Visualisierung in der mathematischen Begriffsbildung - PBworks
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<strong>Visualisierung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Begriffsbildung</strong><br />
Auch Kautschitsch (1987, S. 45) betont, dass es e<strong>in</strong> großer Vorteil von ikonischen<br />
Darstellungen gegenüber den enaktiven und symbolischen ist, dass sie als Ganzes erfasst<br />
werden können, aber es trotzdem erlauben, jedes E<strong>in</strong>zelteil zu fokussieren. So können sehr<br />
schnell und e<strong>in</strong>fach Beziehungen gefunden und Zusammenhänge erkannt werden.<br />
Nun sollen auch <strong>in</strong> dieser Problemstellung nach Roth (2005, S. 76) die Gesamtkonfiguration<br />
Dreieck als Ganzes gesehen werden und gleichzeitig E<strong>in</strong>flüsse e<strong>in</strong>zelner Teilaspekte<br />
festgestellt werden. So sollen nicht nur die Fälle berücksichtigt werden, die sich mit <strong>der</strong><br />
Beziehung zwischen den Streckenlängen [AC] und [BC] beschäftigen. Ebenso soll beachtet<br />
werden, wie sich [AC] bzw. [BC] zu <strong>der</strong> festen Strecke [AB] verhalten, wenn sich <strong>der</strong><br />
Eckpunkt C bewegt. Als erstes soll die Frage gestellt werden, wie C bewegt werden muss,<br />
damit die Länge <strong>der</strong> Strecke [AC] gleichgroß wie die Länge <strong>der</strong> Strecke [AB] ist. Wird e<strong>in</strong>e<br />
Bewegung des Eckpunktes C verfolgt, die e<strong>in</strong>en konstanten Abstand, so groß wie die Länge<br />
<strong>der</strong> fixen Strecke [AB] zu dem Punkt A hält, wird e<strong>in</strong> Kreis erzeugt. Se<strong>in</strong> Radius<br />
beträgt . So ergibt sich, dass <strong>der</strong> Eckpunkt C auf <strong>der</strong> beschriebenen Kreisl<strong>in</strong>ie liegen<br />
muss, wenn e<strong>in</strong> gleichschenkeliges Dreieck erzeugt werden soll, wobei die Schenkel [AB]<br />
und [AC] gleichgroß se<strong>in</strong> sollen. So werden aufgrund analoger Argumentationen die<br />
gleichschenkeligen Dreiecke, bei welchen die Länge <strong>der</strong> Seite [AB] gleich <strong>der</strong> Länge <strong>der</strong><br />
Seite [BC] se<strong>in</strong> soll, durch den Kreis festgelegt. Zusammenfassend lauten die<br />
Lagen, die unter unserer For<strong>der</strong>ung (1) C e<strong>in</strong>nehmen darf, wie folgt:<br />
35 skizziert.<br />
. Diese Kurven, worauf sich C bewegt, wurden mittels fe<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abbildung<br />
Abbildung 35: Kurven, auf denen sich C bewegen muss, sodass gleichschenkelige Dreiecke<br />
gebildet werden (Roth, 2005, S. 77)<br />
Nun soll nach Roth (2005, S. 77) die For<strong>der</strong>ung (2), welche m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en 45°<br />
Innenw<strong>in</strong>kel des Dreiecks verlangt, <strong>in</strong>s Auge gefasst werden. So sollen alle drei Fälle<br />
im E<strong>in</strong>zelnen betrachtet werden, wobei <strong>der</strong> „Basisw<strong>in</strong>kelsatz für gleichschenkelige Dreiecke“<br />
und <strong>der</strong> „Satz über die Innenw<strong>in</strong>kelsumme im Dreieck“ angewendet wird:<br />
Barbara Kimeswenger 46