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Visualisierung in der mathematischen Begriffsbildung - PBworks

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<strong>Visualisierung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Begriffsbildung</strong><br />

So muss laut Dörfler (1984, S. 53) zum Beispiel e<strong>in</strong> Kreis auf se<strong>in</strong>e Beziehungen untersucht<br />

werden, wie etwa dass alle Punkte auf dem Kreis zum Mittelpunkt denselben Abstand<br />

besitzen. E<strong>in</strong>e Tätigkeit, wie <strong>der</strong> relationale Charakter e<strong>in</strong>es Kreises sichtbar gemacht<br />

werden kann, wäre, diesen mit Hilfe e<strong>in</strong>es Fadens und Bleistifts zu konstruieren. Dabei tritt<br />

die gezeichnete Kreisl<strong>in</strong>ie mit Hilfe e<strong>in</strong>er <strong>Visualisierung</strong> zu Tage.<br />

Kautschitsch (1987, S. 40) betont ebenso die Wichtigkeit, Beziehungen mathematischer<br />

Begriffe kenntlich zu machen. So sollen im Unterricht ikonische Darstellungen e<strong>in</strong>es Begriffs<br />

bzw. Bil<strong>der</strong> verwendet werden, die als „materielles Äquivalent von konstruktiv hergestellten<br />

Beziehungen“ fungieren.<br />

So behauptet Dörfler (1984, S. 51ff), dass Denkfehler wie „e<strong>in</strong> Quadrat ist ke<strong>in</strong> Rechteck“<br />

nicht auftreten können, wenn Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler den Begriff „Rechteck“ durch<br />

geeignete Handlungen und ihr Beiziehungsgefüge erforschen konnten.<br />

Abbildung 31: Parallelogramm<br />

Eigenschaften e<strong>in</strong>es<br />

Parallelogramms:<br />

Gegenüberüberliegende<br />

Seiten s<strong>in</strong>d parallel.<br />

Gegenüberliegende Seiten<br />

s<strong>in</strong>d gleich lang.<br />

So spielen erstens die Beziehungen zwischen den<br />

Eigenschaften e<strong>in</strong>es Begriffs und zweitens zu<br />

an<strong>der</strong>en Begriffen e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Dies soll<br />

anhand e<strong>in</strong>er Tabelle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Beispiel verdeutlicht<br />

werden (vgl. Weigand, 2009, S. 109):<br />

Beziehungen zwischen<br />

Eigenschaften:<br />

Gegenüberliegende Seiten<br />

s<strong>in</strong>d parallel, also s<strong>in</strong>d sie<br />

auch gleich lang.<br />

Gegenüberliegende W<strong>in</strong>kel<br />

s<strong>in</strong>d gleich groß, also<br />

ergänzen sich benachbarte<br />

W<strong>in</strong>kel zu 180°.<br />

… … …<br />

Beziehungen zu an<strong>der</strong>en<br />

Begriffen:<br />

S<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Parallelogramm alle Seiten<br />

gleich lang, dann ist es e<strong>in</strong>e<br />

Raute.<br />

S<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Parallelogramm benachbarte<br />

W<strong>in</strong>kel gleich groß, so<br />

müssen alle W<strong>in</strong>kel 90° se<strong>in</strong>.<br />

Das Parallelogramm ist dann<br />

e<strong>in</strong> Rechteck.<br />

Tabelle 2: Eigenschaften e<strong>in</strong>es Parallelogramms, Beziehungen zwischen Eigenschaften und<br />

Beziehungen zu an<strong>der</strong>en Begriffen (vgl. Weigand, 2009, S. 109)<br />

Barbara Kimeswenger 40

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