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Visualisierung in der mathematischen Begriffsbildung - PBworks

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<strong>Begriffsbildung</strong> durch technikunterstützte <strong>Visualisierung</strong>en<br />

6.3 Mit DGS erstellte dynamische <strong>Visualisierung</strong>en<br />

Im vorherigen Abschnitt wurde die Chance für den Unterricht beschrieben, wie durch den<br />

E<strong>in</strong>satz von DGS ikonische Darstellungen variiert und somit Begriffe und Sachverhalte<br />

erforscht und operativ gebildet werden können. Im Folgenden sollen dem Computer<br />

Eigenschaften zugeordnet werden, die h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> <strong>mathematischen</strong> <strong>Begriffsbildung</strong><br />

relevant ersche<strong>in</strong>en:<br />

Computer als Medium für Prototypen<br />

Computer als Bereicherung aus semiotischer Sicht<br />

Operieren am Computer als Zwischenschritt zwischen praktischen und<br />

ver<strong>in</strong>nerlichten Handlungen<br />

Computer als „kognitives Werkzeug und kognitives Medium“<br />

Schlussendlich soll e<strong>in</strong>e Unterrichtsidee zum Thema „Haus <strong>der</strong> Vierecke“ beschrieben<br />

werden, die e<strong>in</strong>ige mit DGS erstellte dynamische Arbeitsblätter enthält.<br />

6.3.1 Computer als Medium für Prototypen<br />

Wie schon im Unterabschnitt 5.2.1 beschrieben, spielen Prototypen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Begriffsbildung</strong><br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle, worauf sich viele kognitive Prozesse beziehen. Dörfler (1991) betont,<br />

dass durch sie Eigenschaften e<strong>in</strong>es Begriffs abgelesen und an<strong>der</strong>e durch Operieren,<br />

Manipulieren und Transformieren mit ihnen erschlossen werden können. So soll e<strong>in</strong> Prototyp<br />

als e<strong>in</strong> Vertreter des jeweiligen Begriffs bzw. <strong>der</strong> jeweiligen Klasse angesehen werden.<br />

Durch Operieren, Manipulieren und Transformieren an e<strong>in</strong>em Prototyp soll das Prototypische<br />

klar werden.<br />

E<strong>in</strong>e im Unterabschnitt 5.2.1 beschriebene Untersuchung von Hershkowitz zeigt, dass<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler und sogar Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer Schwierigkeiten haben,<br />

Prototypen geometrischer Figuren zu erkennen, die sich von den gängigen Lagen o<strong>der</strong><br />

Orientierungen aus Schulbüchern etc. unterscheiden. Des weiteren wurde erläutert, dass<br />

mathematische Begriffe, im Beson<strong>der</strong>en Figuren o<strong>der</strong> Körper, vorwiegend durch ihre<br />

„<strong>in</strong>ternen Bezüge“, wie zum Beispiel Seiten-, W<strong>in</strong>kel-, Diagonalen- o<strong>der</strong><br />

Symmetrieeigenschaften, charakterisiert werden. Wird Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern e<strong>in</strong>e<br />

prototypische Darstellung (siehe Abbildung 24) e<strong>in</strong>es Begriffs präsentiert, werden<br />

hauptsächlich „externe Bezüge“, wie etwa Parallelität zwischen Seiten und Blattrand,<br />

fokussiert und so passiert es, dass e<strong>in</strong> auf <strong>der</strong> Spitze stehendes Quadrat nicht als solches,<br />

son<strong>der</strong>n „nur“ als Raute identifiziert wird.<br />

Fehlvorstellungen durch die Orientierung an externen Bezügen können durch den operativen<br />

Umgang mit DGS erstellten dynamischen <strong>Visualisierung</strong>en (siehe Abbildung 44) vermieden<br />

werden. Sie erlaubt es, Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern die blau markierten Eckpunkte A und B<br />

Barbara Kimeswenger 63

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