Visualisierung in der mathematischen Begriffsbildung - PBworks
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<strong>Visualisierung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Begriffsbildung</strong><br />
Innenw<strong>in</strong>kel besitzen. Daher soll dieser frei beweglich <strong>in</strong> <strong>der</strong> euklidischen Ebene vorgestellt<br />
werden (vgl. Abbildung 34).<br />
Abbildung 34: frei beweglicher Eckpunkt C (Roth, 2005, S. 76)<br />
Um es <strong>in</strong> den Worten von Hefendehl-Hebeker (2010, S. 115) auszudrücken, fungiert diese<br />
Skizze als „materielle Fixierung“ <strong>der</strong> eigenen Gedanken.<br />
Um diesen dargestellten statischen Prototyp e<strong>in</strong>es Dreiecks brauchbar e<strong>in</strong>setzen zu können,<br />
soll <strong>der</strong> Eckpunkt C beweglich 6 vorgestellt werden. So s<strong>in</strong>d sowohl die Seitenlängen von [AC]<br />
und [BC], also auch die W<strong>in</strong>kelgrößen des Dreiecks von <strong>der</strong> Lage des Eckpunkts C abhängig<br />
(vgl. Roth, 2005, S. 76).<br />
Laut Roth (2005, S. 76) besteht die Problemstellung im Grunde aus zwei For<strong>der</strong>ungen, die<br />
nache<strong>in</strong>an<strong>der</strong> berücksichtigt werden sollen:<br />
1) gleichschenkeliges Dreieck<br />
2) m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> 45° Innenw<strong>in</strong>kel<br />
Vorerst soll <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung (1) nachgegangen und überlegt werden, wo sich <strong>der</strong> Eckpunkt C<br />
bef<strong>in</strong>den muss, sodass das entstehende Dreieck gleichschenkelig ist. Mit dem Wissen, dass<br />
e<strong>in</strong>e Streckensymmetrale „e<strong>in</strong>er Strecke die Ortsl<strong>in</strong>ie aller Punkte ist, die von den<br />
Endpunkten gleich weit entfernt s<strong>in</strong>d“, ergibt sich, dass gleichschenkelige Dreiecke<br />
entstehen, wenn sich C auf <strong>der</strong> Streckensymmetrale bef<strong>in</strong>det.<br />
Hierbei wurden aber nur die Dreiecke erfasst, <strong>der</strong>en Schenkel [AC] und [BC] gleichlang s<strong>in</strong>d.<br />
Welche an<strong>der</strong>en können noch gefunden werden? Hierbei wird die Fähigkeit abverlangt, zum<br />
e<strong>in</strong>en die „Gesamtkonfiguration“ Dreieck als Ganzes zu erfassen und zum an<strong>der</strong>en nur<br />
spezielle „Teilaspekte“ anvisieren zu können (vgl. Roth, 2005, S. 76).<br />
6 So werden <strong>in</strong> den Ausführungen nur die Bewegungen von C <strong>in</strong> <strong>der</strong> durch [AB] und <strong>der</strong> Ausgangslage von C gegebenen (siehe<br />
Abbildung 34) Halbachse näher beschrieben. Würde sich C auf [AB] bewegen, so würde das Dreieck zu e<strong>in</strong>er Strecke<br />
entarten. Würde sich jedoch <strong>der</strong> Eckpunkt C <strong>in</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Halbebene bewegen, so würden trotzdem ke<strong>in</strong>e wesentlich<br />
neuen Dreiecke erzeugt werden, son<strong>der</strong>n nur solche, die symmetrisch bezüglich <strong>der</strong> Achse [AB] s<strong>in</strong>d (vgl. Roth, 2005, S. 76).<br />
Barbara Kimeswenger 45