Berichte des Forschungszentrums Jülich
Berichte des Forschungszentrums Jülich - JuSER
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5 .4 . DISKUSSION DER MODELLERGEBNISSE 73<br />
sein . Ein weiteres Indiz, das die Theorie einer zusätzlichen NOXQuelle unterstützt,<br />
ist die Tatsache, daß die Messungen <strong>des</strong> Spektrometers Ml-,IV an Bord der amerikanischen<br />
OMS-Gondel am 3 . Dezember 1999 erhöhte N 205-Mischungsverhältnisse in<br />
den entsprechenden Höhen beobachtet (s . Abb . B .2 und B .3) . Diese erhöhten N205-<br />
Mischungsverhältnisse sind wiederum selbst eine Quelle für NO, durch Photolyse und<br />
thermischen Zerfall von N 2 0 5 , und unterstützen somit die Deaktivierung von Chlor .<br />
Die Ergebnisse der photochemischen Studien reproduzieren das gemessene tageszeitliche<br />
Verhalten von C10 während <strong>des</strong> Sonnenaufgangs am 1 . März und während<br />
<strong>des</strong> Sonnenuntergangs am 27 . Januar . Es ist zu beachten, daß die aktivierten Luft<br />
massen im Januar während <strong>des</strong> Sonnenuntergangs nicht im chemischen Gleichgewicht<br />
sind, aufgrund der relativ langsamen Dimerbildung, so daß für die Modellsimulationen<br />
kein Solver benutzt werden darf, der auf ein Familienkonzept basiert . Unstimmigkeiten<br />
in der C10-Photochemie, die von Pierson et al. [1999] für den arktischen Winter<br />
1994/1995 gefunden wurden, können mit diesen Studien nicht bestätigt werden . In bisherigen<br />
Studien zur C10-Photochemie für mittlere Breiten [z . B ., Brune et al ., 1990 ;<br />
Kawa et al ., 1992 ; Salawitch et al ., 1994], die auf C10-Messungen an Bord der ER-2<br />
auf einer Flughöhe von ca . 20 km beruhen, stimmten Modellsimulationen und C10-<br />
Messungen überein . Die vorliegenden Studien zeigen, daß auch für die beobachteten<br />
Zeiträume <strong>des</strong> arktischen Winter 1999/2000 die C10-Photochemie bis in Höhen von<br />
ca . 25 km verstanden ist .