E&W-Printausgabe 3/2011

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HAUSGERÄTE
E. & F. Pflänzel GmbH – Pfaff Repräsentanz Wien
„Ohne Service geht es nicht!“
Die 1892 gegründete E. & F. Pflänzel GmbH war über 100 Jahre im Familienbesitz, bis sie
2005 von Thomas Garber und Gernot Kindler übernommen wurde. Der Betrieb verkauft
und serviciert Nähmaschinen der Marken Pfaff, Husqvarna sowie Singer, und das Geschäft
läuft wirklich gut, wie die beiden Geschäftsführer im E&W-Interview erzählen.
enn man das Geschäft in der Gum-
Wpendorferstraße 151 in Wien betritt,
muss man einmal warten. Aber
nicht, weil kein Verkäufer anwesend, sondern
weil der Shop so gut besucht ist.
Doch die Wartezeit ist nicht lange, denn
das Team der Firma E. & F. Pflänzel
schafft es ganz locker, die Kunden – betuchte
Hobbynäherinnen, ambitionierte
Schülergruppen, verzweifelte Ersatzteilsuchende
und sogar Männer, die man sogar
nicht in einem Nähgeschäft erwartet
hätte – rasch und zuvorkommend zufriedenzustellen,
und genau das ist die große
Stärke der E. & F. Pflänzel GmbH.
Ein Kundenstock, der
seinesgleichen sucht
„Ohne Service und Manpower geht es
nicht! Dadurch heben wir uns ab, das
macht uns so besonders und erfolgreich”,
erklärt Gernot Kindler, einer der zwei GF
des Unternehmens, und die Referenzliste
der Firma Pflänzel untermauert dieses
Statement. Namhafte Institutionen wie
die Wiener Staatsoper, das Burg- und
Volkstheater, die Wiener Sängerknaben,
die Wiener Polizei, ÖBB und ORF, Modehäuser
wie Chanel, Escada oder Prada
und Einrichtungshäuser wie Ikea und
Kika sind nur einige Namen aus der langen,
beeindruckenden Kundenliste, die
übrigens damals schon Kurt Pflänzel, der
AM PUNKT
DIE E. & F. PFLÄNZEL GMBH
Das 1892 gegründete Unternehmen ist
heute die älteste existierende Pfaff-Repräsentanz
und Fachreparaturwerkstätte
Österreichs.
SORTIMENT
Haushalts-, Industrie- und Spezialnähmaschinen,
Bügelanlagen, Zuschneidemaschinen
und diverses Schneiderzubehör.
SERVICE
Individuelle Kundenbetreuung sowie
fachmännische Beratung und Reparaturen
durch die angeschlossene Meisterwerkstatt.
| 3/2011
Gernot Kindler & Thomas Garber sind die beiden Geschäftsführer der E. & F. Pflänzel
GmbH, der ältesten existierenden Pfaff-Repräsentanz Österreichs.
letzte Eigentümer aus dem Familien-Clan,
gelegt hat. „Diese phänomenale Basis war
schließlich auch ein gewichtiger Grund,
warum wir dieses Geschäft übernommen
haben”, erklärt Kindler.
„Ein neuer Besen kehrt
halt gut“
Der zweite GF, Thomas Garber, ein ausgebildeter
Nähmaschinentechniker, ist
schon länger für die Pflänzel GmbH tätig.
2005 ergab sich dann die Möglichkeit, den
alteingesessenen Betrieb zu übernehmen.
Das Risiko alleine zu tragen war Garber allerdings
zu groß und so holte er seinen
Schwager Gernot Kindler, einen Kapsch
Produktmanager mit dem Drang nach beruflicher
Veränderung, mit an Bord.
Die Neo-GFs investierten viel: Das Geschäft
wurde umgebaut und modernisiert,
der Haushaltsbereich erweitert. Es folgten
Messeauftritte, ein Webshop wurde eröffnet
„und das waren so Meilensteine, wo
dann noch mehr Kundschaft kam und wir
noch bessere Verkaufserfolge erzielten”, erzählt
Kindler. Heute verkauft, betreut und
repariert die Firma Pflänzel neben Haus-
halts- und Industrienähmaschinen sowie
Bügelanlagen auch Spezialnäh- und Zuschneidemaschinen.
Der Umsatz wird zu
50% im Segment Haushalts-Nähmaschinen
und zu rund 35% im Gewerbebereich
lukriert. „Im Haushaltsbereich machen
wir das Geschäft mit den Geräten. Im Industriebereich
sind die Spannen nicht so
groß, da machen wir mehr Geld durch
Service und Reparatur. Das Nähen ist eine
schöne Sparte, in der man Geld verdienen
kann, wobei früher war es noch besser.
Überall wird eingespart, auch Nähmaschinen
werden immer billiger. Früher gab es
dieses Preisdumping in der Branche nicht.
Da gab es ein paar Marken und die haben
alle das Gleiche gekostet“, so Garber.
Heute kosten Haushalts-Nähmaschinen
bis zu 7.000 Euro. Die Pflänzel GmbH
verkauft im Schnitt 1.000 Stück im Jahr.
„Der Verkauf von Nähmaschinen ist anders
als bei anderen Produkten. So ein Abschluss
dauert seine Zeit, die Leute geben
immerhin eine Menge Geld aus. Sie wissen
das Gerät dann aber auch zu schätzen.
Einen Fernseher schmeißt man heutzutage
einfach weg, wenn er kaputt ist, eine
Nähmaschine ist noch was wert und die
lässt man auch reparieren”, so Garber. Die