Stammbaum Aberer Schwarzenberg
Stammbaum Aberer Schwarzenberg
Stammbaum Aberer Schwarzenberg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- 60 -<br />
Konrad Feuerstein der III ist bei den Wahlen 1741 der große Kontrahent von Melchior<br />
<strong>Aberer</strong><br />
1726 bis 1730 war er Landammann, aber schon bei seiner nächsten Wahl 1732 kam es zu<br />
Tumulten. Nach dem Zulauf, bei dem Feurstein keine Mehrheit hatte, sollte er mit Hilfe des<br />
Vogtes von Feldkirch durchgedrückt werden, wie dann später 1741 auch.<br />
Konrad konnte nach seiner Amtszeit dem Land keine gültige Abrechnung vorlegen, er hatte<br />
die Strafgelder für sich einbehalten und machte offenbar außergewöhnliche hohe<br />
Spesenrechnungen. So soll er mit dem Landwaibel im Löwen in Bregenz 41 Gulden auf<br />
Landeskosten ausgegeben haben. Er bestimmte auch im folgenden Jahrzehnt die Vorgänge<br />
bei den Wahlen.<br />
Er ist dann auch gewählt worden, aber nach heftigen Protesten der Wähler blieb dem Vogt<br />
nichts anderes mehr übrig, als den schon abgetretenen Landammann Kaspar Fink an stelle<br />
von Feuerstein zu ernennen.<br />
Das Volk zwang anschließend Feurstein zur Flucht in das Allgäu. Dort wurde Feuerstein zum<br />
Fürstbischöflichen Gutsverwalter und Salzfaktor von Hindelang ernannt. 1741 wollte er<br />
unbedingt noch einmal Landammann werden, kam aber nicht in den so genannten<br />
Vierervorschlag und konnte somit auch gar nicht gewählt werden. Er litt unter „chronischem<br />
Geldmangel“ und nahm es mit der Bezahlung seiner Schulden nicht so genau. In den<br />
Gasthäusern bestellte er „Runden“, wenn es zum „Zahlen“ kam, sagte er, er habe nichts<br />
bestellt.<br />
Trotz der Feindschaft, die zwischen Melchior <strong>Aberer</strong> und Konrad Feurstein III herrschte<br />
scheinen die beiden doch gemeinsame Geschäfte gemacht zu haben. Denn 1748 (7 Jahre nach<br />
Melchior´s Tod) verlangte Feurstein vor Gericht von Melchior <strong>Aberer</strong>s Erben seinen Anteil<br />
am Gewinn einer gemeinsamen „Handlung“. Die Erben wollten wissen, worum es sich dabei<br />
gehandelt hatte, worauf das Gericht entschied, das die Geschäftsbücher <strong>Aberer</strong>s offen gelegt<br />
werden sollten. Dies scheint aber nicht geschehen zu sein, weshalb wir über die Art der<br />
Geschäfte keine näheren Auskünfte haben.