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Visualisierung in der mathematischen Begriffsbildung - PBworks

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Zusammenfassung und Ausblick<br />

bee<strong>in</strong>flusst. E<strong>in</strong>e Untersuchung von Hershkowitz zeigte, dass sich Lernende sehr stark an<br />

externen Bezügen e<strong>in</strong>er ikonischen Darstellung e<strong>in</strong>es Begriffs bzw. Sachverhaltes<br />

orientieren, wie etwa an <strong>der</strong> Parallelität zwischen e<strong>in</strong>er Dreiecksseite und dem Blattrand.<br />

Relevanter s<strong>in</strong>d meistens aber <strong>in</strong>terne Bezüge, wie zum Beispiel Seiten-, W<strong>in</strong>kel-,<br />

Diagonalen- o<strong>der</strong> Symmetrieeigenschaften. So zeigen Versuchspersonen nach Hershkowitz<br />

Schwierigkeiten, e<strong>in</strong> gleichschenkeliges Dreieck auch als solches zu erkennen, wenn sich<br />

ihre Basis nicht parallel zum unteren Blattrand bef<strong>in</strong>det. Fakt ist, dass es egal se<strong>in</strong> soll, <strong>in</strong><br />

welcher Lage bzw. Orientierung dieses dargestellt wird. Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler sollen<br />

immer e<strong>in</strong> gleichschenkeliges Dreieck auch als solches erkennen, unabhängig von <strong>der</strong> Wahl<br />

des Prototypen.<br />

Daher lautet me<strong>in</strong>e erste For<strong>der</strong>ung für effiziente <strong>Visualisierung</strong> mathematischer Begriffe und<br />

Sachverhalte, dass mit ikonischen Darstellungen flexibel und beweglich umgegangen<br />

werden soll. Das bedeutet, Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler sollen bildlich dargestellte Prototypen<br />

nicht als starre Objekte ansehen, die unverän<strong>der</strong>bar s<strong>in</strong>d, son<strong>der</strong>n als flexible Objekte, die im<br />

Kopf, auf dem Papier o<strong>der</strong> am Computer beweglich gemacht werden können.<br />

Me<strong>in</strong>e zweite For<strong>der</strong>ung für effiziente <strong>Visualisierung</strong> mathematischer Begriffe und<br />

Sachverhalte besagt, dass e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zwischen ikonischen und an<strong>der</strong>en<br />

Darstellungsformen h<strong>in</strong>sichtlich des „Pr<strong>in</strong>zips <strong>der</strong> Interaktion <strong>der</strong> Darstellungsformen“<br />

hergestellt werden soll.<br />

Im sechsten Kapitel wurde die Frage thematisiert, welche Vorteile <strong>in</strong> Bezug auf die<br />

beschriebenen For<strong>der</strong>ungen technikunterstützte <strong>Visualisierung</strong>en <strong>in</strong><br />

<strong>Begriffsbildung</strong>sprozessen haben können. Vorerst wurde beleuchtet, wie <strong>der</strong> Aufbau bzw. die<br />

Gestaltung von E-Learn<strong>in</strong>g-Materialien aussehen kann bzw. soll. Anschließend wurde<br />

behandelt, welche Vorteile technikunterstützte <strong>Visualisierung</strong>en verglichen mit statischen<br />

ikonischen Darstellungen haben, die beispielsweise auf Tafeln skizziert o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Schulbüchern<br />

gezeigt werden. E<strong>in</strong> großes Plus des Computere<strong>in</strong>satzes ist, dass per Knopfdruck<br />

verschiedene Darstellungen e<strong>in</strong>es <strong>mathematischen</strong> Begriffs bzw. Sachverhaltes erzeugt<br />

werden können. Es können Aspekte, wie etwa e<strong>in</strong> Parameter, e<strong>in</strong>e Eigenschaft o<strong>der</strong> die<br />

Darstellungsform e<strong>in</strong>es <strong>mathematischen</strong> Begriffs bzw. Sachverhaltes Schritt für Schritt<br />

variiert werden. Durch e<strong>in</strong>e handlungsorientierte Herangehensweise können mittels<br />

systematischer Variation operative Begriffe gebildet werden. Was bedeutet das konkret beim<br />

E<strong>in</strong>satz von dynamischer Geometrie- bzw. Mathematiksoftware? Zum e<strong>in</strong>en ermöglichen<br />

beson<strong>der</strong>s dynamische <strong>Visualisierung</strong>en, erstellt mit DGS, mit Hilfe des Zugmodus und des<br />

E<strong>in</strong>satzes von Schiebereglern mathematische Begriffe o<strong>der</strong> Sachverhalte nicht auf e<strong>in</strong>en<br />

e<strong>in</strong>zigen prototypischen Schnappschuss beschränken zu müssen, son<strong>der</strong>n diese <strong>in</strong><br />

vielfältiger Weise systematisch erforschen zu können. Durch das Experimentieren mit<br />

variierbaren ikonischen Darstellungen können Invarianten und anschließend<br />

charakteristische Eigenschaften und vor allem Beziehungen erkannt werden. Somit kann<br />

Barbara Kimeswenger 90

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