Berichte des Forschungszentrums Jülich
Berichte des Forschungszentrums Jülich - JuSER
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5 .2 . MODELLSTUDIEN 49<br />
mittleren Breiten, jedoch in keinem Fall die zentrale Trajektorie, die am exakten Meßort<br />
beginnt . Hieraus folgt, daß die vermessenen Luftmassen mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
seit dem Frühwinter innerhalb <strong>des</strong> Polarwirbels zirkulierten .<br />
Für die Initialisierung der Langzeitsimulationen wurden Daten einer Vorwinterreferenz"<br />
benutzt, die hauptsächlich von Messungen <strong>des</strong> Ballonfluges der amerikanischen<br />
OMS-Gondel (vgl . Anhang B .1) vom 3 . Dezember 1999 stammen . Die OMS-Gondel<br />
wurde ebenfalls von Esrange bei Kiruna gestartet . Die Beobachtungen wurden mit<br />
Hilfe <strong>des</strong> Spektrometer MkIV (Solar Occultation Fourier Transform Infrared Speetrometer)<br />
[Toon et al ., 1999] durchgeführt .<br />
Die Luftpakete wurden durch Tracer-Tracer-Korrelationen basierend auf N2 0-Messungen<br />
<strong>des</strong> kryogenen Luftprobensammlers an Bord der TRIPLE-Gondel initialisiert,<br />
um mögliche Unsicherheiten im Modell bezüglich der vorgegebenen diabatischen Kor<br />
rektur zu minimieren . Das heißt, die chemische Initialisierung der Simulationen einer<br />
bestimmten Trajektorie beginnend am 3 . Dezember 1999 basiert auf den N20-<br />
Mischungsverhältnissen, auf dem die Trajektorie zum Zeitpunkt der Messung endet .<br />
Die Gesamtmenge an anorganischem Chlor Cl y wird durch eine Cly - N20 - Korrelation<br />
bestimmt, die aus den Messungen der beiden TRIPLE-Flüge und durch Messungen<br />
<strong>des</strong> flugzeuggetragenen Gaschromatographen ACATS (Airborne Chromatograph<br />
for Atmospheric Trace Species) [Elkins et al ., 1996] an Bord <strong>des</strong> amerikanische Höhenforschungsflugzeug<br />
ER-2 im Rahmen der SOLVE-Kampagne ermittelt wurde . Da Cly<br />
innerhalb <strong>des</strong> Winters eine Erhaltungsgröße sein sollte, wurden die Chlorspezies der<br />
Cly-Familie, die von MkIV gemessen wurden (C10, OC10, C10N0 2 und HCI), linear<br />
skaliert um Konsistenz mit den bereits bestimmten Anfangsmischungsverhältnissen<br />
von Cl y herzustellen . Der Skalierungsfaktor liegt zwischen 0 .9-1 .1 . Die Mischungsverhältnisse<br />
der verbleibenden Chlorspezies (C12 , Cl, C1202 und CINO 2 ) wurden als<br />
vernachlässigbar klein angenommen und wurden <strong>des</strong>halb als Null initialisiert .<br />
Spezies der Stickstoffamilie (NO, N0 2 , N 205 , H0 2N0 2 und HNO 3 ), CH 4 , N20,<br />
CO, H 2 0 2 und 0,3 wurden direkt ohne Skalierung aus den MkIV-Messungen zur Initialisierung<br />
verwendet, aber basierend auf der jeweiligen Korrelation mit den N 20<br />
Mischungsverhältnissen . Bisher nicht erwähnte chemische Spezies, für die keine Meßdaten<br />
vorlagen, sind von untergeordneter Wichtigkeit für die chemischen Prozesse der<br />
Stratosphäre und wurden <strong>des</strong>halb mit Simulationsergebnissen <strong>des</strong> Mainz-2-D-Modells<br />
[Gidel et al., 1983 ; Grooß, 1996] initialisiert . Das Mainz-2-D-Modell ist ein zonalgemitteltes<br />
photochemisches Modell : Es nutzt Windgeschwindigkeiten, Temperaturen und<br />
Mischungsverhältnisse der chemischen Spezies, die über einen zonalen Ring (konstante<br />
geogr . Breite) gemittelt wurden, und berechnet die zeitliche Entwicklung der Konzentrationen<br />
der chemischen Spezies als Funktion der zwei Dimensionen geogr . Breite und<br />
Druck bzw . Höhe .<br />
Zudem wurden Sensitivitätstests durchgeführt bezüglich der Oberflächendichte der<br />
SSA-Partikel . Diese Sensitivitätstests wurden mit Messungen <strong>des</strong> optischen Partikelzählers<br />
[Deshler und Oltmans, 1998] an Bord der HALOZ bzw . der PSC-Analysis-