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e-Buch-Psychologisch.. - Jochen Fahrenberg

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Personen, möglichen Identitätswechsel bzw. Abgrenzungen zwischen Personen.<br />

Solche Festlegungen setzen jedoch voraus, dass ein Traum-Ich (erlebende und<br />

handelnde Figur) bestimmt wird und eine Relation zum Träumer angenommen<br />

bzw. unterstellt wird. Solche Identifizierungen sind bereits zentrale Schritte des<br />

hypothetischen Interpretationsansatzes.<br />

Foulkes (1978) behauptete, dass der Übersetzungsprozess des latenten Traumgedankens<br />

in den manifesten Traumtext grammatikalischen Regeln folgt. In seiner<br />

Grammatik der Träume schlug er ein detailliertes Kodierungssystem vor,<br />

welches die interaktiven und die assoziativen Beziehungsformen erfasst. Der<br />

manifeste Traumtext wird in Sätze zerlegt und diese in die Beziehungen zwischen<br />

dem grammatischen Subjekt und dem Objekt. Die Interaktionen werden<br />

nach vier Hauptkategorien kodiert: auf etwas zugehen, von etwas weggehen, sich<br />

entgegenstellen und hervorbringen. Foulkes meinte, dass sich die latenten<br />

Traumgedanken vor allem in diesen interaktiven Beziehungen ausdrücken. Die<br />

assoziativen Kategorien lauten: Gleichsein mit dem Objekt, Zusammensein mit<br />

dem Objekt oder eine instrumentelle Beziehung, d. h. ein Objekt als Hilfsmittel.<br />

Die Traumfiguren werden in acht Klassen unterteilt; alle anderen Objekte und<br />

Orte gelten als “Symbole”.<br />

Weitere methodische Ansätze<br />

Die Methode des Traumauftrags wurde entwickelt, um den Einfluss des Tagesrestes<br />

zu prüfen. Die potentiellen Träumer erhalten am Abend einen Traumauftrag<br />

und sollen den eventuell eingetretenen Traum aufschreiben.<br />

Beispiele solcher Traumaufträge sind : “Ich bekomme morgen Besuch von.....”<br />

(wobei der Name einer engen Bezugsperson einzusetzen ist) oder “Ich habe morgen<br />

eine wichtige Prüfung in...” (einem Problemfach). Die Protokolle werden<br />

dann im Hinblick auf den Traumauftrag mittels spontaner Einfälle, durch<br />

Exploration und Deutung untersucht. Die Überzeugungskraft dieser Methode ist<br />

natürlich sehr begrenzt.<br />

Die Methode der Traumdeprivation soll klären, welchen Einfluss die<br />

Verhinderung des Träumens auf den Schlaf und die allgemeine Befindlichkeit<br />

hat. Die Schläfer werden immer dann geweckt, wenn die Polysomnographie den<br />

Beginn eines Traums (REM-Schlafs) anzeigt.<br />

Träume und Psychotherapie<br />

Die Anleitungen zur Selbstanalyse von Träumen sind auch durch die Absicht motiviert,<br />

individuelle Wege der psychologischen Reflektion und damit vielleicht auch<br />

zur Bewältigung von Problemen zu eröffnen. Die Arbeit mit Träumen in Klinik<br />

und Praxis der Psychotherapie wurde nahezu in allen Lehrbüchern der Traumpsychologie<br />

behandelt. Eine ausführliche Darstellung gab u. a. J. A. Hall (1982).<br />

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