Stammbaum Aberer Schwarzenberg
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Aus dem Leben von Josef<br />
- 167 -<br />
Vor der Heirat am 6.Mai.1946, pachtete und bewirtschaftete Josef das Anwesen auf dem<br />
„Stüben“ Nr.353 in das sie zur Vorsäßzeit - im Herbst<br />
von Oktober bis Weihnachten, je nach Futtervorrat - mit<br />
dem Vieh zur Benutzung zogen. Das Vorsäß gehörte<br />
einer Klara Beck, wohnhaft im Weiler Wies Nr.110, sie<br />
hatte einen ledigen Sohn, der dann „Stübar Jockele“<br />
genannt wurde.<br />
Die Milch vom „Stüben“ wurde jeden Tag von Josef in<br />
einer „Butte“ zum Versennen nach Schwarzen Nr.98<br />
gebracht, im Winter mit Schi an den Füßen und der<br />
Milch auf dem Buckel.<br />
Als sein Vater Bartle am 13.12.1947 mittags starb,<br />
musste Theres Kohler vom Schwarzen Haus Nr.102 die Nachricht vom Tode überbringen. Sie<br />
stapfte im tiefen Schnee zu Fuß auf den „Stüben“, Josef „rodelte“ sofort nach Schwarzen und<br />
am Nachmittag wurde bereits der Rosenkranz für Bartle gebetet. Am Abend ging es wieder<br />
hinauf. Theres hatte inzwischen das Vieh gefüttert und in einer neuerlichen Rodelpartie mit<br />
Theres als Beifahrerin wieder nach Schwarzen. Theres meinte, sie weiss heute noch nicht, wo<br />
Josef mit ihr heruntergerodelt sei, es habe auf dem hinterem „Sitz“ fürchterlich gestoben.<br />
Ab 1951 zog Josef im Frühling und Herbst mit der Familie auf das Anwesen in das Dickach<br />
Nr.87, das seine Frau Katharina 1967 als Erbe von zu Hause bekam. Im Herbst, wenn die<br />
Weide abgegrast war, ist er mit Sack und Pack und dem Vieh zur Winterfütterung ins Dickach<br />
gezogen. Wenn das im Sommer getrocknete Heu zu Ende war, meistens um Weihnachten,<br />
wohnte er mit Frau und Kindern wieder zum Schwarzen Nr.98.<br />
1969 verbrachte er das letzte Mal mit seiner Familie die Adventszeit im Dickach.<br />
1957 kaufte er 38/136 Anteile an der Alpe Geser`s Tobel im Gemeindegebiet Egg um<br />
42.830.- Schilling von Christian Geser, Egg Unterbach.<br />
Die Wahl der Geldanlage war: Weideanteile an der Alpe, oder Anteile beim Bau des<br />
Weißtanner Liftes. (Besser wären im Nachhinein die Anteile gewesen.)<br />
Die Alpe wurde 1981 um einen Spottpreis an Ignaz Hiller Egg, wieder verkauft. Nach dem<br />
Tod von Sohn Bartle (1947-1973) war niemand bereit die Landwirtschaft weiterzuführen und<br />
somit brauchte man auch keine Alpe mehr.<br />
Josef gab sein Geld nie leichtfertig aus, aber wenn er einen Nutzen in Ankauf von Maschinen<br />
sah, reute ihn das ersparte Geld nicht. So hatte er als einer der ersten am <strong>Schwarzenberg</strong> einen<br />
Motormäher, eine Heuraupe und einen Schlepper.<br />
1969 kaufte Josef das alte, um 1900 gebaute und nicht mehr verwendete Sennhaus zum Hof.<br />
Er wollte im Alter näher bei der Kirche wohnen, starb aber 1970 bevor er einziehen konnte.<br />
Das Sennhaus ist später an Bartle Greber, Buchen weiterverkauft worden und wird ab 2002<br />
wieder als Weichkäsesennerei von Edwin Berchtold Loch genützt.<br />
Am Abend früh schlafen gehen und am Morgen zeitig aus den Federn, war sein Motto.<br />
Einmal im Jahr gönnte er sich mit seiner Frau Katharina ein besonderes Vergnügen. Im<br />
Sommer besuchten sie immer die „Dornbirner Messe“. Mit seinen 6 Kindern und seiner<br />
Gattin war Josef ein sehr gestrenger Mann, außer harter Arbeit gab es für ihn sonst fast nichts.