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kostenfreier Download - Konstruieren und Gießen

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sung im Austenit nach Einstellung der Härtetemperatur beschleunigt. Diese Bedingung<br />

wird von perlitischem Temperguss erfüllt.<br />

Bei ferritischem schwarzen Temperguss (GJMB-35-10) liegt zwar genügend Kohlenstoff<br />

in freier, jedoch nicht in der leichter löslichen, geb<strong>und</strong>enen Form vor. Dieser Werkstoff<br />

lässt sich daher nicht aus dem Ausgangszustand härten. Es wird eine Doppelerhitzung<br />

durchgeführt, wobei während der ersten Erhitzung sich ein Teil des freien Graphits<br />

(Temperkohle) in geb<strong>und</strong>enen Kohlenstoff umwandelt, der sich nach Abkühlung im Perlit<br />

befindet. Die zweite Erhitzung sorgt für die rasche Auflösung des feinverteilten geb<strong>und</strong>enen<br />

Kohlenstoffs im Austenit, wodurch die Voraussetzung für die Martensitbildung<br />

gegeben ist. Für die Praxis ist diese Verfahrenstechnik von untergeordneter Bedeutung.<br />

Möglich ist auch eine Martensithärtung von weißem Temperguss, jedoch nicht der temperkohlefreien<br />

Randzone (diese müsste spanend entfernt werden), sondern nur der<br />

temperkohlehaltigen Übergangszone <strong>und</strong> der perlitischen Kernzone.<br />

Die überwiegend durchgeführten Härteverfahren sind das Flamm- bzw. Brennhärten [46]<br />

<strong>und</strong> das Induktionshärten [48], Das Elektrowiderstands- härten hat kaum eine praktische<br />

Bedeutung; die in neuerer Zeit bekannt gewordenen Verfahren, wie Um- schmelz-,<br />

Elektronenstrahl-, Konduktiv- <strong>und</strong> Laserhärten, befinden sich noch in der Entwicklungs-<br />

bzw. Einführungsphase.<br />

Flamm- bzw. Brennhärten<br />

Beim Flamm- bzw. Brennhärten wird das Gussstück mit einem Gasbrenner erhitzt (Sauerstoff-Leuchtgas<br />

oder Sauerstoff-Acetylen). Nach Erreichen der Härtetemperatur wird<br />

mit einer Wasserbrause abgeschreckt.<br />

Das Verfahren erfordert einen geringen technischen Aufwand <strong>und</strong> ist nahezu unabhängig<br />

von der konstruktiven Gestalt des Gussstücks anwendbar. Es benötigt jedoch verhältnismäßig<br />

lange Erhitzungszeiten <strong>und</strong> führt daher zu einer größeren Einhärtetiefe, die<br />

meist oberhalb 2 mm liegt. Wirtschaftlich vorteilhaft wird das Flammhärten bei kleinen<br />

<strong>und</strong> mittleren Serien angewendet.<br />

Induktionshärten<br />

Das Induktionshärten erfolgt mit einer möglichst nahe an das Bauteil herangebrachten<br />

stromdurchflossenen Kupferspule, die in der Randschicht des Gussstücks einen Induktionsstrom<br />

erzeugt <strong>und</strong> diese erwärmt. Anschließend wird mit Wasser abgeschreckt.<br />

Das Verfahren stellt höhere apparative Anforderungen an die 'Härteeinrichtung. Die Erhitzungszeiten<br />

sind kurz <strong>und</strong> deshalb kleine Härtetiefen von 0,8 bis 1,0 mm treffsicher<br />

einzustellen. Die Härtetiefe hängt außer von bestimmten Werkstoffdaten (spezifischer<br />

Widerstand, relative Permeabilität) von der zugeführten elektrischen Leistung, der Aufheizzeit,<br />

der Härtetemperatur <strong>und</strong> der Stromfrequenz ab [48, 49].<br />

Umschmelzhärten<br />

Dieses Verfahren ist vor allem für das Härten von Nockenwellen aus Gusseisen mit Lamellengraphit<br />

bekannt geworden [50]. Das Prinzip des Verfahrens beruht darauf, dass<br />

die Oberfläche eines metallischen Werkstücks in einer Inertgasatmosphäre angeschmolzen<br />

wird. Die Energiezufuhr erfolgt über einen Lichtbogen, der zwischen einer<br />

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