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E&W-Printausgabe 3/2011

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22<br />

HINTERGRUND<br />

Im Gespräch mit Martin Bardeleben<br />

Es gibt viel zu tun<br />

Über Philips wird in der heimischen Handelslandschaft gerade viel diskutiert. Deshalb gab<br />

E&W dem CL-Chef Martin Bardeleben die Möglichkeit zur ehrlichen Stellungnahme.<br />

eit rund sechs Monaten sitzt Bardele-<br />

Sben auf dem Chefsessel von Philips<br />

Consumer Lifestyle. E&W traf den dynamischen<br />

Deutschen zur 1. Manöverkritik.<br />

E&W: Lieber Herr Bardeleben, Sie sitzen<br />

ja schon fest im Sattel. Wie schaut’s bei<br />

Philips Österreich aus? Wie ist es mit<br />

dem Team? Wie passt’s?<br />

Bardeleben: Es passt sehr gut! Man<br />

braucht eine Zeit, um sich einzugewöhnen,<br />

um sich aneinander zu gewöhnen.<br />

Jeder Wechsel bedeutet Neues. Es war<br />

eine sehr gute Phase, in der ich ins Unternehmen<br />

gekommen bin. Wir haben<br />

ein super motiviertes Team. Es macht<br />

Spaß, zu sehen, wozu wir fähig sind. Wir<br />

hatten ja viele Veränderungen im vergangenen<br />

Jahr, wie den Kauf von Saeco. Wir<br />

haben die Organisation auch stark aufgebaut<br />

in Richtung „Manpower”, was sehr<br />

positiv ist – eine gute Basis für <strong>2011</strong>.<br />

E&W: Es kursieren in der Branche ja<br />

einige Gerüchte, sowohl positiv als auch<br />

negativ. Fangen wir bei den positiveren<br />

an: Wie ist der Jahresrückblick von Philips<br />

CL? Wie lief das Weihnachtsgeschäft?<br />

Bardeleben: Für Philips Consumer Lifestyle<br />

im Jahr 2010 muss man zwei Bilanzen<br />

ziehen: Eine ist sehr positiv: alles was<br />

Kleingeräte betrifft, Zubehör, Espresso.<br />

Bzgl der Marktanteile Kleingeräte und<br />

Espresso (Saeco + Philips) sind wir die<br />

Nummer eins im Kleingerätemarkt mit<br />

einem Anteil von 18%.<br />

E&W: Ist denn DeLonghi bei Vollautomaten<br />

nicht Nummer eins bei Stück?<br />

Bardeleben: Wir reden immer von<br />

Wert-Marktanteilen. Was sind Stück? In<br />

Stück sind Marken oft Marktführer, die<br />

im Einstiegspreis unterwegs sind. Aber in<br />

Summe – sind wir Nummer eins auch<br />

bei Espresso. Wir haben unsere Stellung<br />

verteidigt im Wert, das ist auch unser<br />

Ziel für <strong>2011</strong>. Jetzt, wo die Distribution<br />

aufgebaut ist, funktioniert das super. Besonders<br />

hervorzuheben ist der Shaving-<br />

Markt. Durch den Launch der<br />

SensoTouch-Produkte 2010 haben wir<br />

| 3/<strong>2011</strong><br />

uns im Markt für Herrenrasierer die<br />

Nummer 1-Position erkämpft. Mit kleinem<br />

Abstand, aber die Nummer 1. Im<br />

Dezember hatten wir hier einen Marktanteil<br />

von 55%. Die Händler haben<br />

Freude mit Marge, Spanne und Drehung.<br />

Es ist rundum eine Erfolgsstory.<br />

Auch Sonicare läuft super. Hier haben<br />

wir uns von sieben auf elf Prozent Marktanteil<br />

gesteigert. Wir sind zwar noch weit<br />

weg, haben aber großes Potenzial.<br />

E&W: Manche Händler erzählten mir,<br />

gerade im Saeco-Bereich, ihre Außendienstler<br />

sind verschollen; auch nach<br />

mehreren Anrufen keine Antwort. Was<br />

ist da los?<br />

Bardeleben: Das ist überraschend! Wir<br />

haben von vier auf acht Außendienstler<br />

aufgestockt.<br />

E&W: Sie können mich ja als Monitoring-Instrument<br />

benutzen!<br />

Bardeleben: Ja gerne! Wir werden sicher<br />

durch die Veränderung der Bezirke und<br />

Strukturen noch mehr finetunen müssen.<br />

Unser Interesse ist ja ganz klar mit<br />

den Kunden zusammenzuarbeiten und<br />

die Möglichkeiten nutzen, die es gibt. Es<br />

gab Veränderungen durch die Übernahme,<br />

aber die ist abgeschlossen. Wir<br />

wissen, dass es einzelne Regionen gibt,<br />

wo wir noch Verstärkung brauchen. Da<br />

sind wir grad dran, das zu verbessern.<br />

E&W: Zur Schattenseite der Gesamt-Bilanz:<br />

Was hat Philips vor, um die GFK-<br />

Zahlen bei der UE zu steigern?<br />

Bardeleben: Unser Resümee ist: 2010<br />

war hier nicht positiv. Wir haben Anteile<br />

verloren, was aus dem 1. HJ resultiert.<br />

Die Verfügbarkeit unserer Produkte zum<br />

Zeitpunkt, als der Markt explodierte,<br />

war nicht gegeben. Auch der WM-Hype<br />

– da konnten wir nicht teilnehmen. Aber<br />

daraus haben wir gelernt. Wir wollen das<br />

jetzt anders machen, besser machen. Das<br />

hatte weniger mit dem Vertrieb zu tun<br />

als vielmehr mit unserer strategischen<br />

Umstellung für die Zukunft des TV-<br />

Business. Doch das Ziel ist klar: Philips-<br />

Martin Bardeleben ist seit einem halben<br />

Jahr CL-Chef von Philips. Die Zeit ging mit<br />

vielen Aktivitäten schnell vorbei.<br />

TV zum Erfolg zu bringen. Eine Aufholjagd<br />

soll heuer beginnen. Und die Produkte,<br />

die <strong>2011</strong> kommen, geben das<br />

auch her. Wir werden große Möglichkeiten<br />

haben, wieder voll durchzustarten!<br />

E&W: Produkte sind gut, doch welche<br />

Strategien bzgl UE gibt es noch, um wieder<br />

mehr am Kuchen mitzunaschen?<br />

Bardeleben: Bezüglich Preis und Verfügbarkeit<br />

haben wir attraktive Pakete<br />

für unsere Händler. Die Strategie mit der<br />

neuen Range muss sein: schnelle Distribution<br />

aufbauen, am POS Highlights<br />

und Differenzierungsmerkmale richtig<br />

präsentieren. Wir sind auch immer offen<br />

für Vorschläge unserer Kunden. Und<br />

Stichwort Ambilight und Net-TV, darauf<br />

setzen wir stark.<br />

E&W: Und Audio? Was tut sich da?<br />

Bardeleben: Unsere Audio-Range ist<br />

wirklich genial, mit Streaming-Funktionalität.<br />

Ich kann mit einem App über<br />

mein iPhone die Geräte in meinem ganzen<br />

Haus steuern. Dann die Dockingthematik<br />

und der generelle Streaming-<br />

Gedanke. Den haben wir ja eigentlich<br />

schon seit 2005. Jetzt sieht man, dass<br />

diese Erfahrung, die wir haben, wirklich

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