E&W-Printausgabe 3/2011
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der UE konzentiert sich der Red Zacler<br />
auf Marken wie Loewe, Sharp, Bose und<br />
natürlich Sony mit ihrer Referenzpartnerschaft.<br />
Zu Philips hat man ein einer zwiespältiges<br />
Verhältnis. „Wir sind traditionell<br />
ein sehr guter Philips-Händler. Es macht<br />
bei uns halt alles die Zentrale. Aber die<br />
Betreuung von Philips ist ein anderes<br />
Thema”, so Lefkowits sen. Und auch<br />
Margreiter erzählt: „Saeco hab’ ich nur,<br />
damit ich halt auch noch eine hier stehen<br />
hab.”<br />
Mut zu neuen Wegen<br />
Vom Handymarkt hat sich der Fachhändler<br />
bereits vor vier Jahren verabschiedet.<br />
„Man braucht mindestens zwei<br />
Mitarbeiter für drei Netzbetreiber. Es<br />
kommen Kunden, die zB A1 ablehnen,<br />
und das wird mühsam. Neben dem großen<br />
Aufwand kann man daran kaum noch<br />
etwas verdienen”, so GF Philip Lefkowits.<br />
Auch Margreiter unterstreicht: „Natürlich<br />
hatten wir anfangs einen Kundenverlust<br />
befürchtet, aber das ist überhaupt nicht<br />
eingetreten. Manche Händler haben einfach<br />
das Problem, dass sie sich von Artikelgruppen<br />
nicht trennen können und<br />
halten dann ewig an Dingen fest, die sich<br />
nicht mehr rechnen.” Einen weiteren gewichtigen<br />
Grund für klingelnde Kassen<br />
sehen die Handelsprofis im Mut zum Risiko.<br />
„Wir waren einer<br />
der Ersten, die den<br />
Staubsaugerroboter<br />
Roomba verkauft<br />
haben. Und der verkauft<br />
sich fast wie von<br />
selbst. Man muss sich<br />
über Neuheiten auch drübertrauen, so<br />
kann man Umsätze machen.” Zudem ist<br />
es natürlich gut für’s Image, wenn der<br />
Kunde weiß, beim Lefkowits erkennt man<br />
die Zeichen der Zeit. „Man muss eben<br />
zum richtigen Zeitpunkt auf das richtige<br />
Pferd setzen”, ist auch Philip Lefkowits<br />
überzeugt.<br />
Auch das Internet hat der Wiener<br />
Händler als einer der Ersten als Absatzkanal<br />
genutzt. „Wir bewegen uns in allen<br />
Kanälen und haben auch unseren Internetauftritt<br />
recht früh gemacht”, so Margreiter.<br />
Das gilt sowohl für den Red<br />
Zac-Auftritt als auch den Shop www.neugier.at,<br />
die beide gut laufen. „Aber nur im<br />
Netz kann man sein Geschäft nicht erhalten”.<br />
Denn zu Garagenhändlern hat man<br />
eine eindeutige Meinung: „Die Frechheit<br />
ist, die zerreißen den Preis – und das bei<br />
Geräten, die es am Markt noch nicht einmal<br />
gibt”. Einer der Gründe, warum der<br />
Red Zacler – auch durch das mittlerweile<br />
„Nur mit der Großfläche<br />
werden die Hersteller nicht<br />
leben können.”<br />
Philip Lefkowits<br />
gut funktionierende Zentrallager der Kooperation<br />
– nicht über die Grenzen<br />
schielt. „Ich greife nach Österreich, weil<br />
ansonsten hauen wir uns die Landesstellen<br />
zusammen. Auch wenn die Versuchung<br />
groß ist”, so GF Philip Lefkowits. Auch<br />
Margreiter ist begeistert: „Das Zentrallager<br />
von Red Zac ist eine ganz tolle Geschichte.<br />
Es ist flott, der Aufbau ist gut<br />
und man ist konkurrenzfähig mit den<br />
Preisen. Und muss nicht zum Kunden<br />
sagen: ,Das muss ich mir bestellen’, sondern:<br />
,Das liegt bei uns im Zentrallager’.<br />
Das kommt eindeutig besser an.”<br />
Von Krise profitiert<br />
Man zeigt sich also mit den Rahmenbedingungen<br />
großteils zufrieden in der<br />
Wiener Landstraße. Generell habe der<br />
Traditionsbetrieb von der Krise profitiert.<br />
Wobei sich die Weißware besser entwickelte<br />
als die UE. Vor dem Umbau<br />
2008 waren die Hausgeräte laut Margreiter<br />
eher mitgelaufen, heute ist es ein wesentliches<br />
Thema.<br />
„Das sogenannte Krisenjahr 2009 war<br />
unser erfolgreichstes Jahr überhaupt.<br />
Wobei sich die Weißware wesentlich besser<br />
entwickelt hat. Aber das hat mit dem<br />
Preisverfall gerade bei LED zu tun, die<br />
waren 30% billiger. So muss man wesentlich<br />
mehr Menge ma-<br />
chen – oder hochpreisiger<br />
verkaufen”, so<br />
Lefkowits jun. Hier<br />
zeigt er sich unter anderem<br />
mit Loewe und der<br />
Entwicklung seiner<br />
Loewe-Galerie sehr zufrieden. „Die Geräte<br />
haben eine hohe Convenience und viele<br />
Zusatzfeatures. Und sie brauchen Beratung<br />
und Servicierung. Aber gerade durch<br />
die Krise war der Cocooning-Effekt der<br />
Konsumenten auch hier zu merken.” 3D<br />
sieht Lefkowits sen. aber als Zusatzfeature,<br />
das man den Kunden präsentieren kann. –<br />
Aber auch nicht wesentlich mehr. „Generell<br />
braucht man starke Marken und Produkte<br />
im FH, um beraten zu können,<br />
warum der hochpreisige TV besser ist als<br />
die anderen. Und es wirkt sich natürlich<br />
auf die Kundenzufriedenheit aus.” Auch<br />
der Dezember, über den so viele jammerten,<br />
sei bei der Unterhaltungselektronik<br />
„sensationell gelaufen.”<br />
Herausforderungen<br />
Wenn man auch bis zu einem gewissen<br />
Grad die Eröffnungsaktionen der Großfläche<br />
gespürt hat: „Und diese Kunden<br />
sind für Jahre weg”, so Lefkowits sen. Und<br />
HINTERGRUND<br />
Andrea Margreiter: „Miele ist einer<br />
unserer Hauptumsatzträger.“<br />
genau darin sieht man bei Red Zac Lefkowits<br />
auch die Herausforderungen für<br />
<strong>2011</strong>, gerade, was auch den Preisverfall bei<br />
der UE betrifft. „Man muss schon kämpfen.<br />
Denn die Industrie verlangt immer<br />
mehr, bietet aber weniger. Aber: Nur mit<br />
der Großfläche werden die Hersteller<br />
nicht leben können”, so der GF.<br />
Zudem ist er überzeugt: „Viele Kunden<br />
kommen sich in der Großfläche verloren<br />
vor. Das sind riesige Märkte mit geringer<br />
Betreuung. Wir sind da sicher auf dem<br />
richtigen Weg – und haben ja auch Tiefstpreisgarantie.”<br />
Denn auch hier sieht er für<br />
den Fachhandel Chancen: „Der Internethandel<br />
steigt, aber gerade als Fachhändler<br />
muss man sich deshalb auf beratungsintensive<br />
und wertige Geräte konzentrieren.<br />
Aber diese Beratungsintensivität und<br />
wenn sich ein Händler für eine Marke einsetzt,<br />
muss auch von der Industrie abgegolten<br />
werden.” Auch die Zusammenarbeit<br />
mit dem Außendienst der Industrie<br />
wertet er als Herausforderung in den<br />
nächsten Jahren: „Leider wird ja viel zentralisiert,<br />
man sitzt weniger mit den Vertretern<br />
zusammen – und kann deswegen<br />
oft nur schwer zusammenarbeiten.”<br />
Text und Foto: Bettina Paur<br />
Info: www.redzac.at/lefkowits;<br />
www.lefkowits.at<br />
3/<strong>2011</strong> | 37