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e-Buch-Psychologisch.. - Jochen Fahrenberg

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Von anderen Pionieren der Inhaltsanalyse wurden dagegen die folgenden Dimensionen<br />

bevorzugt, welche eher eine Skalierung und damit auch eine statistische<br />

Auswertung von Inhalten ermöglichen.<br />

Frequenz ist die Häufigkeit des Themas;<br />

Valenz ist die positive oder negative Wertigkeit;<br />

Intensität ist die Ausprägung;<br />

Kontingenz ist der auch statistisch beschreibbare Zusammenhang mit anderen<br />

Themen.<br />

(siehe u. a. Ritsert, 1972, S. 17 f.).<br />

Diese Perspektiven der Inhaltsanalyse werden im Kapitel 7, 8 und 12 weiter ausgeführt.<br />

Für eine bestimmte Fragestellung wird ein spezielles Kategoriensystem<br />

entworfen, um die Inhalte der vorliegenden Texte auszuwerten. Solche quantitativen<br />

Analysen können sehr differenzierte Grundlagen für die Interpretation liefern,<br />

z. B. um die Dominanz eines Themas an dessen Frequenz und Intensität im<br />

Vergleich zu anderen Themen zu erkennen. Hier sind statistische Berechnungen<br />

und u. U. auch computer-unterstützte Textanalysen möglich.<br />

Exkurs Zeichen und Symbol<br />

Die grundsätzliche Mehrdeutigkeit eines Zeichens oder Begriffs schließt nicht<br />

aus, dass einigen von ihnen eine relativ enge, dominierende Bedeutung zukommt.<br />

In der älteren Traumdeutung und in der Graphologie ist versucht worden,<br />

psychologisch signifikante Bedeutungen festzulegen. So enthalten alte<br />

Texte zur Traumpsychologie (“ägyptisch-assyrisches Traumbuch”) ein Lexikon<br />

von Bildern und Bedeutungen: x gleich Geld, y gleich Liebe, z gleich Tod usw.<br />

Ähnlich haben auch Karten im Tarock und Skat spezielle Bedeutungen: z. B. die<br />

Herzdame oder die schwarze Pik Neun.<br />

Auch in Freuds Traumpsychologie treten solche relativ festgelegten Deutungen<br />

auf, wenn Objekte oder Szenen die Geschlechtsorgane (Phallus, Vagina) oder<br />

den Geschlechtsverkehr bezeichnen. Diese Deutungen können in dem weiteren,<br />

gemeinsamen Interpretationsprozess aufgrund freier Assoziationen des<br />

Patienten, durch Kontextanalyse und Deutungen des Analytikers durchaus verändert<br />

werden.<br />

Symbole sind Zeichen oder Bilder mit einem besonders reichhaltigen<br />

Bedeutungsfeld, z. B. in ihrem Bezug auf politische Erinnerungen wie es für<br />

Wappen und Fahnen zutrifft. Dies gilt auch für den Davidsstern, Hammer und<br />

Sichel oder das Hakenkreuz, für religiöse Symbole wie das christliche Kreuz<br />

oder ein tibetisches Mandala. Auch Teile der unbelebten Natur und Tiere oder<br />

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