Berichte des Forschungszentrums Jülich - JuSER
4 KAPITEL 1 . EINLEITUNG
Abbildung 1 .2 : Relativer Trend des winterlichen Gesamtozongehalts in der Zeitspanne
1975-1998 in verschiedenen Breiten der Nordhemisphäre . Die Angaben erfolgen als
Abweichung vom langzeitlichen Mittelwert des Gesamtozongehalts vor 1975 [WMO,
1998] .
gab [z . B . Brune et al ., 1990 ; Salawitch et al ., 1994 ; Stimpfle et al ., 1994], können photochemische
Modellstudien das tageszeitliche Verhalten der C10-Mischungsverhältnisse
in der winterlichen arktischen Stratosphäre nur unvollständig reproduzieren [Pierson
et al ., 1999] . Ja mehr noch, es existieren sogar widersprüchliche Studien zum polaren
Ozonverlust, die in-situ C10-Messungen zur Berechnung des Ozonabbaus im Verlauf
eines Winters heranziehen [Woyke et al ., 1999 ; Wu und Dessler, 2001] . Die beobachteten
C10-Vertikalprofile konnten jeweils gut durch Modellsimulationen reproduziert
werden, jedoch konnte der korrelierte beobachtete Ozonverlust nicht in allen Modellstudien
erklärt werden .
Aufgrund dieser Unstimmigkeiten im quantitativen Verständnis der polaren Ozonchemie
und der ungeklärten Ursachen des Ozonabbaus in mittleren Breiten, ergeben sich
für die vorliegende Arbeit folgende Schlüsselfragen :
(1) Können Modelle das beobachtete tageszeitliche Verhalten der C10-Mischungsverhältnisse,
sowohl in der winterlichen arktischen Stratosphäre als auch in mittleren
Breiten, erklären?
(2) Inwieweit können beobachtete C10-Vertikalprofile und der gleichzeitig beobachtet
Ozonverlust durch Modellsimulationen beschrieben werden?