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e-Buch-Psychologisch.. - Jochen Fahrenberg

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morgendlichen Protokollen belegen (siehe Kapitel 7). Dieser Sachverhalt ist hier<br />

nicht zu ändern; wir müssen uns damit abfinden. Die naheliegende Erwiderung<br />

auch auf diesen Einwand bleibt, dass die Art und Weise wie ein Traumgeschehen<br />

erinnert oder umgestaltet wird, für den einzelnen Träumer charakteristische Züge<br />

tragen kann. Der Traumtext bleibt ein sehr individuelles Protokoll.<br />

Segmentierung<br />

Wie können die für die Interpretation wichtigen Textelemente abgegrenzt werden,<br />

da die Gliederung und die Interpunktion doch vom Träumer bzw. dem Protokollant<br />

des Traumes gestaltet wurden und nicht ursprünglich vorhanden waren?<br />

Die Segmentierung des Textes in Textelemente bzw. Interpretationseinheiten<br />

ist eine schwierige Angelegenheit, für die es auch bei ausgefeilten Methoden der<br />

quantitativen Textanalyse, keine vollständig befriedigenden Definitionen gibt.<br />

Die Segmentierung hängt maßgeblich vom Inhalt ab. Im vorliegenden Text ist<br />

die Segmentierung verhältnismäßig leicht. Die grammatikalische Struktur ist<br />

einfach, und es besteht eine Einheit von Raum und Zeit. Längere Träume können<br />

durch den Wechsel von Personen und Szenen sowie durch Verschachtelungen<br />

von vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Bezügen komplizierter werden.<br />

Deswegen wurde hier ein relativ kurzer und inhaltlich gut überschaubarer<br />

Text als didaktisches Beispiel ausgewählt.<br />

Wichtige Einwände und Methodenprobleme sind:<br />

Spekulation<br />

Überinterpretation und Befangenheit<br />

Überdifferenziertheit<br />

Fragwürdiger Bezug des Traumerlebens<br />

Unsicherheit der Protokollierung und Segmentierung<br />

2.10 Zusammenfassung<br />

Der Interpretationsansatz, in diesem Traum eine Darstellung der persönlichen<br />

Entwicklung beim Übergang zwischen Lebensphasen zu sehen, hat sich als<br />

fruchtbar erwiesen. Die Textelemente bzw. Übersetzungshinweise lassen sich in<br />

dieser Konstruktion verbinden. Das Thema “persönliche Entwicklung” kann als<br />

das Hauptthema gelten. Die anderen Themen, d. h. Alleinsein, Angst, Isolierung<br />

und Selbständigkeit, erhielten durch den Kontext des spontanen Einfalls und den<br />

Kontext der Lebenssituation zusätzliches Gewicht. Sie fügen sich als Komponenten<br />

in das Muster dieser psychologischen Konstruktion ein.<br />

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