Visualisierung in der mathematischen Begriffsbildung - PBworks
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<strong>Begriffsbildung</strong> durch technikunterstützte <strong>Visualisierung</strong>en<br />
Operative <strong>Begriffsbildung</strong> mit Hilfe von DGS und DMS<br />
Roth (2005, S. 100) unterstreicht se<strong>in</strong> Anliegen, sich im Mathematikunterricht um das<br />
Verständnis mathematischer Inhalte zu bemühen. Dazu gehört, dass mathematische Begriffe<br />
und Sachverhalte nicht unreflektiert h<strong>in</strong>genommen werden, son<strong>der</strong>n zu h<strong>in</strong>terfragen und zu<br />
untersuchen s<strong>in</strong>d. Dabei spricht er auch das operative Pr<strong>in</strong>zip mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Kernfrage „Was<br />
geschieht, wenn …?“ an, die leitgebend für die Herangehensweise beim Arbeiten mit DGS<br />
se<strong>in</strong> kann. Vor allem das Argumentieren h<strong>in</strong>blickend auf wahrnehmbare Verän<strong>der</strong>ungen soll<br />
zum Verständnis beitragen und „Bewegliches Denken“ för<strong>der</strong>n.<br />
„Verän<strong>der</strong>n, dies sei hier noch e<strong>in</strong>mal betont, ist ke<strong>in</strong> Selbstzweck, son<strong>der</strong>n es geht<br />
mir um die reflektierte Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit Verän<strong>der</strong>ungen und ihren<br />
Konsequenzen.“ (Roth, 2005, S. 100)<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern fällt es des Öfteren schwer, mit Än<strong>der</strong>ungsverhalten<br />
umzugehen, und sogar manche Maturand<strong>in</strong>nen und Maturanden haben Schwierigkeiten,<br />
Argumentationen davon ableiten zu können, so Roth (2005, S. 107ff). Er begründet diese<br />
Umstände durch den sehr späten E<strong>in</strong>bezug dieser Thematik im Mathematikunterricht, häufig<br />
sogar erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Oberstufe im Zusammenhang mit Differentialrechnung und<br />
Extremwertproblemen. Im S<strong>in</strong>ne des Spiralpr<strong>in</strong>zips und <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong><br />
Entwicklung von Verständnisgrundlagen sollen aber Än<strong>der</strong>ungsverhalten eher angesprochen<br />
werden.<br />
Roth (2005, S. 110) rät, beson<strong>der</strong>s am Anfang <strong>der</strong> Beschäftigung mit Än<strong>der</strong>ungsverhalten<br />
DGS zu gebrauchen, womit dynamische <strong>Visualisierung</strong>en erstellt werden können.<br />
Verän<strong>der</strong>ungen und Bewegungen können damit von den Lernenden selbst gesteuert und<br />
erforscht werden.<br />
Der Großteil <strong>der</strong> mit DGS selbst erstellten dynamischen Arbeitsblätter <strong>in</strong> dieser Diplomarbeit<br />
orientiert sich an <strong>der</strong> operativen Frage „Was geschieht, wenn…?“.<br />
„Was geschieht, wenn …?“-Fragen im S<strong>in</strong>ne des operativen Pr<strong>in</strong>zips könnten beim<br />
Entdecken <strong>der</strong> Invarianten mit Hilfe e<strong>in</strong>er dynamischen <strong>Visualisierung</strong> <strong>in</strong> Falle des<br />
Umkreismittelpunktes (siehe<br />
Abbildung 42) wie folgt lauten: Was geschieht mit dem Umkreismittelpunkt, wenn das<br />
Dreieck spitzw<strong>in</strong>kelig, stumpfw<strong>in</strong>kelig bzw. rechtw<strong>in</strong>kelig ist?<br />
In dem <strong>in</strong><br />
Abbildung 42 dargestelltem Dreieck können se<strong>in</strong>e Eckpunkte durch den Zugmodus beliebig<br />
verän<strong>der</strong>t werden. So sollen Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler nach Hohenwarter (2006a, S. 6)<br />
folgendes erkennen:„die Eigenschaft, dass <strong>der</strong> Umkreismittelpunkt <strong>in</strong>nerhalb bzw. außerhalb<br />
Barbara Kimeswenger 60