Berichte des Forschungszentrums Jülich
Berichte des Forschungszentrums Jülich - JuSER
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5 .3 . MODELLERGEBNISSE 55<br />
5 .3 Modellergebnisse<br />
Die gleichzeitige Verfügbarkeit von in-situ C10-Messungen im Früh- und Spätwinter<br />
2000 über einen Höhenbereich zwischen ca . 13 -25 km in Form eines Höhenprofils<br />
bei Tageslicht und bei Nacht in Kombination mit Tracermessungen ermöglichte eine<br />
detailierte, höhenabhängige Analyse der verschiedenen Luftmassen innerhalb <strong>des</strong> arktischen<br />
Polarwirbels [Vogel et al ., 2001] . Aufgrund der Einführung eines neuartigen<br />
Flugprofils konnte zusätzlich die zeitliche Entwicklung der C10-Mischungsverhältnisse<br />
während <strong>des</strong> Sonnenuntergangs und -aufgangs auf einem konstanten Niveau potentieller<br />
Temperatur beobachtet werden . Flugzeuggestützte Tracer- und C10-Messungen mit<br />
ähnlich hoher Auflösung an Bord der ER-2 erlauben hingegen nur eine vergleichbare<br />
Analyse der Luftmassen bis in Höhen von ca . 20 km . Ferner stand mit dem CLaMS ein<br />
Modellwerkzeug zur Verfügung, mit dem eine möglichst genaue Simulation der stratosphärischen<br />
Chemie möglich war . Vergleiche der Messungen mit den Ergebnissen der<br />
Modellsimulationen ergab für beide Ballonmessungen gemeinsame charakteristische<br />
Eigenschaften der Luftmassen . Die Präsentation der Modellergebnisse für die Langzeitstudien<br />
als auch für die photochemischen Kurzzeitstudien erfolgt anhand dieser<br />
verschiedenen Charakteristika der Luftmassen :<br />
Die aktivierte Schicht : Die Höhenschicht, in der volle Chloraktivierung aufgrund<br />
von PSC-Ereignissen auftritt .<br />
(II) NO -determinierte Schicht" : Eine Schicht oberhalb der aktivierten Schicht,<br />
in der die Chlordeaktivierung durch NO (= NO + N0 2 ) im Januar weit fortgeschritten<br />
und im März abgeschlossen ist . Die Rate der Chlordeaktivierung ist<br />
durch die Menge an verfügbarem NO bestimmt .<br />
(III) Das höchste Modellniveau im März : Für den Ballonflug im März ergabt<br />
sich, daß innerhalb der Luftmassen <strong>des</strong> höchsten Modellniveaus (bei O = 600 K)<br />
im Laufe <strong>des</strong> Winters infolge <strong>des</strong> Temperaturverlaufs keine Chloraktivierung<br />
stattfand .<br />
(IV) Die untere Schicht : In den unteren vermessenen Luftmassen wurden im Laufe<br />
<strong>des</strong> Winters keine PSC-Partikel gebildet . Die Luftmassen sind durch eine begrenzte<br />
Chloraktivierung an SSA-Partikeln gekennzeichnet<br />
(V) Das Nachtphasen-CIO : Die C10-Mischungsverhältnisse, die in der Dunkelheit<br />
bzw . in der Dämmerung (SZW >_ 92°) im Januar während <strong>des</strong> Sonnenuntergangs<br />
und im März während <strong>des</strong> Sonnenaufgangs gemessen und simuliert wurden .<br />
Die simulierten C10-Mischungsverhältnisse werden im folgenden an Hand dieser Charakteristika<br />
diskutiert und mit den Messungen verglichen, werden aber graphisch als<br />
Gesamtprofile visualisiert : Die gemessenen C10-Mischungsverhältnissen werden mit