E&W-Printausgabe 3/2011
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- archiv.elektro.at
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zen.” Nicht zuletzt aufgrund des proaktiven<br />
Verkaufs und der unzähligen Kundenkontakte<br />
des Großhandels sei die<br />
Bereitschaft der Hersteller zur – natürlich<br />
unumgänglichen – Zusammenarbeit sehr<br />
hoch geworden. „Wir sehen uns weniger<br />
als Kontaktvermittler, sondern immer<br />
mehr als Initiator. Selbstverständlich hat<br />
aber jeder in dieser Kette seine Rolle wahrzunehmen,<br />
und es gibt Segmente, wo wir<br />
als Distributor keinen Platz finden – etwa<br />
bei der Außenbeleuchtung, und im Innenbereich<br />
auch nicht unbedingt der<br />
Neubau, sondern ganz klar beim Ersatz<br />
bestehender Anlagen aller Größen.”<br />
„Der ganze Themenbereich wird zu<br />
immer komplexeren Lösungen in der<br />
Elektroinstallation führen, was für unsere<br />
Hauptkunden, die E-Installateure, viele<br />
neue Aufträge bedeuten wird – für deren<br />
Ausführung es zugleich aber Spezialisten<br />
und Fachleute braucht”, ist Gletthofer<br />
überzeugt. „Wie beim Thema Licht geht<br />
die Entwicklung auch hier weg vom Verkauf<br />
einzelner Komponenten hin zu echten<br />
Anlagen. Die Hersteller sind hier –<br />
etwa rund um Smart Metering – schon<br />
unglaublich präsent.” Als weiteres Thema,<br />
in das momentan von der Elektro- wie der<br />
Automobilindustrie massiv investiert und<br />
das nicht aufzuhalten sein wird, ortet der<br />
Rexel-GF die Elektromobilität: „Ich<br />
glaube, hier wird der große Durchbruch<br />
2013 erfolgen. Dann wird es erstmalig<br />
Produkte in entsprechender Breite, wie zB<br />
serienreife Elektroautos zu einem vernünftigen<br />
Preis-Leistungsverhältnis, geben.<br />
Das erfordert zugleich ein dichtes Netz an<br />
Stromtankstellen, wobei ich glaube, dass<br />
sich hier sehr viel im In-House-Bereich,<br />
also Kleinstanlagen, abspielen wird. Hier<br />
wollen wir ganz klar die Vorreiterrolle einnehmen<br />
und haben dafür schon entsprechende<br />
Konzepte erarbeitet und<br />
Kompetenzen aufgebaut.”<br />
Weniger hochgeschraubt sind die Erwartungen<br />
indes im Bereich Photovoltaik:<br />
„Zum einen aufgrund der Fördersituation,<br />
auch wenn es hier punktuelle Verbesserungen<br />
gibt, zum anderen wegen der allgemeinen<br />
Marktsituation: Hätte man sich<br />
vor einem Jahr noch eine goldene Nase zB<br />
mit Wechselrichtern verdienen können, so<br />
sind die Läger der Hersteller derzeit voll<br />
und der Preisdruck enorm hoch – und es<br />
wird noch zu einem weiteren signifikanten<br />
Preisrutsch kommen. Ich bin mir sicher,<br />
dass die Photovoltaik wieder ein Thema<br />
werden wird, aber zumindest für heuer<br />
sehe ich hier keine großen Wachstumschancen.“<br />
Klare Ziele<br />
Anders als auf internationaler Ebene,<br />
wo Rexel die guten Erträge 2010 (EBITA<br />
über 600 Mio Euro, +31,2% gegenüber<br />
2009) nutzt, um durch Zukäufe zu expandieren<br />
(zuletzt etwa in der Schweiz und<br />
erstmals auch in Brasilien sowie China),<br />
konzentriert man sich hier zu Lande auf<br />
organisches Wachstum. „Unsere Ambition<br />
lautet ganz klar, weiter über dem Markt zu<br />
wachsen und dabei unsere Marktanteile im<br />
Großhandel nicht nur zu halten, sondern<br />
zu entwickeln. <strong>2011</strong> haben wir einen<br />
guten Start hingelegt, sodass wir davon<br />
ausgehen, unser Budgetziel – kupferbereinigt<br />
ca. +5% – noch nach oben revidieren<br />
zu können. Für die kommenden Jahre<br />
haben wir sicher das Potenzial, weiterhin<br />
in einer Größenordnung von drei bis fünf<br />
Prozent wachsen zu können”, so Gletthofer.<br />
Die Frage, was das in konkreten Zahlen<br />
bedeutet, entlockt dem GF ein<br />
Schmunzeln: „Wenn man sich ansieht,<br />
er Großhändler versteht sich in sei-<br />
Dner Rolle immer weniger als bloßer<br />
Absatzmittler, sondern zunehmend als<br />
aktiver Absatzförderer. Partnerschaft<br />
wird daher auch in Zukunft großgeschrieben:<br />
Bei Zukunftsthemen wie der<br />
Elektromobilität – wo neben dem öffentlichen<br />
insbesondere noch im privaten<br />
Raum die Infrastruktur zur Ladung<br />
der E-Fahrzeuge geschaffen werden<br />
muss – oder dem Ausbau erneuerbarer<br />
Energien sieht REGRO seine Kunden,<br />
die regionalen Elektroinstallateure, als<br />
wichtige Partner bei der Errichtung entsprechender<br />
Anlagen – die man mit innovativen<br />
Produkten unterstützen will.<br />
Ähnliches gilt für den Bereich Smart Metering,<br />
wo der E-Installateur zum zentralen<br />
Partner der EVU wird. Das Gesicht<br />
zur Philosophie ist der neue Vertriebsleiter:<br />
Uwe Klingsbigl (siehe Foto), der im<br />
Laufe seiner zwölfjährigen Tätigkeit bei<br />
REGRO unter anderem<br />
den Fachbereich<br />
Building<br />
Systems / EIB /<br />
KNX sowie seit<br />
2005 die Niederlassung<br />
Innsbruck<br />
geleitet hat, wurde<br />
von GF Franz<br />
Gletthofer zu Jahresbeginn<br />
mit der<br />
E-TECHNIK<br />
Internationale Erfahrung: COO Michaela<br />
Matz und CFO Othmar Sailer waren im<br />
In- und Ausland für große wie kleine Unternehmen<br />
tätig – von dieser Erfahrung<br />
will nun die Rexel-Gruppe profitieren.<br />
dass wir 2010 knapp 280 Mio umgesetzt<br />
haben, gibt es nur ein logisches Ziel –<br />
vorne einen 3er stehen zu haben. Ich<br />
denke, das ist kurzfristig auch realisierbar.”<br />
Text: Wolfgang Schalko<br />
Fotos: Rexel, Wolfgang Schalko<br />
Info: www.rexel.at<br />
Weichenstellung bei Regro<br />
VERTRIEB<br />
gesamtösterreichischen Vertriebsverantwortung<br />
betraut.<br />
Am – etwa bei Datennetzwerktechnik<br />
und KNX/EIB erfolgreich praktizierten<br />
– Konzept der aktiven, regionalen Unterstützung<br />
für das Elektrogewerbe will<br />
REGRO in Zukunft natürlich festhalten.<br />
Darüber hinaus soll diese spezielle Hilfestellung<br />
auch auf neue Bereiche ausgedehnt<br />
werden, zB durch das<br />
COMPETENCEcenter e-Services. Im 2.<br />
Quartal wird außerdem der neue<br />
REGRO Online Shop gelauncht, der<br />
helfen soll, Zeit und Kosten einzusparen.<br />
ZB wird es möglich sein, jederzeit und an<br />
jedem Ort die richtigen Informationen<br />
aller 35.000 lagernden Artikel zur Verfügung<br />
zu haben – von notwendigen technischen<br />
Informationen bis hin zum Preis.<br />
Verbesserte Suchalgorithmen sorgen für<br />
rascheres und einfacheres Auffinden bzw<br />
Bestellen der Artikel. REGRO will damit<br />
nicht nur eine moderne und leistungsfähigere<br />
Plattform bieten, sondern „Funktionen<br />
im B2B-Bereich, die bisher nur im<br />
Endkonsumenten-Geschäft bekannt<br />
waren.“ Ebenfalls forcieren will REGRO<br />
den Bereich Industrie und den Umsatzanteil<br />
steigern. Mit individuellen Lösungen<br />
für Industrie-Kunden und<br />
Anlagenbauer werden vor allem kostensenkenden<br />
Bereiche abgedeckt.