Visualisierung in der mathematischen Begriffsbildung - PBworks
Visualisierung in der mathematischen Begriffsbildung - PBworks
Visualisierung in der mathematischen Begriffsbildung - PBworks
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Didaktische Pr<strong>in</strong>zipien<br />
2.3 Operatives Pr<strong>in</strong>zip<br />
Beim operativen Pr<strong>in</strong>zip, dessen Grün<strong>der</strong>vater Jean Piaget ist, steht das Handeln, d.h. die<br />
enaktive Darstellungsform, im Zentrum (vgl. Aebli, 1985, S. 4f).<br />
„PIAGET führt Denken auf menschliches Handeln zurück: Denken ist ver<strong>in</strong>nerlichtes<br />
o<strong>der</strong> vorgestelltes Tun. Kennzeichnend für diese ver<strong>in</strong>nerlichten Handlungen o<strong>der</strong> –<br />
wie Piaget sie nennt – ‚Operationen‘ s<strong>in</strong>d ihre Flexibilität o<strong>der</strong> Beweglichkeit, d.h. sie<br />
s<strong>in</strong>d umkehrbar o<strong>der</strong> reversibel, zusammensetzbar o<strong>der</strong> kompositionsfähig sowie<br />
assoziativ, d.h. man kann auf verschiedene Weisen zum Ziel kommen.“ (Weigand &<br />
Weth, 2002, S. 32)<br />
Operatives Pr<strong>in</strong>zip nach Wittmann<br />
Wittmann (2009, S. 77ff.), angeregt von <strong>der</strong> piagetschen Psychologie, betrachtet das<br />
„operative Pr<strong>in</strong>zip“ aus mathematikdidaktischer Perspektive und betont ebenso, dass für die<br />
Erkenntnisgew<strong>in</strong>nung und Intelligenzentwicklung Operationen von großer Wichtigkeit s<strong>in</strong>d.<br />
Schüler<strong>in</strong>nen bzw. Schüler sollen die Möglichkeit erhalten, mit dem E<strong>in</strong>satz von Materialien,<br />
zeichnerischen Darstellungen und auch Textmaterialien real und gedanklich zu operieren<br />
und zu forschen. Sie sollen Objekte und das System untersuchen, um auf das Verhalten <strong>der</strong><br />
Eigenschaften, Beziehungen und Funktionen <strong>der</strong> Objekte schließen zu können. Dabei<br />
werden die ausübenden Operationen von <strong>der</strong> Frage „Was geschieht mit…, wenn?“<br />
angetrieben (vgl. Wittmann, 2009, S. 79).<br />
Diese von Wittmann formulierte Frage wird von Didaktiker<strong>in</strong>nen und Didaktikern oft als<br />
Grundlage des operativen Pr<strong>in</strong>zips verstanden, so auch von Filler (2011, S. 34).<br />
Barbara Kimeswenger 10