29.01.2013 Aufrufe

e-Buch-Psychologisch.. - Jochen Fahrenberg

e-Buch-Psychologisch.. - Jochen Fahrenberg

e-Buch-Psychologisch.. - Jochen Fahrenberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

7 Trauminterpretation<br />

7.1 Übersicht<br />

Das einleitende Beispiel für dieses <strong>Buch</strong> war die Interpretation eines Traumes.<br />

An einem kurzen Traum lassen sich bereits viele Schritte der psychologischen<br />

Interpretation gut erläutern und vertiefen. Wenn außerdem Einfälle und biographische<br />

Informationen vorliegen, können diese Kontexte in eine erweiterte<br />

Interpretation einbezogen werden.<br />

Es gibt verschiedene theoretische Auffassungen über die Entstehung und die<br />

Funktion von Träumen. Von diesen Traumtheorien wird es abhängen, ob die<br />

psychologische Interpretation eines Traums überhaupt als sinnvoll angesehen<br />

wird. In den folgenden Abschnitten werden einige dieser Auffassungen und ausgewählte<br />

psychologische Traumtheorien kurz dargestellt. Diese Traumtheorien<br />

enthalten viele Anregungen für die Interpretation von Träumen, und viele der<br />

methodischen Hinweise sind auch für andere Erlebnisberichte sowie Text- und<br />

Inhalts-Analysen geeignet.<br />

Von der Trauminterpretation (Traumdeutung) sind die wissenschaftliche<br />

Traumforschung und die Schlafforschung abzuheben. Die empirische Traumforschung<br />

befasst sich u. a. mit den Bedingungen des Träumens, mit den Erinnerungsstufen<br />

des Traums und mit der formalen Analyse der Inhalte von Traumberichten.<br />

In der Schlafforschung werden alle Schlafstadien, oft im Hinblick auf<br />

Schlafstörungen und auf psychische Störungen untersucht.<br />

7.2 Traumtheorien und Perspektiven der<br />

Traumdeutung<br />

Nächtliche Aufzeichnungen des Elektroenzephalogramms EEG und des Elektromyogramms<br />

EMG werden verwendet, um aufgrund der elektrischen Hirnaktivität<br />

und Muskelaktivität Schlafstadien und bestimmte Phasen des aktiven Träumens zu<br />

erkennen. Diese Methodik wird als Polysomnographie bezeichnet (griech. vielfache<br />

Schlafaufzeichnung). Auf diese Weise können im Schlaflabor Schlafstörungen<br />

objektiviert werden. Die Forschung befasst sich außerdem mit dem zeitlichen<br />

Muster der Schlafstadien (Morphologie des Schlafs), u. a. mit den Stadien des<br />

Einschlafens, des Tiefschlafs und des rapid eye movement REM-Schlafs. Die normale<br />

Abfolge und der mehrfache Wechsel der Schlafstadien scheint bei bestimmten<br />

Personengruppen, u. a. depressiven Patienten, verändert zu sein (Berger, 1992).<br />

149

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!