Visualisierung in der mathematischen Begriffsbildung - PBworks
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<strong>Begriffsbildung</strong> durch technikunterstützte <strong>Visualisierung</strong>en<br />
6.2 Systematische Variation mit Hilfe von DGS und DMS –<br />
Operative <strong>Begriffsbildung</strong><br />
Wie schon <strong>in</strong> dieser Arbeit des Öfteren geschil<strong>der</strong>t, wird die Me<strong>in</strong>ung vertreten, dass e<strong>in</strong><br />
s<strong>in</strong>nvoller Umgang mit ikonischen Darstellungen vor allem dann gegeben ist, wenn sie nicht<br />
als starre Objekte angesehen werden, son<strong>der</strong>n mit ihnen flexibel und beweglich<br />
umgegangen wird. Die For<strong>der</strong>ung nach Beweglichem Denken bzw. verän<strong>der</strong>baren Bil<strong>der</strong>n<br />
kann me<strong>in</strong>es Erachtens sehr überzeugend mit Hilfe von Technologie umgesetzt werden. Mit<br />
dem E<strong>in</strong>satz vom Computer können Darstellungen vielfältig variiert und Verb<strong>in</strong>dungen zu<br />
an<strong>der</strong>en aufgebaut werden. Hierzu soll beson<strong>der</strong>s auf dynamische Geometrie- und<br />
dynamische Mathematiksoftware e<strong>in</strong>gegangen werden:<br />
6.2.1 Dynamische Geometriesoftware (DGS)<br />
Nach Roth (2005, S. 12f) kann <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von dynamischer Geometriesoftware (DGS)<br />
beson<strong>der</strong>s das entdeckende Lernen unterstützen. Dadurch können sehr e<strong>in</strong>fach<br />
<strong>Visualisierung</strong>en realisiert und auch dynamisch verän<strong>der</strong>t werden. Obwohl dynamische<br />
Geometriesoftware mittlerweile E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> den Klassenräumen f<strong>in</strong>det, kritisiert Gawlick (2005,<br />
S. 242), dass sich die Anwendungen größtenteils auf bloßes Illustrieren bzw. Verifizieren<br />
beschränken. Er betont jedoch, dass das Potential von dynamischer Geometriessoftware<br />
nur voll und ganz ausgeschöpft wird, wenn sie auch als Werkzeug zur Erkenntnisgew<strong>in</strong>nung<br />
benutzt wird.<br />
Dynamische Geometriesoftware (DGS) wird vor allem durch ihren Zugmodus<br />
gekennzeichnet, womit freie Punkte mit <strong>der</strong> Maus gesteuert bzw. verän<strong>der</strong>t und davon<br />
abhängige Objekte angeglichen werden können. Daraus ergeben sich e<strong>in</strong>ige Möglichkeiten<br />
bzw. Vorteile für Lernende:<br />
Schnelle Betrachtung vieler verschiedener Fälle<br />
Schnelle und e<strong>in</strong>fache Überprüfbarkeit von Vermutungen<br />
Gezieltes Darstellen von Spezialfällen o<strong>der</strong> Gegenbeispielen<br />
Entdecken von Invarianten bzw. Verän<strong>der</strong>ungen (vgl. Elschenbroich, 2005a, S.<br />
77)<br />
Durch den E<strong>in</strong>satz des Zugmodus können sogenannte dynamische <strong>Visualisierung</strong>en<br />
erstellt werden. Sie unterscheiden sich grundlegend von e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnen, statischen Bild,<br />
das e<strong>in</strong>en beliebigen, aber festen Sachverhalt darstellt (vgl. Danckwerts & Vogel, 2003, S.<br />
21). Elschenbroich (2005a, S. 77) beschreibt dynamische <strong>Visualisierung</strong>en als<br />
kont<strong>in</strong>uierliche Bildfolgen, welche mit e<strong>in</strong>em DGS erstellt wurden und <strong>in</strong>teraktiv variiert<br />
werden können. Starre E<strong>in</strong>zelbil<strong>der</strong> zeigen e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zelnen prototypischen „Schnappschuss“<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Lage. Im Vergleich dazu können dynamische <strong>Visualisierung</strong>en von<br />
Barbara Kimeswenger 56