich sind,<br />
zeigt sich, dass die Ausprägung der vier HGS-Komponenten, und damit auch die HGS-<br />
Scorewerte zwischen den Betrieben stark schwanken.<br />
Die Mortalität der einzelnen Mastgruppen reicht von 0 % bis zu 12,24 % mit einem Mittelwert<br />
von 3,93 %.<br />
Die Erfassung der Organbefundhäufigkeit zeigt, dass sich die Häufigkeit pathologischanatomischer<br />
Organveränderungen bei Tieren ein und desselben Betriebs kaum ändert.<br />
Betrieben, deren Mastschweine konstant keine oder nur sehr wenige Organveränderungen<br />
aufzeigen, stehen andere Schweinemastbetrieben gegenüber, deren Tiere wiederholt viele<br />
Organbefunde aufweisen, was ein gehäuftes Auftreten und eine entsprechende Schwere von<br />
Erkrankungen attestiert.