Stammbaum Aberer Schwarzenberg
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Familie von Margaretha <strong>Aberer</strong> geb. Meusburger<br />
Großvater Wolfgang Meusburger geb.um1660, gest.14.6.1694, heir.Katharina Greußing<br />
Vater Johann Meusburger geb.14.6.1691, gest.16.9.1766, heir.am 30.4.1719 Barbara Rüscher geb.21.2.1703,<br />
gest.15.1.1777<br />
Bei der Hochzeit ist Barbara 16 Jahre alt, sie wird bei diesem Anlass als Jungfrau und Kind bezeichnet.<br />
Das erste Kind bekommt sie aber erst mit 23 Jahren.<br />
3 Kinder: Maria Margaretha (1726-1784), Jakob (1727-1767), Leopold (1730-1799)<br />
Der Großvater von Margaretha mütterlicher seits, Jakob Rüscher (1664-1715), war Senator<br />
und Wirt in Bizau (wahrscheinlich Schwanenwirt). Die Familie <strong>Aberer</strong> kannte die Wirtsleute<br />
Rüscher in Bizau sicher, also wurde geschaut dass Bartle <strong>Aberer</strong> eine angesehe Frau heiraten<br />
konnte. Nicht umsonst zog ja ein Sohn von Bartle nach Bizau und kaufte dort das Haldengut.<br />
Bartle <strong>Aberer</strong> als Rat und Landammann<br />
109 1750, als 31 jähriger war Bartle schon 1.Rat (Senatore), dieser Titel ist gleichzusetzen mit<br />
dem heutigen Bürgermeistertitel eines Ortes. 1768 wurde er als Landammann und als<br />
Landschreiber vorgeschlagen, Bartle kam in den Vierer Vorschlag, wurde aber in keine<br />
Hauptfunktion gewählt.<br />
1770 wurde er mit dem neu gewählten Landammann Johann Fink zur ständischen Beratung<br />
der Hofkommission nach Bregenz gesandt<br />
110 Das erste Mal wurde Bartle am 13.November 1773 zum Landammann gewählt.<br />
1777 wollte er resignieren, weil er die Amtsbürde schon 4 Jahre getragen hatte, wurde aber<br />
am 14.November ein zweites Mal gewählt. Das Amt war nicht mehr sehr attraktiv, darum<br />
übte er das Amt auch nicht mehr gerne aus.<br />
Bartle war von 1773 bis 1780 durchgehend Landammann.<br />
Über die Amtsführung von Bartle ist nichts Negatives bekannt. Er hat das Amt mit „Aller“<br />
Zufriedenheit vertreten.<br />
Im Februar 1778 und Ende Mai 1979 wurden von Bartle die letzten<br />
Todesurteile im Bregenzerwald gefällt.<br />
111 Am 28.2.1778 wurde im Bregenzerwald das zweitletzte Todesurteil gefällt.<br />
Josef Anton Muxel aus Au starb durch Tod am Galgen. Verurteilt wurde er wegen mehreren Diebereien. Der Akt<br />
über diesen „Todfall“ ist 5 cm dick, es wurde also nicht leichtfertig darüber entschieden.<br />
Pfarrer Franz Peter Ober von Au begleitete den aus seiner Jugend wohlbekannten Josef Anton zur Gerichtsstätte<br />
und spendete ihm Trost. Pfarrer Ober war zu dieser Zeit Pfarrer in Lingenau.<br />
112 Ende Mai 1779 wurde ein junger Mann namens Georg Meier in Alberschwende gefasst und in den<br />
Gefängnisturm nach Egg gebracht. Der Prozess dauerte von Juni bis Oktober desselben Jahres. In dieser Zeit<br />
erzählte Meier seine Lebensgeschichte. 1758 in Südtirol geboren, führte Meiers Lebensweg bereits im<br />
Kindesalter in die Kriminalität. Nach dem frühen Verlust seiner Eltern und fehlendem sozialen Rückhalt, schloss<br />
er sich in früher Jugend, gemeinsam mit seinem Bruder, einer Bande an. Nach einem missglückten Raub und<br />
einem Zuchthausaufenthalt führte Meiers Weg von Tirol nach Süddeutschland, die Ostschweiz und schließlich<br />
nach Vorarlberg.Vor dem Hochgericht Egg musste Meier im Alter von 21 Jahren erneut um sein Leben bangen;<br />
doch hier war Schluss. Seine lange Liste von Straftaten, die vom Mundraub bis zu gewaltsamen Einbrüchen mit<br />
zwei berühmt berüchtigten Räubern aus dem Bodenseeraum reichten, konnte für die Obrigkeit nur mehr die<br />
Verurteilung zum Tode bedeuten.<br />
109 Bei der Geburt des Sohnes Johann, wird er als „Senatore“ geannt.<br />
110 Dissertation Wilhelm Meusburger Band 1 Seite 261<br />
111 Josef Hiller Au im Bregenzerwald 1390-1890 Seite 236, Landesarcchiv Kriminalia 1450-1806 Schachtel 37<br />
112 Ausstellung Egg Museum vom 30.4 bis 31.8 2010 „Erzgauner und arme Sünder“