03.03.2013 Aufrufe

kostenfreier Download - Konstruieren und Gießen

kostenfreier Download - Konstruieren und Gießen

kostenfreier Download - Konstruieren und Gießen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5 Schweißen<br />

[Bei Beachtung der werkstoffabhängigen Voraussetzungen ist Temperguss problemlos<br />

schweißbar, die Verbindungen sind zuverlässig <strong>und</strong> hoch beanspruchbar. Dies ist der<br />

Gr<strong>und</strong> für die vielfältige Anwendung von Tempergussteilen für Guss-Schweiß-<br />

Verb<strong>und</strong>konstruktionen in vielen Bereichen der modernen Technik [38, 39].<br />

Nach DIN EN 1011-8 unterscheidet man bei Gussstücken folgende Arten von Schweißungen:<br />

Fertigungsschweißungen: Das sind im Verlauf der Fertigung vom Gussstückhersteller<br />

vorgenommene Schweißungen, die das Ziel haben, die für die gewährleisteten<br />

Eigenschaften <strong>und</strong> den Verwendungszweck notwendige Gussstückbeschaffenheit<br />

sicherzustellen.<br />

Konstruktionsschweißungen: Hierunter versteht man das Zusammenfügen von<br />

Gussstücken untereinander oder mit anderen Bauteilen (beispielsweise aus<br />

Stahlblech) zu einer baulichen Einheit.<br />

Instandsetzungsschweißungen: Hierdurch wird ein während der Verwendung beschädigtes<br />

Bauteil in seiner ursprünglichen Gestalt <strong>und</strong> seinen Eigenschaften<br />

weitgehend wiederhergestellt.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sind alle Tempergusssorten schweißgeeignet, so dass die in den nachstehenden<br />

Ausführungen erfolgte Unterteilung in schwarzen, weißen <strong>und</strong> schweißbaren<br />

Temperguss missverständlich sein kann. Dies hat jedoch seine Ursache in dem unterschiedlichen,<br />

werkstoffabhängigen Aufwand für die Herstellung einer Schweißverbindung<br />

bestimmter Qualität. Die metallurgischen Voraussetzungen <strong>und</strong> schweißtechnischen<br />

Möglichkeiten lassen es zweckmäßig erscheinen, eine Einteilung der Tempergussschweißungen<br />

in zwei Güteklassen vorzunehmen [40, 41]:<br />

Güteklasse A<br />

Die Schweißverbindung ist in ihren Eigenschaften denen des ungeschweißten<br />

Werkstoffs gleichwertig. Hierunter fallen im Allgemeinen Schweißverbindungen<br />

von Tempergussteilen untereinander oder mit Stahl unter Verwendung artgleichen<br />

Zusatzmaterials. Je nach Tempergusssorte kann der Aufwand vor, während<br />

<strong>und</strong> nach dem Schweißen sehr unterschiedlich sein<br />

Güteklasse B<br />

Die Schweißverbindung ist in ihren Eigenschaften unterschiedlich zu denen des<br />

ungeschweißten Werkstoffs, genügt aber den Anforderungen des Verwendungszwecks<br />

(= zweckbedingte Güte). Hierunter fallen im Allgemeinen Schweißverbindungen<br />

mit artfremdem Zusatzmaterial sowie solche wie unter A beschrieben, bei<br />

denen aber der erforderliche Zusatzaufwand ganz oder teilweise nicht betrieben<br />

wird. ]80s<br />

5.1 Schweißeignung<br />

[ Entscheidend für die Schweißeignung von Temperguss ist in erster Linie der Kohlenstoffgehalt.<br />

Tempergusswerkstoffe mit Kohlenstoffgehalten unter etwa 0,3% sind ohne<br />

Vorwärmung <strong>und</strong> ohne thermische Nachbehandlung für alle Schweißverfahren geeignet.<br />

Zu berücksichtigen ist allerdings nicht nur der in der metallischen Gr<strong>und</strong>masse geb<strong>und</strong>ene<br />

Kohlenstoff, sondern auch der ungeb<strong>und</strong>ene Kohlenstoff, die Temperkohle; unter<br />

dem Einfluss der Schweißhitze löst sich diese nämlich in die Gr<strong>und</strong>masse zurück. Dar-<br />

Seite 52 von 111

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!