E&W-Printausgabe 3/2011
E&W-Printausgabe 3/2011
E&W-Printausgabe 3/2011
- TAGS
- archiv.elektro.at
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Media-Experten sind sich einig, wenn es<br />
um erfolgreiche Strategien in sozialen<br />
Netzwerken geht.<br />
Wir haben die zentralen Ansätze für unsere<br />
Leser zusammengefasst: „Zuhören”<br />
bzw Monitoring in der Fachsprache ist<br />
eine dieser Möglichkeiten. Dies beschreibt<br />
die Beobachtung von Diskussionen und<br />
Meinungsbildung im Social Web. Wenn<br />
man dann weiß, welche Stimmung<br />
herrscht und worüber gesprochen wird,<br />
kommt die zweite Strategie zum Zuge –<br />
das „Sprachrohr”. Damit ist die aktive Beteiligung<br />
an Gesprächen im Netz gemeint.<br />
Hier steht das „Miteinander” im Vordergrund<br />
und nicht das einseitige Hinausposaunen<br />
unternehmerischer Botschaften.<br />
„Energetisierung” nennt sich die dritte<br />
Maßnahme. Diese legt nahe, sich die Kraft<br />
der Mundpropaganda<br />
zunutze zu machen,<br />
indem man sich mit seinen<br />
begeistertsten Kunden<br />
verbindet und es<br />
schafft, dass sie Produkte<br />
oder Firmen weiterempfehlen.<br />
Dieses Ziel stützt sich auf<br />
das Motto: „Wenn man etwas von einer<br />
Person hört, ist es interessant. Wenn man<br />
es von fünf oder zehn hört – auch wenn<br />
man diese Personen persönlich nicht<br />
kennt – muss es stimmen.” Mundpropaganda<br />
ist hier also das Zauberwort. Eine<br />
weitere Strategie ist die „Unterstützung”.<br />
Das heißt, die Kunden (beispielsweise<br />
durch spezielle Tools und Anwendungen)<br />
in die Lage zu versetzen, sich gegenseitig<br />
zur Seite zu stehen: Das können auch einfache<br />
Aktionen der Industrie sein. Die<br />
fünfte empfohlene Aktion nennt sich „Integration“<br />
und beschreibt die Einbindung<br />
der Kunden in Unternehmensprozesse.<br />
Hier können Kunden zu Meinungen zu<br />
Unternehmungen befragt werden – oder<br />
in sonst einer Form an das Unternehmen<br />
gebunden werden. Emotionalisierung im<br />
Verkauf ist hier das Zauberwort.<br />
Der richtige Umgang<br />
Wo viel Sonne, da viel Schatten. Prinzipiell<br />
gilt: Social Media gibt einfach,<br />
schnell und kostengünstig Instrumente<br />
„Werbeaussendungen<br />
werfen die Kunden oft<br />
weg. Aber jeder Dodl ist<br />
auf Facebook.”<br />
Mirko Lange<br />
für perfektes Eigenmarketing vor. Natürlich<br />
gibt es auch Spezialisten, die sich mit<br />
Facebook mehr schaden als nützen. Ein<br />
Klassiker ist das wahre Beispiel einer hyperintelligenten<br />
Dame, die sich auf Facebook<br />
unter der Gürtellinie über ihren<br />
Chef ausließ. Ohne zu bedenken, dass sie<br />
ihren Chef in ihrer Freundschaftsliste hinzugefügt<br />
hatte. Die Reaktion kam<br />
prompt: Der Chef kündigte ihr in launigen<br />
Worten über Facebook. Laut WKÖ-<br />
Studie gibt es in zwei Drittel aller<br />
Unternehmen, die in sozialen Medien<br />
aktiv sind, keinerlei Direktiven für die<br />
Verwendung von Facebook & Co. Dabei<br />
sind klar definierte Rahmenbedingungen,<br />
wie sich sowohl Unternehmer als auch<br />
Mitarbeiter in Social Media zu bewegen<br />
haben, so wichtig. Beschimpfungen sind<br />
zB auf Facebook tabu. Um diesbezüglich<br />
Hilfestellung zu leisten,<br />
hat die WKÖ die sogenannten<br />
„Social Media-<br />
Guidelines für KMU”<br />
herausgegeben. In diesem<br />
Leitfaden befinden<br />
sich einerseits Strategien<br />
für eine erfolgreiche Nutzung und andererseits<br />
Guidelines für Mitarbeiter, damit<br />
diese wissen, ob und vor allem wie sie Social<br />
Media geschäftlich einsetzen dürfen.<br />
Wichtiger ist jedoch das Verinnerlichen<br />
der Materie. Themen, die sich für Facebook<br />
eignen, gibt es schließlich genug.<br />
Die Praxis<br />
Der einfachste Weg, sich einen Überblick<br />
zu verschaffen, ist aber, andere Unternehmen<br />
oder Personen auf Facebook zu<br />
beobachten und Überlegungen über eigene<br />
Strategien anzustrengen. Warum beispielsweise<br />
tümpelt der Kurier nach fast<br />
einem Jahr auf Facebook mit knapp 1.200<br />
Freunden herum? Wie erreichen andere<br />
Händler, auch aus anderen Branchen, ihre<br />
Kunden? Und noch besser: Wie macht’s<br />
die E&W? – Was davon kann man auch<br />
in einem Handelsunternehmen umsetzen?<br />
Text: Bettina Paur,<br />
Stefanie Bruckbauer<br />
Bilder: ethority.de<br />
Info: www.elektro.at<br />
COVERSTORY | HINTERGRUND<br />
HÄNDLERSTIMMEN<br />
Katzenbeisser - multimedia und mehr<br />
HANNES KATZENBEISSER<br />
Hannes Katzenbeisser ist nicht nur einer<br />
der Geizhals-Pioniere der Branche. Auch<br />
was einen Facebook-Auftritt im Elektrohandel<br />
angeht, bewies der Multimedia-<br />
Spezialist Mut zur Tat. Und mit mehr als<br />
400 Facebook-Freunden ist sein Unternehmen<br />
auch gut im Social Netzwerk unterwegs.<br />
Im Gespräch mit E&W legt der<br />
Wiener Händler seine Beweggründe, aber<br />
auch eine leichte Skepsis dar: „Facebook<br />
ist einfach ein neues Terrain, das man sich<br />
ansehen muss. Zwar steht es für mich vom<br />
Aufwand noch nicht dafür – auch wenn<br />
der Aufwand relativ wenig ist. Aber wir<br />
waren auch auf Geizhals als die Ersten<br />
dabei und jetzt war ich eben auch auf Facebook<br />
einer der Ersten. Sicher ist, es ist<br />
das Unverbindlichste, was ich jemals erlebt<br />
habe. Es ist gratis und du kannst quasi<br />
reinstellen, was du willst. Ich glaube, heute<br />
muss man einfach auf Facebook dabei<br />
sein.“<br />
elektro-b-markt<br />
CHRISTOPH BODINGER<br />
Christoph Bodinger ist zwar auf YouTube<br />
und Konsorten äußerst stark vertreten –<br />
und hier wohl beispielgebend für die<br />
Branche. Sein Facebook-Auftritt wird –<br />
derzeit zumindest – noch nicht ganz so<br />
stark forciert. Trotzdem hat der elektro-bmarkt<br />
auf Facebook immerhin 123 Fans:<br />
„Prinzipiell finde ich die Präsenz von Facebook<br />
phänomenal und verwunderlich –<br />
das ist eine Korallenwelt. Allerdings war<br />
die Resonanz auf einige von unseren Postings<br />
eine Katastrophe. Das hat mich dann<br />
fast grantig gemacht. Ich finde, gerade<br />
was Produkte betrifft, ist es nicht wahnsinnig<br />
ausbaufähig. Offensichtlich haben unsere<br />
15.000 Kunden keinen großen<br />
Bindungswillen. Zudem befürchte ich, es<br />
konkurriert mit unserem CRM-Ansatz. Fast<br />
50% unserer Kunden geben uns auch ihre<br />
eMail-Adresse und wir senden ihnen dann<br />
Service- und Infovideos. Allerdings – eines<br />
ist klar: Facebook ist Bestandteil unseres<br />
Geschäftsalltages“, so Bodinger skeptisch.<br />
Bemerkung am Rande: Nach dem Gespräch<br />
mit E&W-Facebook-Beauftragter<br />
Bettina Paur kamen auch Bodinger einige<br />
Ideen, wie er die Plattform noch effizienter<br />
in seine Marketingideen integrieren<br />
kann.