22.09.2015 Views

Berichte des Forschungszentrums Jülich

Berichte des Forschungszentrums Jülich - JuSER

Berichte des Forschungszentrums Jülich - JuSER

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

46 KAPITEL 5 . DER ARKTISCHE WINTER 1999/2000<br />

Partikel-Messungen<br />

Am 27 . Januar 2000 wurden auf der TRIPLE-Gondel minimale Temperaturen bis zu<br />

190 K gemessen (s . Abb . 5 .3), welche im Bereich der Bildungstemperaturen von PSC-<br />

Partikeln vom Typl liegen . Der Partikelzähler LMD an Bord der TRIPLE-Gondel detektierte<br />

während <strong>des</strong> Abstiegs auf einer Druckhöhe von ca . 40 - 60 hPa (~ 18 - 20 km)<br />

eine PSC-Schicht . Der optische Partikelzähler [Deshler und Oltmans, 1998] an Bord<br />

der HALOZ-Gondel (vgl . Anhang B .2), beobachtete eine Stunde später während <strong>des</strong><br />

Aufstiegs eine PSC-Schicht auf einer Druckhöhe von ca . 70 hPa (~ 17-18 km) . Kein<br />

PSC-Vorkommen zeigen sowohl LMD während <strong>des</strong> Ballonaufstieges sowie der optische<br />

Partikelzähler während <strong>des</strong> Ballonabstieges . Die Messungen beider Partikelzähler<br />

zeigen somit große Unterschiede im jeweiligen Auf- und Abstieg .<br />

Ein Vergleich mit zeitgleichen Messungen mit dem Aerosol-LIDAR (OLEX) an<br />

Bord <strong>des</strong> Forschungsflugzeugs Falcon zeigen ebenfalls, daß das Vorkommen stratosphärischer<br />

Partikel am 27 . Januar 2000 sehr variabel war [Dörnbrack et al ., 2001 ;<br />

Schiller et al., 2001] .<br />

Am 1 . März wurden minimale Temperaturen von bis zu 192 K gemessen (s . Abb . 5 .3) .<br />

Das Signal der Rückstreusonde LABS an Bord der TRIPLE-Gondel war bei Tageslicht,<br />

also während <strong>des</strong> Abstiegs, durch Streulicht gestört . Deshalb kann nur eine obere<br />

Grenze für das Rückstreuverhältnis berechnen werden und folglich ist keine eindeutige<br />

Aussage über das Vorhandensein von PSC-Partikeln während <strong>des</strong> Fluges möglich . Es<br />

kann jedoch die Existenz großer Eispartikel ausgeschlossen werden .<br />

5 .1 .2 Bestimmung <strong>des</strong> Ozonverlusts<br />

Chemischer Ozonverlust kann durch die Änderung zwischen Mischungsverhältnissen<br />

von 0,3 und eines langlebigen Spurengases wie CH 4 oder N20 bestimmt werden, wie<br />

in Kapite12 .4 beschrieben ist . Zur Analyse <strong>des</strong> Ozonverlusts im Laufe <strong>des</strong> Winters<br />

19992000 bis zum 27 . Januar 2000 bzw . bis zum 1 . März 2000 wird in dieser Arbeit<br />

die Tracer-Tracer-Korrelation zwischen 0,3 und CH4 benutzt . In die Analyse gehen die<br />

oben vorgestellten quasi-zeitgleichen und -ortsgleichen Ozonmessungen der HALOZ-<br />

Gondel bzw . der Ozonsonde aus Sodankylä und die CH4-Messungen <strong>des</strong> kryogenen<br />

Luftprobensammlers an Bord der TRIPLE-Gondel für den 27 . Januar 2000 und 1 . März<br />

2000 ein . Da der Polarwirbel im Winter 19992000 dynamisch stabil war, sind diese<br />

Voraussetzungen gerechtfertigt . Die Vorwinterkorrelation" von 0,3 - CH 4 , die die chemisch<br />

ungestörten Verhältnisse im Polarwirbel repräsentiert, wird aus Messungen <strong>des</strong><br />

Ballonfluges der amerikanischen OMS-Gondel (vgl . Anhang B .1) ermittelt, die am<br />

3 . Dezember 1999 ebenfalls in Esrange bei Kiruna gestartet wurde . Die 0 3 und CH 4 -<br />

Mischungsverhältnisse wurden mit Hilfe <strong>des</strong> Spektrometers Ml-,IV (Solar Occultation<br />

Fourier Transform Infrared Spektrometer) [Toon et al., 1999] gemessen . In Abbildung<br />

5 .5 ist die 0,3 - CH 4-Vorwinterkorrelation als auch die Messungen am 27 . Januar 2000<br />

und am 1 . März 2000 dargestellt . Demnach fand bis Ende Januar kein signifikanter

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!