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E&W-Printausgabe 3/2011

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versuchen sich alle bei der Industrie anzumelden.<br />

Die sucht sich dann das Beste<br />

heraus. Von den restlichen 90 Prozent<br />

lässt sich etwa ein Drittel zu Handwerkern<br />

machen - und das tun wir auch.<br />

Das Manko, das wir hier dann in weiterer<br />

Folge haben sind Lehrstellensuchende<br />

auf der einen und offene<br />

Lehrstellen auf der anderen Seite. Ganz<br />

ehrlich: Wenn zu mir heute einer<br />

kommt, der weder Rechnen noch<br />

Schreiben kann, nehme ich ihn auch<br />

nicht auf – was soll ich mit dem?<br />

E&W: Wie stehen Sie denn zur Modullehre?<br />

Witke: Ich halte den Modulunterricht<br />

für sehr sinnvoll. In Wien haben wir<br />

jetzt auch die Stunden an den Österreich-Durchschnitt<br />

angepasst, denn bisher<br />

war Wien jenes Bundesland, in dem<br />

am längsten in die Schule gegangen<br />

wurde – mit dem geringsten Erfolg.<br />

E&W: Gilt das Modell schon in ganz<br />

Österreich?<br />

Witke: Prinzipiell ja, aber es werden<br />

noch nicht alle Module in allen Bundesländern<br />

vorgetragen. Was aber nicht sonderlich<br />

tragisch ist, weil die erst in über 3<br />

Jahren auf dem Lehrplan stehen – davor<br />

gibt’s ja die Basismodule.<br />

eranstaltungen wie die Häuslbauer-<br />

Vmessen nutzt die Innung, um Marketing<br />

für die e-Marke zu betreiben und<br />

„das E bekannt zu machen“. Ganz an-<br />

E&W: Ein anderes, oft heikles Thema ist<br />

die Lieferantensituation. Wie läuft die<br />

Zusammenarbeit mit der Industrie?<br />

Witke: Gar nicht schlecht. Wenn die Industrie<br />

merkt, dass der E-Techniker lernen<br />

will, ist sie auch bereit, uns das<br />

beizubringen. Meistens sind sie sogar<br />

glücklich darüber, denn derzeit verursacht<br />

das ja nur Kosten.<br />

E&W: Und mit dem Großhandel?<br />

Witke: Da schaut’s ganz anders aus.<br />

Denn der erhofft sich einen Marktvorteil,<br />

wenn er den Elektrotechniker von<br />

seinen Fachberatern abhängig macht.<br />

Mit dieser Entwicklung habe ich keine<br />

Freude und daher gehen wir – gerade bei<br />

der e-Marke – verstärkt in Richtung<br />

Ausbildung.<br />

E&W: Apropos Ausbildung. Hinsichtlich<br />

der Analogabschaltung sind ja auch<br />

Fachleute gefragt?<br />

Witke: Ich habe ja prophezeit, dass auch<br />

wieder Fernsehtechniker ausgebildet<br />

werden müssen. Wie die Sat-Geschichte<br />

begonnen hat, wurde etwas getan, und<br />

dann für fast 20 Jahre vernachlässigt.<br />

Wir haben zwar die Geräte kennengelernt,<br />

aber wie sie funktionieren, was<br />

alles sein kann und worauf man aufpassen<br />

muss, haben wir nie gelernt. Wir<br />

ders, wenn es um die Power Days geht,<br />

über die sich intern die Geister scheiden.<br />

Witke: „Die Power Days sind weder<br />

Fisch noch Fleisch und wir wissen selbst<br />

Unters Volk bringen Endkundenmessen wie die Bauen+Energie werden genutzt, um<br />

der e-Marke Bekanntheit zu verschaffen.<br />

E-TECHNIK<br />

haben in Österreich eine Lawine an Firmen,<br />

die glauben zu wissen, was Digitalfernsehen<br />

ist. Ich wage zu behaupten,<br />

dass es in ganz Österreich 30, maximal<br />

50 Firmen gibt, die digital messen und<br />

denken können. Und mit denen will die<br />

Industrie jetzt digital umstellen?<br />

E&W: Das klingt nicht gerade zufriedenstellend...<br />

Witke: Und das Ganze geht ja weiter,<br />

denn in der Messtechnik ist’s genau dasselbe.<br />

Es gibt viele Dinge, die uns bei<br />

den KEL in den nächsten Jahren auf den<br />

Kopf fallen werden. Daher arbeite ich<br />

auch schon mit der ORS zusammen,<br />

denn gemeinsam mit allen Senderbetreibern<br />

müssen wir es schaffen, den Konsumenten<br />

endlich zu erklären, was<br />

Digital-TV ist. Nicht ‘schönes Fernsehen’,<br />

sondern Fernsehen mit wahnsinnig<br />

viel Rechenleistung.<br />

E&W: Sie hatten ja die Energiesparlampen<br />

als „Lieblingsthema“. Ist das so geblieben?<br />

Witke: Jein. Mein aktuelles Lieblingsthema<br />

dreht sich immer noch ums Energiesparen<br />

bzw die Situation der<br />

Stromnetze, die wir immer stärker impulsmäßig<br />

belasten. Laut Norm muss<br />

das E-Werk einen Sinus liefern, aber wir<br />

schneiden einfach eine Hälfte ab. Hier<br />

ZUR MESSESITUATION<br />

nicht, ob wir dorthin gehören. Die ganze<br />

Messe ist eine Baustelle und zeigt keine<br />

homogene Entwicklung. Wir nehmen<br />

daran Teil, weil wir schon irgendwie das<br />

Gefühl haben, dorthin zu gehören, aber<br />

insgesamt läuft das Thema Messen in<br />

Österreich derzeit nicht gut. Ich persönlich<br />

habe die früheren zwei bis drei<br />

Großmessen mit ihren Fachbereichen als<br />

sinnvoller empfunden als das, was man<br />

jetzt betreibt. Das Gewerbe soll sich x-<br />

Mal die Zeit nehmen, da- und dorthin<br />

zu gehen, jeder Hersteller könnte bzw<br />

sollte auf drei bis vier Messen ausstellen.<br />

Dieses Geld bringt in Zeiten wie diesen<br />

niemand je wieder herein – und das hat<br />

nichts mit der Wirtschaftskrise zu tun.<br />

Tatsache ist, dass wir alle miteinander<br />

einen Ertrag haben, der zum Weinen ist,<br />

was das Beschicken von Messen unleistbar<br />

macht. Mit dem Ergebnis, dass die<br />

einzelnen Hausmessen, die man eigentlich<br />

vereinen wollte, jetzt wieder im<br />

Kommen sind.“<br />

3/<strong>2011</strong> | 101

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