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e-Buch-Psychologisch.. - Jochen Fahrenberg

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Anhang<br />

1 Biographie Frau D., 35 Jahre<br />

Erhebungsbedingungen<br />

Vor dem Interview habe ich mit Frau D. nur ein Mal für etwa eine halbe<br />

Stunde gesprochen. Bei telefonischer Nachfrage und kurzer Erklärung um was<br />

es geht, war Frau D. sofort bereit, mir als Interviewpartnerin zur Verfügung zu<br />

stehen. Wir trafen uns in ihrer Wohnung und sprachen ungefähr fünf Stunden<br />

miteinander. Unsere Unterhaltung wurde von einem Rekorder aufgenommen<br />

und fand im Wohnzimmer statt, wobei wir gemeinsam auf einem Sofa saßen.<br />

Während des Gesprächs hielt ich schriftlich die Punkte fest, die ich später<br />

klären wollte.<br />

Frau D. wirkt sympathisch, offen und interessiert; während des Gesprächs<br />

konzentriert sie sich auf ihre Erzählung, die flüssig ist. Gezielte Fragen beantwortet<br />

sie nach kurzen Denkpausen ausführlich, ohne abzuschweifen. Sie<br />

hält fast immer direkten Blickkontakt. Ihre Körperhaltung ist entspannt, die<br />

Gestik zurückhaltend, die Mimik vielseitig, die Stimme ist gleichbleibend<br />

ruhig, ohne monoton zu sein.<br />

In den ersten 90 Minuten erzählt D. frei, im Anschluss daran stellte ich vertiefende<br />

Fragen zu den mir wichtig erschienenen Punkten. Nach weiteren 120<br />

Minuten verändert sich unsere Gesprächssituation durch die Anwesenheit des<br />

Ehemannes. D. und ich einigen uns darauf, uns zum Thema "Männer" ein<br />

weiteres Mal zu treffen. Die Weiterführung des Interviews zu anderen Themen<br />

war an diesem Abend dennoch möglich. Die Anwesenheit des Ehemannes<br />

schien D. während der weiteren Unterhaltung zu ignorieren.<br />

In einem weiteren Gespräch, etwa zwei Wochen später, versuchten wir, die<br />

noch offenen Fragen zu klären. Nachfolgend habe ich unsere Gespräche zusammengefasst.<br />

Verbatim Wiedergabe erscheint ("..."); Auslassungen (...)<br />

Biographie<br />

"Ich erinnere mich, ich bin nicht einmal ein Jahr, ich liege in der Wiege, ich<br />

fühle mich allein, da ist Kühle, Kälte"<br />

D. wird 1962 in einem kleinen südbadischen Dorf als drittes von vier Kindern<br />

geboren. Der fünf Jahre ältere Bruder ist der ´Erstgeborene´, die Schwestern<br />

sind zwei Jahre älter bzw. vier Jahre jünger. Der in Baden geborene Vater<br />

ist Handwerker, die aus Magdeburg stammende Mutter ist Arbeiterin. Beide<br />

sind vollzeitig in der selben Firma beschäftigt. Sie bewohnen ein Haus mit<br />

großem Nutzgarten, die Großeltern leben im selben Dorf. Die Familie nimmt<br />

am dörflichen Leben teil und wird akzeptiert. Obwohl der christliche Glaube<br />

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